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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Kregen geholt hatte und der mit einem Skorpion als Steuermann den Fluß Aph entlanggefahren war. Nein, ich konnte meinem Schicksal nicht entkommen.
    Ich drehte das Gesicht zur Wand und nahm den einfältigen Ausdruck an, der mir so gute Dienste geleistet hatte.
    Ich rückte mein Schwert zurecht und verzichtete auf Hyslops dumme Gangart.
    Mein Schicksal, mein Los und was Sie wollen verfluchend, stürmte ich durch die schwarze Tür, den Wachen hinterher.

4
     
     
    Die Tür führte auf einen Innenhof. Die schräg einfallenden Strahlen der Zwillingssonnen fielen rubinrot und smaragdgrün auf die nördliche Wand. Der Rest des nicht übermäßig großen Hofes wurde in Schatten getaucht; die Mauern ragten drei Stockwerke in die Höhe und wurden von kleinen Fenstern durchbrochen, die in ihrer Form an Schlafsaalfenster erinnerten. Vermutlich befand ich mich in einem Seitenflügel des Hauptgebäudes; zumindest hatte ich durch Vedas Grundriß und das, was ich bis jetzt zu Gesicht bekommen hatte, diesen Eindruck gewonnen.
    Die Gruppe trat gerade durch eine Tür auf der gegenüberliegenden Seite, und eine entgegenkommende junge Frau wich zurück. Sie war eine Fristle und trug eine saubere gelbe Schürze über ihrem einfachen Kleid. Ich folgte.
    Die Audo bestand aus acht Mann und wurde von einem Dwa-Deldar befehligt. Sie betraten das Gebäude. Die Fristle-Dienerin neigte leicht den Kopf und machte einen Knicks, als wir aneinander vorbeigingen. Da ich ungefähr wußte, wie es an solchen Orten zuging und die Disziplin aufrechterhalten wurde, hielt ich es für vernünftig, den Gruß nicht freundlich zu erwidern.
    Hinter der Tür führte eine Schwarzholztreppe nach oben. Die Wände bestanden aus Putz, auf dem hier und da ein Spritzer ockergelbe Farbe verteilt worden war. Es roch nach Staub und Putzmitteln, aber darüber hinaus lag noch ein durchdringender Geruch nach billigem Parfüm in der Luft.
    Hier also befanden sich die Quartiere der Dienerinnen des Dokerty-Tempels.
    Was hätte ein Unterpriester hier zu suchen gehabt?
    Hyslops Kleidung verriet seinen Rang. Ein Bluff – ja, so könnte es gelingen. Ein paar Andeutungen und hochmütiges Benehmen, damit würde ich durchkommen. Falls nicht, nun, dann würde ich mich der acht Wächter, von denen keiner einer der berühmten Diff-Kriegerrassen angehörte, entledigen müssen – und zwar schnell, bei Krun, äußerst schnell!
    Am nächsten Treppenabsatz spähte ich vorsichtig um die Ecke und sah, wie der Dwa-Deldar eine Tür auf der mir zugewandten Seite des Korridors öffnete. Seine Männer brachten das Mädchen herein und kamen kurze Zeit später wieder hinaus. Die Tür wurde geschlossen, ein Mann als Wache eingeteilt, und die Audo marschierte auf mich zu. Ich merkte mir die Tür. Dann lief ich lautlos die Treppe hinunter und hinaus auf den Hof.
    Dort fuhr ich herum, blieb kurz stehen und ging langsam auf die offenstehende Tür zu. Der Deldar trat als erster heraus, erblickte mich, und für den Bruchteil einer Sekunde verzogen sich seine Lippen zu einem winzigen Lächeln. Also würde es – Zair sei Dank – keine Schwierigkeiten geben!
    »Notor!« brüllte er in echter Deldar-Art. So, so, diese hochnäsigen Dokerty-Priester ließen sich als Herr ansprechen! Ich hob die Hand ein wenig.
    »Deldar!«
    Er zog mit seinen Männern weiter, und ich lief, ohne mich einmal umzusehen, die Schwarzholztreppe hinauf.
    Zu diesem Zeitpunkt war ich fest entschlossen, mein närrisches Verhalten beizubehalten. Ich würde die vom Schicksal ausgeteilten Karten bis zum bitteren Ende ausspielen.
    Wissen Sie, ich wußte ganz genau, wie lächerlich die ganze Angelegenheit war. Für den Zustand des Mädchens gab es jede Menge Erklärungen. Möglicherweise war es bei der Arbeit ohnmächtig geworden. Ja, aber warum hatten die Soldaten es dann auf so brutale Weise mitgezerrt? Außerdem war es eine Hytak gewesen, und Hytak-Frauen sind dafür bekannt, daß sie nicht nur zäh, sondern auch hübsch sind.
    Ich weiß, daß ich in meinen Erzählungen oftmals zu beschreiben vergesse, zu welcher der prächtigen Diff-Rassen Kregens die betreffende Person gehört. Aber ein Mensch ist ein Mensch, also gehen Sie nicht davon aus, daß jede von mir erwähnte Person wie ich ein Apim, ein Homo sapiens, ist.
    Der Wächter schaute auf, als ich näher kam. Wieder war dieses verstohlene, kaum merkliche Lächeln zu sehen. Ich machte Anstalten, einfach an ihm vorbeizugehen, und tat so, als nähme ich ihn nicht wahr. Er sah mich

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