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46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra

46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra

Titel: 46 - Waldröschen 05 - Rebellen der Sierra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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einen Mann heraus, auf den wir uns verlassen können“, sagte Cortejo. „Er muß Gewandtheit und Schlauheit besitzen.“
    „Da kann ich den ersten Besten nehmen. Meine Kerls sind alle gescheit. Vorher aber gilt es, uns klar zu werden über das, was ich haben soll.“
    „Ich denke, darüber sind wir bereits im klaren!“
    „O nein!“
    „Ihr bekommt ja Euren Sold!“
    „Sold und Beute habe ich verlangt. Den Sold habt Ihr ehrlich bezahlt, die Beute aber hat bisher auf sich warten lassen. Wie steht es in dieser Beziehung auf del Erina?“
    „Ganz gut für Euch: Ihr könnt alles nehmen; nur eins will ich für mich!“
    „Was?“
    „Die Kaufakten über die Besitzung.“
    „Alle Teufel, Ihr seid kein dummer Kerl! Mit diesen Akten kommt ja wohl die ganze Besitzung in Eure Hände. Nun, mir und den meinigen würde sie doch keinen Nutzen bringen. Die Gebäude können wir auch nicht in die Taschen stecken; aber von dem, was sich darin befindet, wird für Euch wohl nicht viel bleiben.“
    „Das ist mir gleich, wenn ich nur die Kaufakten bekomme.“
    „Und wie ist es mit den Bewohnern? Geben wir ihnen die Kugel?“
    „Das macht ganz, wie Ihr wollt.“
    „Besser ist es, sie sind tot, dann können sie nicht mehr reden.“
    „Meinetwegen! Zwei Personen aber müßt Ihr mir überlassen.“
    „Wer ist das?“
    „Der Haziendero Pedro Arbellez und eine alte Frau, namens Hermoyes.“
    „Was wollt Ihr denn mit ihnen?“
    „Ich habe ein ganz besonderes Hühnchen mit ihnen zu rupfen.“
    „So rupft nur zu, ich will Euch nicht im Wege stehen. Im Gegenteil, wo es sich um eine alte Frau handelt, bleibe ich gern so weit wie möglich hinweg. Wie weit ist es von hier bis nach der Hacienda?“
    „In einer kleinen Stunde ist sie zu erreichen.“
    „Wird man den Mann aufnehmen, den ich hinschicke?“
    „Jedenfalls, wenn er sich nicht etwa vor den Franzosen fürchtet.“
    „Das wird ihm nicht einfallen. Als was aber soll er sich ausgeben? Etwa für einen Vaquero, der in die Dienste des Haziendero treten will?“
    „Nein. Pedro Arbellez ist ein Anhänger von Juarez, welchem er es zu verdanken hat, daß ihm auch noch die Hacienda Vandaqua zugefallen ist. Der Mann mag sich für einen Boten ausgeben, welcher zu Juarez will.“
    „Ah, nach El Paso del Norte?“
    „Ja.“
    „Von wem soll er denn gesandt sein?“
    „Von einem der bekannten Anhänger des Juarez, vielleicht vom General Porfirio Diaz, welcher der berühmteste Parteigänger des Indianers ist.“
    „Gut. Was aber dann weiter?“
    „Der Mann wird als Bote des Generals das Vertrauen des Haziendero erringen und alles erfahren. Er wird hören, in welcher Weise die Franzosen, falls welche da sind, überrumpelt werden können. Um Mitternacht mag er die Hacienda heimlich verlassen und vom Tor aus in ganz schnurgerader Richtung vorwärts schreiten. Da wird er uns finden, und wir können tun, was den Umständen nach das Beste ist.“
    „Dieser Plan ist nicht übel. Ich werde gehen, um jemand auszuwählen.“
    Er erhob sich und entfernte sich. Josefa hatte sich bisher schweigsam verhalten, jetzt sagte sie:
    „Dieser Mann gefällt mir je länger, desto weniger. Dir auch, Vater?“
    „Du hast recht. Er spielt den Anführer, der ich doch bin.“
    „Man muß sich seiner entledigen.“
    „Habe keine Sorge, Kind. Er wird mich nicht lange mehr mit seiner Dreistigkeit ärgern. Erst muß ich den Engländer haben, dann brauche ich den Kerl nicht mehr. Er verdirbt mir auch die Leute, welche ich vorher bei mir hatte.“
    „So glaubst du wirklich, daß wir den Engländer erwischen werden?“
    „Ganz gewiß. Meine Nachrichten sind zu sicher.“
    „Welch' eine Wonne! Diese stolze Amy soll vor mir niederknien und mich weinend um Gnade bitten; ich aber werde sie mit Füßen treten. Diese Brut muß vernichtet werden. Was aber tun wir mit Pedro Arbellez?“
    „Er muß die Kaufurkunde herausgeben und wird dann unschädlich gemacht.“
    „Tod?“ fragte sie, indem ihre Eulenaugen funkelten.
    „Ja. Nur dann sind wir seines Schweigens sicher.“
    „Und diese Marie Hermoyes?“
    „Auch sie wird sterben. Sie ist zu tief in unser Geheimnis eingedrungen, als daß wir sie leben lassen könnten.“
    „Du hast Recht, Vater. Sterben müssen sie, aber nur nicht gleich.“
    „Warum nicht?“
    „Ist ein rascher Tod eine Strafe für sie? Können wir uns keine größere Genugtuung bieten? Können wir uns nicht an ihren Qualen weiden?“
    „Ich nicht; du aber kannst es.“
    „Warum du

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