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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Umhang wies ein dunkelrotes, dunkelblaues und hellgrünes Muster auf. Er gefiel mir nicht, und ich fand, daß er sehr auffällig war. Renata hatte jedoch keinen anderen Umhang. Sie besaß aber ein braunes Cape. Und das befahl ich ihr anzuziehen.
    Wie viele Frauen, die Schlimmes durchgemacht haben und feststellen, daß ihr Leben nach einem Verrat, Ruin oder Verlust weitergeht, wollte Renata nicht verstummen. Sie plapperte unaufhörlich. Die Schleusen waren geöffnet, und es ergoß sich ein Wortschwall an Vorwürfen und Beschimpfungen aus ihrem Mund. Wir eilten die Treppe hinunter, verließen das Gebäude, überquerten den Hof – sie hatte das Nötigste in einem Beutel verstaut –, traten durch ein in der Mauer eingelassenes Holztor in einen weiteren kleineren Hof – und während der ganzen Zeit war sie nicht einen Augenblick lang zur Ruhe gekommen. In der dem Durchgang gegenüberliegenden Ziegelsteinmauer gab es einen steinernen Torbogen.
    Renata unterbrach ihren Monolog gerade lange genug, um mir zu erklären, daß es sich hier um ein Händlertor handelte. Ein gelangweilt aussehender Fristle, der eine schlecht sitzende Uniform trug und einen Speer hielt, lehnte träge an der Mauer und stocherte mit einem schwarzen Fingernagel zwischen den Zähnen herum.
    Da mir die innere soziale Rangordnung dieses Höllentempels unbekannt war, ging ich vorsichtshalber von der Annahme aus, daß ein Priester für gewöhnlich nicht diesen Hintereingang benutzte, um mit einer Dienerin loszuziehen. Die Entscheidung, dem Wächter als anmaßender, herrschsüchtiger und allgemein widerwärtiger Bursche gegenüberzutreten, kam von selbst. Bestimmt verhielten sich an diesem erbärmlichen Ort alle so.
    Renatas brauner Umhang hatte keine Kapuze. Aus dem Regen war ein beständiges Nieseln geworden, also konnte sie sich unauffällig ihren Schal um den Kopf binden und ihn so weit hinunterziehen, daß ihr Gesicht fast völlig im Schatten lag.
    Der Wächter versuchte Haltung anzunehmen, als wir näher kamen.
    Ich widmete ihm einen Blick voller Strenge und gewohnter Autorität. »Nun?« stieß ich hervor.
    Renata blickte mit abgewandtem Kopf nach unten. Der Fristle beeilte sich, die in dem Haupttor befindliche kleine Pforte zu öffnen. Ich schritt als erster hindurch, und Renata folgte mir. Ein von einem Mytzer gezogener Wagen hatte gerade angehalten, und der Fahrer, ein Relt, stieg wieder zurück auf den Kutschbock, als er den Wächter sah. Er winkte, und der Fristle öffnete mit einem Schulterzucken das Tor. Renata und ich verschwanden im beständigen Nieselregen.
    Sie schwieg nun, und wir schritten über die regennasse Straße und versuchten, den Pfützen auszuweichen. Dann überließ ich ihr die Führung, und wir eilten so schnell, wie ich es für unverdächtig hielt, zum Elternhaus ihres Schatzes Sando. Arme Renata! Durch diese Tat konnte ich sie aus den unmittelbaren Schwierigkeiten ausklammern, die mich von allen Seiten bedrängten. Doch sie würde ein Teil des größeren und wesentlich schwerwiegenderen Problems der verdammten Ibmanzys bleiben. Wie ich bereits gesagt habe, arme Renata!
    Da kam mir ein Gedanke, der in letzter Konsequenz furchtbar war.
    Mein Val! Die schreckliche Bedrohung durch diese Dämonen aus der Hölle war so ernst, daß ich Renata eigentlich auf der Stelle hätte töten müssen. Das heißt, am besten wartete ich, bis wir bei ihrem Sando waren, dann konnte ich beide töten. Sie mußten so bald wie möglich sterben, damit ihnen keine Gelegenheit blieb, sich in tollwütige Ungeheuer zu verwandeln.
    Das einfältige Gesicht, das ich der Welt zeigte, verhärtete sich zu einer Henkersmaske. Natürlich war ich zu einer solchen Tat nicht fähig. Oder etwa doch?
    Die Nähe dieser Begegnung mit einem potentiellen Ibmanzy verdeutlichte mir erneut und mit erschütterndem Nachdruck die lebenswichtige Notwendigkeit, dieses opazverfluchte Prisma der Macht zu finden und zu beseitigen. Auf diese Weise konnte man die Bedrohung ausschalten, die Renata und ihr Sando darstellten. Das war die einzig richtige Handlungsweise.
    Sollte die Angelegenheit jedoch einen anderen und häßlicheren Verlauf nehmen, würde die Pflicht mich dazu zwingen, dementsprechend zu handeln. Da gab es keinen Zweifel, absolut nicht, bei Krun!
    Als wir die regenglänzenden Straßen entlanggingen, sandte die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln ihr strömendes rosafarbenes Licht aus und schuf rosige Schatten. Mir kam ein verlockender, bösartiger Einfall. Eine

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