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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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die den Abgrund erfüllte.
    Der Grund für seine übertrieben euphorischen Gefühle lag klar auf der Hand. Er hatte im Dienste Cymbaros eine Heldentat vollbracht und blickte nun dem Tod ins Antlitz. Seine Name würde nie in Vergessenheit geraten. Cymbaro würde ihn willkommen heißen. Es würde kein langer und qualvoller Kampf durch die Eisgletscher von Sicce mit ihren Nebeln und Gefahren erforderlich sein, um die dahinterbefindlichen sonnigen Hochländer zu erreichen. Er würde als Held und Märtyrer sterben, der dem schrecklichen Bösen zum Opfer gefallen war, das tief im Inneren der Erde lauerte.
    Bei den ekelhaft verfaulten Augäpfeln und den stinkenden Nasenlöchern Makki-Grodnos! Er hatte sich bewiesen! Es war nicht richtig, daß er jetzt noch sterben sollte! Nicht, wenn ich es verhindern konnte.
    »Holt noch ein paar Leute! Haltet das Seil fest!« brüllte ich Logan und Paynor zu, als die Erdstöße jäh nachließen.
    Eins mußte man Paynor lassen: er war als erster da. Er erteilte den anderen seine Befehle, und sie kamen angelaufen. Ich stürzte mich wie ein Grundal in den Abgrund.
    Zweimal durchlief das Seil ein Ruck, und es gab nach, als die Männer nicht richtig festhielten. Hätten sie losgelassen, wäre ich kopfüber bis zu den Eisgletschern von Sicce gestürzt.
    Als ich Duven erreichte, stieß er verkniffen hervor: »Das wäre nicht nötig gewesen ...«
    »Sieh zu, daß du dir diese Schlinge umlegst, Dom, und zwar ein bißchen schnell.«
    Die alte Prescot-Intoleranz muß da wohl kurz zum Vorschein gekommen sein, denn er tat, wie ich ihm befohlen hatte. Für meine Hände hatte ich einen Halt, aber meine Füße baumelten im Leeren. Mit jeweils einer Hand gelang es uns, ihm das Seil umzulegen. Ich dachte grimmig daran zurück, wie ich die Risiken eingeschätzt hatte, die er bei seinem Abstieg eingegangen war.
    Als wir bereit waren – er mit umgelegter Schlinge, ich hielt mich mit einer Hand an dem Seil fest –, legte ich den Kopf in den Nacken und brüllte: »Zieht uns hoch!«
    Den verängstigten Menschen da oben würde die Rettungsaktion nicht leicht von der Hand gehen. Doch ich gedachte nicht, die Alternative ins Auge zu fassen, wie eine Fliege an der steilen Wand zu kleben, während sie zuerst Duven hochzogen und das Seil dann für mich hinunterließen.
    Aber sollten sie es nicht schafften, uns zusammen hinaufzuziehen, nun, bei Vox, dann gab es eben keine andere Möglichkeit, als genau das zu tun.
    Wir lösten uns mit einem Ruck von der Wand, pendelten hin und her, stiegen ein Stück in die Höhe – und genau in diesem Augenblick brach das nächste Beben über uns herein.
    Ich würde jeden Eid ablegen, daß die Wand vor mir eine Sarabande tanzte. Wir schaukelten durch die Luft wie einer der Schwinger im weit entfernten Aphrasöe.
    Es wäre auch alles gutgegangen, denn die Männer am anderen Ende des Seils harrten mutig aus. Sie ließen nicht los.
    Die Tonnen von Felsen, die über meinem Kopf hingen, dazu bereit, jeden Augenblick wie eine Lawine in die Tiefe zu stürzen, die mich für alle Zeiten begraben würde, verschafften mir ein äußerst unbehagliches Gefühl, bei Krun.
    Duven packte das Seil direkt unter meiner Faust, während ich den anderen Arm um seinen Körper geschlungen hatte. Wir wurden von der Wand wegkatapultiert, als sich die Welt auf den Kopf stellte und der Erdboden von mächtigen und wilden Gewalten erschüttert wurde.
    Der Aufprall war schrecklich. Als unsere Körper gegen die Erde geschmettert wurden, sorgte der furchtbare Ruck dafür, daß ich vom Seil abrutschte. Ein verzweifeltes Nachfassen, rauher Hanf, der mir die Haut von den Fingern brannte, ein letzter, mühsamer Versuch, den Halt zurückzugewinnen – und ich befand mich im freien Fall und stürzte kopfüber und hilflos in die wirbelnden Staubmassen der gähnenden Kluft.

13
     
     
    Staub verstopfte mir die Nasenlöcher, blendete mich und scheuerte mir die Haut vom Gesicht. Ich stürzte Hals über Kopf in die unergründliche Tiefe.
    Langsam drängte sich mir der Gedanke auf, daß dieser gewaltige Erdspalt tatsächlich bis zum Mittelpunkt des Planeten führte, wo die Feuergeister die Dämonen der Flamme anbeten und Imphlor'tain Flüsse aus geschmolzenem Blei ausgießt, die Kregens sicheren Kurs zwischen den Sternen gewährleisten; Sterne, deren Anblick ihm auf ewig verweigert bleibt.
    Schließlich wurden die Staubmassen dünner, und ich sah mit tränenden Augen über die düstere Röte hinaus, auf die ich zuraste. Die

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