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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zeigte, der für Nath den Sänger einen Artgenossen getötet hatte.
    Trotz der nicht vorhandenen Schlachtenlinie kam es von Zeit zu Zeit zu regelrechten Ausfallmanövern, bei denen wir uns C'Cherminas verdammten Quälgeistern in geschlossener Formation stellten. Es bildete sich eine Front, die dann in Duelle zerbrach, und der Kampf verteilte sich wieder über die ganze Straße.
    Während einer dieser Ausfallmanöver schlug ich zwei Burschen nieder, die von ihren Kameraden nach vorn gedrängt worden waren. Als die beiden zu Boden gingen, erblickten mich die Männer, die hinter ihnen nachdrängelten. Der Gedanke, daß hier ein fettes Huhn vor ihnen stand, das nur darauf wartete, gerupft zu werden, um im Kochtopf zu landen, stand ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben, bei Inglos Brandmal! Sie griffen an.
    Mittlerweile hatten Kampf und Blutgestank jeden Gedanken an M'Marmors Befehle aus ihren Köpfen verdrängt.
    Jetzt wollten sie nur noch meinen Tod!
    Ich sprang vorsichtig rückwärts über eine kopflose Leiche, tat einen weiteren Schritt nach hinten, um genug Platz zu haben – und stieß mit dem Rücken gegen eine Mauer.
    Eine schemenhafte Bewegung im Augenwinkel veranlaßte mich zu einem Satz zur Seite. Es gelang mir, den ersten Schlag des Anführers der Vorwärtsstürmenden zu parieren; ich wich weiter zur Seite und warf einen schnellen Blick zu der Stelle, an der ich noch eben gestanden hatte.
    Dort war der Kanzai. Er stand völlig reglos da, verzog keine Miene und schenkte dem Getümmel um ihn herum keinerlei Beachtung.
    Nachdem ich die ersten drei Angreifer unter heftigen Verrenkungen und den damit verbundenen tödlichen Klingenstößen losgeworden war, zog sich der Rest keuchend zurück.
    Die Gesichter waren gerötet, jeder zeigte seine Wut auf die Weise, die für seine Diff-Rasse typisch war. Sie knurrten und drohten mit den Waffen. In ihren Augen blitzte der Haß. Sie traten von einem Fuß auf den anderen wie wilde Dschungeltiere. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie sich auf mich, den einsamen Kämpfer, stürzten, um mich ein für allemal zu töten.
    Und in dieser winzigen Ruhepause inmitten des lärmenden Kampfgetümmels ertönte vom Turm über dem Tor eine Trompete.
    Die hellen Töne hallten über den schrecklichen Tumult der Straßenschlacht.
    Ein Reiter auf einer prächtigen Zorca kam aus dem Tor.
    Seine Rüstung funkelte grell im strömenden Licht der Sonnen. Auf seinem Helm wogten bunte Federn. Sein Gesicht trug den ungerührten, strengen Gesichtsausdruck eines Beamten, der seine Untergebenen und die Öffentlichkeit einschüchtert.
    Um Opaz' süßen Willen, ich schwöre bei Kurins Klinge, daß es mir nicht möglich war, einen bestimmten, sofort entstehenden Gedanken zu unterdrücken.
    Er saß auf seiner Zorca, ja. Aber in diesem vor meinem inneren Auge aufflackernden Bild sah ich ihn dort mit in die Hüften gestemmten Fäusten auf der Stelle erbost auf- und abspringen, während er fragte: »Was hat das hier zu bedeuten?«
    Es war der Präfekt von Prebabya.
    Er würde ohne Zögern oder Nachfrage jeden Befehl der Regentin C'Chermina ausführen, gleichgültig, wie niederträchtig er auch sein mochte.
    Mittlerweile ekelte mich dieser Straßenkampf nur noch an. Meine braven Jungs aus dem Juruk, den ich für Quensella geschaffen hatte, mußten ihr Leben lassen – und das völlig umsonst – abgesehen von dem Preis, den der verhaßte Gegner entrichten mußte.
    Und so rief ich wild: »Schau her, Kanzai-Bruder, da ist der Blintz von Präfekt, der dich sehen will.«
    Bevor der Kriegerbruder antworten konnte – immer unter der Voraussetzung, er hätte sich dazu herabgelassen –, gab der Präfekt mit schmerzhaft schriller Stimme ein paar Worte von sich. Bei den zwingenden Tönen der Trompete hatten die Kämpfer innegehalten; die Worte des Präfekten waren allgemein verständlich.
    »Elende Kreaturen Quensellas! Legt sofort die Waffen nieder!« Die blauroten Augen in dem teigigen Gesicht richteten sich auf den Deldar und seine Audo, die uns hergeführt hatten. Sie standen noch immer tatenlos am Straßenrand und verfolgten fasziniert das Blutvergießen. »Du da! Deldar Nalgre die Planken! Worauf wartest du?«
    Der Kanzai verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und nahm dann wieder seine reglose Haltung ein.
    Der Präfekt holte keuchend Luft. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.
    »Ihr treuen Männer! Unterstützt die Präfektur! Verhaftet Quensellas Blintze! Ergreift sie – auf der

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