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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Hier unten war im Verlauf der Nacht immer irgend etwas los, und man wollte mir viele seltsame und wunderbare Produkte und Dienstleistungen andrehen. Um mich herum pulsierte rauhes, quirliges Leben. Die eben noch ausgetragene Straßenschlacht war nicht vergessen, gehörte aber bereits der Vergangenheit an – bis zum nächsten Mal.
    Obwohl man sich hier unten zweifelhaften Vergnügungen hingab, verspürte ich Mitgefühl für die Menschen, die in den Gräben gefangen waren! Natürlich vergaß ich dabei niemals, daß einige dieser Leute selbst Sklaven hielten.
    Balintol ist eigentlich ein hübscher, warmer Kontinent, doch hier in der Tiefe war es ein paar Grad kühler, einer der Gründe, warum der über der Brust offenstehende Shamlak hier wenig beliebt ist. Von den lästigen Straßenhändlern abgesehen stellte sich mir niemand in den Weg, und sehr bald kam das Straßenende in Sicht, das von ein paar Laternen beleuchtet wurde. Auf dem nächsten Platz befand sich wieder eine Seilbahnstütze; allerdings unterschied sich diese Steinkonstruktion stark von der vorherigen.
    In das Fundament war ein Wachhaus eingebaut worden. Hier betrieb die berüchtigte Kataki-Wache einen Stützpunkt, der so etwas ähnliches wie eine Polizeistation darstellen sollte. Von hier aus konnte die Wache zu Razzien aufbrechen und später wieder Schutz suchen. Ein Sessellift transportierte sie zur Plattform auf der Turmspitze, von wo sie eine Seilbahn besteigen konnte.
    In den Armenvierteln gab es nur sehr wenige solcher Wachhäuser; meistens brachen die Peitschenschwänze in Schwebern zu ihren schändlichen Aktivitäten auf und flogen später in ihre Kasernen auf den Hügeln zurück.
    Das alles interessierte mich nicht. Ich drehte mich um und sah mir mein Ziel an.
    Wider Erwarten handelte es sich bei dem vierstöckigen, massiv aussehenden Gebäude nicht um eine Schenke – nun ja, im Erdgeschoß konnte man etwas trinken –, sondern um ein Haus von schlechtem Ruf, wie den Laternen und eindeutigen Plakaten zu entnehmen war. Vermutlich schloß es niemals seine Türen. Alles wies darauf hin, daß es sich um ein erstklassiges, gutgeführtes Haus handelte. Ein paar der olivgrün gekleideten Schurken hatten also Erfolg gehabt, und Prinz Ortyg mußte sehr zufrieden sein.
    Auf zur Hinterseite ein Fenster finden und sich in die oberste Etage begeben – so sah der Plan aus. Bei den klebrigen Nasenlöchern und den wulstigen Lippen Makki-Grodnos! Was man in seinem Leben nicht alles tun muß!
    Die traurige, dreckige Gasse hinter dem Haus wurde nur von einer Lampe beleuchtet. In den Schatten lag ein Fenster verborgen. Das Innere wurde von einem Stofftuch verdeckt, doch ein vorsichtiges Anheben an einer Ecke gestattete mir den Blick in einen Raum, der mit Matratzen, Bettgestellen, Stühlen und Bänken vollgestellt war. Als ich hineinkletterte, hoffte ich nur, daß Naghan das Faß wie besprochen seinen Teil des Schauspiels dieser Nacht erfüllte.
    In dem dämmerigen Korridor befand sich ein Treppenhaus.
    Auf dem obersten Treppenabsatz lag ein Teppich; es gab zwei Türen. Eine mußte in den vorderen Teil des Gebäudes und zu den Zimmern führen, die sich direkt über dem Salon befanden. Ich nahm die andere Tür und fand mich in dem erwarteten Korridor wieder, in dem sich eine Tür an die andere reihte. Den Geräuschen nach zu urteilen waren die meisten gerade belegt.
    Der Korridor führte zur Treppe in den nächsten Stock. Allerdings verbreiterte sich ihr Absatz zu einem Balkon, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ich schaute vorsichtig nach unten.
    Der Raum war kostbar möbliert; er war auf eine schäbige Weise elegant. Es gab sogar eingetopfte Palmen, die die Blätter hängen ließen. Leise Musik spielte. Mädchen verschiedener Diff-Rassen saßen oder gingen mehr oder weniger bekleidet herum, und eine alte zusammengesunkene Och-Dame kümmerte sich um die Kunden. Ich wollte mich gerade zurückziehen, um mich um meine Angelegenheiten zu kümmern, als plötzlich die Hölle losbrach.
    Die Flügeltür wurde aufgestoßen. Männer flogen wie Puppen durch die Luft und landeten mit knochenbrechender Gewalt zwischen den verzierten Möbeln. Die Mädchen kreischten sofort los. Als ich sah, was die Männer durch die Tür geworfen hatten, konnte ich sie verstehen. Blinde Panik brach aus, als jeder zu flüchten versuchte. Ich starrte in die Tiefe, denn die Kreatur, die in den Raum stürmte, faszinierte mich.
    Sie trug ein langes Gewand in unheilvollem Rot. Sie war nicht

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