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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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durchzulassen. Fuhr ein Gespann an der Säule vorbei, würde der Fahrer mit Sicherheit entweder disqualifiziert werden oder Strafpunkte erhalten.
    Die riesige Bahn befand sich in einer natürlichen Senke, und es versammelten sich bereits die ersten Zuschauer auf den umliegenden, niedrigen Hügeln. An einem Ende standen weiße Gebäude; dort fand vermutlich der Start statt. Außerdem gab es dort zweifellos bequeme Zuschauerränge für die Lords und ihre Damen. Eine breite asphaltierte Straße, die aus der Stadt kam, endete hinter den Gebäuden.
    Wie an einem Festtag zu erwarten, waren die fliegenden Händler und Spaßmacher bereits fleißig dabei, die Zuschauer um ihr Geld zu erleichtern. Essensdüfte stiegen in die Luft. Ale floß in Strömen. O ja, bei Krun, alles war ausgesprochen fröhlich!
    Die Zuschauer, die sich bereits in aller Frühe zur Rennbahn begeben hatten, um vorteilhafte Plätze zu bekommen, hatten größtenteils ihre eigene Verpflegung mitgebracht. Ich nicht. Ich wog ab, was nun wichtiger war: die Rennen zu sehen oder meinen knurrenden Magen zu besänftigen, und kam zu dem Schluß, daß die nächste Mahlzeit von größter Bedeutung war.
    Ich drängte mich durch die Menschenmassen in Richtung Stadt, um mit dem dank meiner Übernachtung im Freien gesparten Geld etwas zu essen zu kaufen.
    Genau zur Stunde des Mid stieg von den Hügeln um die Bahn ein Jubelgeschrei auf, das den Unglücklichen, die nicht da waren, den Beginn des ersten Rennens verkündete. Der Preis des Autarchen war das letzte Rennen des Tages. Ich mußte an die teuflische Bahn denken und fragte mich unwillkürlich, wie viele Wagen danach noch heil sein würden.
    Das Problem war, daß mich dieses Spektakel nicht interessierte. Ich hungerte förmlich nach der Rückkehr nach Prebaya, wo ich dieses verdammte Prisma der Macht in die Hände bekommen wollte. Die Everoinye wußten sicherlich, was sie da taten. Ha! Wie ich nur zu gut wußte, hatten sie in der Vergangenheit Fehler begangen, und so sicher wie eine Herrelldrinische Hölle einem den Hosenboden versengt, so sicher würden sie erneut Fehler begehen.
    Ein räudig aussehender Rapa mit verschmutztem Federkleid und einer Krasny-Rüstung rempelte mich an. Er taumelte zur Seite, und der Geruch nach Dopa stieg mir in die Nase.
    »Aus dem Weg, du Blintz!« Er griff nach dem Schwert.
    Einen unbesonnenen Augenblick lang reagierte ich so, wie ich es vor Perioden immer wieder getan hatte. Meine Faust schloß sich um den Schwertgriff. Dann schoß mir die Erinnerung an den Befehl der Herren der Sterne durch den Kopf. ›Keine Gewalt, Dray Prescot!‹
    Also trat ich beiseite, wandte mich ab und machte, daß ich weiterkam.
    Bei Djan, da ging ein Rapa, der verdammt viel Glück gehabt hatte! Ich hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als mir etwas anderes einfiel, das mich schnell wieder zur Ordnung rief. Der von Dopa berauschte Rapa hätte leicht ein viel besserer Schwertkämpfer als ich sein können. Wie immer blieb mein Zusammentreffen mit Mefto dem Kazzur eine Mahnung, daß ich keineswegs der ›beste Schwertkämpfer auf zwei Welten war‹ – was ich im übrigen auch nie behauptet habe.
    Ein Funkeln am Himmel weckte meine sofortige Aufmerksamkeit. Breite Schwingen durchschnitten die Luft, ein scharfer Schnabel reckte sich hochmütig nach vorn, das Licht der Sonnen spiegelte sich auf hellen Federn wider, als wären sie lackiert. Der majestätische Raubvogel schwebte durch die Lüfte.
    Er schleuderte mir kein gekrächztes ›Dray Prescot! Onker aller Onker!‹ entgegen.
    Er umkreiste mich und beobachtete mich. Das war die Aufgabe des Gdoinyes, des Spions und Boten der Herren der Sterne. Ich sah ihm zu.
    Blaues Licht senkte sich wie ein Vorhang auf die Welt.
    Das Abbild des gigantischen blauen Skorpions schwebte über mir. Eisige Kälte drang mir unter die Haut. Ich wurde kopfüber und keuchend in die Luft gezogen und durch eine schmerzende Leere geschleudert.
    Was wollten die verflixten Everoinye denn jetzt? Konnten sie mich denn nicht zuerst eine Aufgabe zu Ende bringen lassen, bevor sie mich im nächsten Schlamassel absetzten? Meine Füße berührten strohbedeckten Erdboden, ich taumelte nach vorn, und meine Sicht klärte sich, als das Blau verblaßte und dann ganz verschwand.
    Die vor mir liegende Szene war häßlich, ekelhaft und verlangte sofortiges Handeln.
    Ein Mann mit blutüberströmtem Gesicht lag auf dem Stroh. Direkt hinter ihm schlug ein zweiter Mann mit einem Cosh auf einen

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