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45 - Die Banditen von Antares

45 - Die Banditen von Antares

Titel: 45 - Die Banditen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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unterwegs und verfolgten die Absichten, die sie in die Tiefe gelockt hatten. Da traf ich eine andere Entscheidung, diesmal eine wesentlich erfreulichere.
    Dimpy wohnte nicht weit von hier, nur ein paar Gräben entfernt. Ich würde dem jungen Draufgänger aus Sicce einen Besuch abstatten. Außerdem war es höchste Zeit, meinem laut protestierenden Magen etwas zukommen zu lassen.
    Von irgendwelchem Ärger war nichts zu bemerken. Alles amüsierte sich prächtig. Einige der grelleren Etablissements öffneten für die Nacht, Laternen leuchteten einladend über geschmacklos hergerichteten Säulengängen. Die jungen Adligen von den Hügeln würden anwesend sein und in der Atmosphäre schwelgen, die ihrer törichten Einbildung nach das Höchste an Dekadenz darstellte. Zweifellos würden ein paar von ihnen trotz der Anwesenheit ihrer privaten Leibwache eins über den Schädel bekommen und ausgeraubt werden. Aber das gehörte ebenfalls zu ihrer Vorstellung von Vergnügen.
    Aufmerksame Höllenhunde standen an den Kreuzungen, die die Grenze ihres Territoriums markierten. Zweifellos hatten sie gehört, daß die Gassen-Leems auf Ärger aus waren. Als Sklave schlurfte ich an ihnen vorbei, ohne daß sie von mir Notiz nahmen.
    Eigentlich hatte ich damit gerechnet, mich nach Dimpys Haus erkundigen zu müssen, doch das war gar nicht nötig.
    Es war völlig offensichtlich, was da vor sich ging. Dimpy stand vor der schiefen Tür des Verschlages, den er sein Heim nannte, in der einen Hand einen intakten Braxter, in der anderen einen abgebrochenen Schwertstumpf. Ihm gegenüber drängte sich eine johlende, spottende Gruppe junger Raufbolde, die sich in die richtige Stimmung versetzte, um ihn zu überwältigen. Am Fenster waren die entsetzten Gesichter zweier Mädchen und ihrer Mutter zu sehen, die hilflos auf das Geschehen starrten.

14
     
     
    »Die Wache! Die Wache! Lauft! Lauft!«
    Der Ruf übertönte das Gebrüll der Raufbolde, gefolgt von einem noch viel lauteren Schrei. »Lauft! Katakis!«
    Die alte, weitreichende Vormaststimme sorgte dafür, daß den jungen Burschen sofort der Schreck in die Glieder fuhr. Einen kurzen Augenblick lang blieben sie völlig stumm und wie gelähmt stehen. Ihnen allen war bekannt, daß die berüchtigte Wache sich nur selten in die großen Bandenkämpfe einmischte. Doch bei einem kleinen, häßlichen Straßenkampf wie diesem fuhren die Katakis wie Leems dazwischen und verhafteten jeden, der auch nur im entferntesten danach aussah, daran beteiligt zu sein. Schließlich waren sie immer auf der Suche nach Sklaven. Hier konnte ein schöner Profit gemacht werden.
    Ich rief erneut und kam aufgeregt winkend auf sie zugelaufen.
    »Rennt, ihr Famblys! Die Kataki-Wache!«
    Das reichte. Sie drehten sich um und flohen wie eine Horde verschreckter Ponshos, die von Werstings umzingelt wurden. Sie verschwanden blindlings aus der Nähe von Dimpys Haus.
    Ich eilte zu ihm. »Du bist hier nicht sicher, Dimpy, soviel ist klar!« schnappte ich. »Du mußt ...«
    »Drajak!« keuchte er in ungläubigem Erstaunen.
    »Aye«, sagte ich. »Wir müssen deine Familie von hier fortbringen.«
    »Aber – wo kommst du her?«
    »Dafür ist jetzt keine Zeit.«
    Die Banditen waren noch immer zu hören. Allerdings bewegte sich der Lärm, den sie machten, zurück in unsere Richtung. In der ersten Reihe befand sich der Junge, der Dimpy auf so niederträchtige Weise mit dem Schwert hereingelegt hatte, und er feuerte alle anderen an, wie im unsicheren Fackellicht zu sehen war. Die Jungs folgten ihm.
    »Rein da!« Ich packte Dimpy, warf ihn förmlich durch die offenstehende Tür, folgte ihm und versetzte der Tür einen Tritt mit der Ferse, worauf sie zuschlug.
    Die Mädchen hielten einander umklammert. Sie gaben keinen Ton von sich. Die besorgte Mutter starrte mich mit bleichem Gesicht hoffnungsvoll an.
    Durch das Fenster konnten wir beobachten, wie die Bande, angeführt von dem Kameradenschwein, die Straße entlangstürmte. Alle liefen keuchend, mit weitaufgerissenen Augen und Mündern. Die von Katakis angeführte Wache jagte ihnen hinterher. Schlagstöcke hoben und senkten sich. Einige der jugendlichen Raufbolde wichen brüllend aus; andere stürzten mit blutendem Schädel zu Boden.
    Und ich, Dray Prescot, lachte.
    Ich hatte sie mit der aus der Luft gegriffenen Behauptung verjagt, die Wache sei im Anmarsch, und sie waren der echten Wache, die auf Sklavenfang war, genau in die Arme gelaufen.
    Ich genoß den Witz.
    »Sleed der Aalglatte.« Dimpy

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