Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Stelle!«
    Seine schrille Stimme verhallte. Ihr folgte ein Augenblick wie erstarrter Zeit, in der sich nichts rührte. Es war ein seltsamer, abwartender, atemloser unheilverkündender Moment.
    »Hätte es dich nicht gegeben, Kanzai-Bruder«, sagte ich, »wäre dieser ganze Unsinn hier überhaupt nicht ...«
    Er überraschte mich. Denn er fiel mir ins Wort.
    »Du kämpfst gut, Apim«, sagte er.
    Nun war das keine so unpassende Bemerkung, wie man angesichts der Begleitumstände vielleicht denken könnte. Das Leben der Kanzais wird von Waffen und Kampf bestimmt – und ihr Tod natürlich auch.
    Für ihn ergab sich das Recht und Unrecht des Kampfes aus seinem Wissen über die beteiligten Leute. Bei unserem vorherigen kurzen Gespräch mußte er sich eine recht gute Meinung über mich gebildet haben. Ich vermute, jeder wird sich denken können, was er von dem Präfekten hielt.
    So drückte er mit seiner Bemerkung über mein Geschick im Kampf seine Unterstützung aus – auch wenn sie nur aus Worten bestand.
    Er war in einer Mission unterwegs, die für ihn und seinen Meister sehr wichtig war. Ich hegte keine Illusionen, daß er seine ungeheuer gewalttätigen Kampfkünste einsetzen würde, um meinen Jungs gegen den Präfekten beizustehen.
    In diesem unheimlichen Augenblick der Stille kam mir ein weiterer widersinniger Gedanke. In meinen Adern pochte das Blut, ich war aufgebracht, der Gestank des Todes verpestete die Luft, und mir kam die verrückte Idee, den Kanzai-Bruder wie seinerzeit Dagert von Paylen in meine Dienste zu nehmen – nun gut, ich hatte ihn mit Gold bestochen – und ihn dafür zu bezahlen, daß er für meine Jungs kämpfte.
    Die Idee war lächerlich, und ich verwarf sie noch im selben Augenblick.
    Aber bei Krun, ich glaube, das wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand, in dem ich mich befand. In nur wenigen Augenblicken würde diese Oase trügerischer Ruhe aufhören zu existieren, und die Jurukker dieser hervorragenden Leibwache, die ich für Quensella geschaffen hatte, würden Kerker oder Tod ins Auge sehen.
    Was M'Marmor betraf, so hatte der sich während des Kampfgetümmels und Blutvergießens in Windeseile aus dem Staub gemacht. Und ich hatte diesen Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da tauchte er seitlich hinter dem Präfekten wieder auf. Hinter ihm standen ausgeruhte Soldaten, die aus dem Torbogen strömen und uns überwältigen würden.
    Der ganze Zwischenfall war so dumm und engstirnig, daß allein seine Sinnlosigkeit mein Blut erneut in Wallung brachte. Mir war kein einziges Mal der Gedanke gekommen, der jedem Kämpfer, der übermächtigen Gegnern gegenübersteht, mehr als nur einmal durch den Kopf schießt. Nicht einmal war mir der Gedanke gekommen, daß es sich bei dieser Auseinandersetzung um meinen letzten großen Kampf handelte und ich mit einem Hai Jikai enden würde!
    Der ganze Unsinn verdiente nicht einmal ein kleines Jikai.
    Und so traf ich eine Entscheidung. Ich, Dray Prescot, Vovedeer, Lord von Strombor und Krozair von Zy, hob die weittragende alte Vordeckstimme.
    Mein Ruf hätte die schlafenden Zombies im Äußeren Pannoilia jenseits der Feuersee aufwecken können. Ich rief nicht, bei Krun, ich brüllte!
    »Quensellas! Quensellas! Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun! Tretet den Rückzug an! Verschwindet! Haut ab! Los – Bratch! «
    Würden diese harten, sturen Kämpfer fliehen?
    Wenn nicht, dann ...
    Nach meinem ohrenbetäubenden Ruf herrschte wenige Herzschläge lang Stille! Ich konnte alle meine Männer auf einen Blick ins Auge fassen. Sie standen da, mit wildem Blick, keuchend, mit zerzaustem Haar und blutverschmiert – und starrten mich an. Nur diese paar Herzschläge lang, dann hob ich mein Rapier zu einer befehlenden Geste.
    Das Bann war gebrochen.
    Mein harter, stolzer Juruk, meine Jungs, ergriffen die Flucht.
    Ich stieß einen kleinen, leisen Seufzer der Erleichterung aus.
    Lange bevor unsere Gegner überhaupt begriffen, was da vor sich ging, waren meine Swods verschwunden. Sie sprangen wie die Palys im Wald, bewegten sich mit atemberaubender Schnelligkeit und verschwanden in den abzweigenden Gassen.
    Natürlich nahmen C'Cherminas Leibwachen und die Männer des Präfekten sofort die Verfolgung auf. Doch ich wußte, sie würden nicht einen meiner Männer erwischen.
    Ihre Tage im Dienst der Dame Quensella waren vorbei – das war klar. Sie waren Söldner und würden andere Arbeitgeber finden. Mit diesem letzten Befehl hatte ich sie von ihrem Eid entbunden. Aber

Weitere Kostenlose Bücher