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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beide die Köpfe. Selbst bei einer zahlenmäßig kleinen Rasse von Diffs konnte natürlich nicht jeder jeden kennen.
    »Der andere war ein gewisser Mefto, der sich selbst zum Prinz von Shanodrin erhoben hat, Prinz Mefto A'Shanofero, bekannt unter dem Namen Mefto der Kazzur.«
    Das am Tisch einsetzende Schweigen war fast greifbar.
    Fweygo der Ältere beugte sich in seinem Räderstuhl nach vorn.
    »Er war ein guter Kamerad?«
    Ich konnte das rauhe Auflachen, das fast schon ein Schnauben war, nicht unterdrücken. Ich winkte ab. »Nein! Er war in ein paar Duellen der Bessere von uns beiden ...«
    »Das überrascht mich nicht. Und doch bist du unter den Lebenden.«
    »Das erste Duell wurde von Banditen unterbrochen. Beim zweiten Mal hatte ich Glück und schlug ihm die Schwanzhand ab.«
    Sie holten zischend Luft.
    »Soweit ich mich erinnere, war er Linkshänder«, fügte ich hinzu.
    Der alte Mann rieb sich mit einer Hand, auf der sich dicke Adern abzeichneten, über die Glatze.
    Mir kam keinen Augenblick lang in den Sinn, möglicherweise einen schweren Fehler begangen zu haben, da es durchaus sein konnte, daß diese Leute Freunde von Mefto dem Kazzur waren. Außerdem gibt es kein besseres Mittel als die Wahrheit, um bei einem Gespräch für klare Verhältnisse zu sorgen, sogar für jemanden wie mich, der, wie Sie wissen, oftmals die Wahrheit der jeweiligen Situation anpaßt.
    Fweygos Großmutter war vor langer Zeit gestorben, seine Mutter war mit einem fahrenden Puppenspieler weggelaufen. Zweifellos hatte dies zum Scheitern seines Vaters beigetragen. Diese tragischen Begleitumstände waren möglicherweise sogar der Grund, warum die Herren der Sterne Fweygo als Kregoinye rekrutiert hatten. Er hatte mir in der Vergangenheit nur wenig über sich und seine Familie erzählt, und es war durchaus vorstellbar, daß davon nicht alles der Wahrheit entsprochen hatte.
    Wie dem auch sei, ich mochte Fweygos Familie.
    »Mefto der Kazzur!« Fweygo der Ältere stieß die Worte grollend hervor. »Manchmal gibt es Augenblicke, da es für uns Kildoi von Vorteil wäre, bei den Namen der Götter und Geister zu fluchen, wie es die anderen Diffs tun.«
    »Also kennst du Mefto den Kazzur.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Oh, aye. Ich habe ihm in seiner Jugend meinen Stempel aufgedrückt. Er hatte alles, was dazu nötig war.« Der alte Mann fuhr sich mit der oberen rechten Hand über die Glatze und führte mit der unteren rechten ein Glas Wein zum Mund. »Er war wie Quecksilber. Er lernte beinahe schneller als ...« Er verstummte abrupt.
    Ich wußte, was er hatte sagen wollen. Trotzdem fragte ich: »Als was, Meister?«
    Fweygo der Ältere schüttelte den bemerkenswerten Kopf. »Ich weiß mit dem Verstand, daß ich mir keine Vorwürfe zu machen brauche. Aber mein Ib erlegt mir eine schwere Schuld auf. Schneller als ich es ihn lehren konnte.«
    Ich lehnte mich zurück und trank einen Schluck von dem schweren roten Wein.
    »Also bist du ein Schwertmeister. Ich sollte dich San Fweygo nennen.«
    »Das ist vorbei. Das ist vorbei!«
    Die Pein des alten Mannes war offensichtlich. Ich fühlte mich verflixt unwohl, das kann ich Ihnen sagen, bei Vox!
    Die Dame Tilly beruhigte ihn und holte eine Tasse mit einem Kräutertrank, den er bereitwillig schluckte. Sie seufzte. »Ich glaube, er regt sich absichtlich so auf, nur damit er eine Tasse von meinem Kräutertee bekommt.« Sie setzte sich wieder. »Er darf nur noch sechs Glas Wein am Tag trinken.«
    Das waren zwei weniger als die acht Mahlzeiten am Tag, die die meisten Kreger für angemessen halten. Nach Tillys Miene zu urteilen enthielt ihr berühmter Kräutertee irgendeine Art von Alkohol.
    Als sich Fweygo wieder erholt hatte, sagte er: »Drajak, ich habe dich für einen Mann des Friedens, nicht des Krieges gehalten. Und doch behauptest du, Mefto dem Kazzur im Kampf gegenübergestanden zu haben. Jeder, gegen den er antritt, muß sterben. Und doch behauptest du, ihm die Schwanzhand abgeschlagen zu haben. Das Ganze ist ein Rätsel.«
    Sein Enkel räusperte sich. »Oh, Drajak geht sehr ... äh ... ungeschickt mit dem Schwert um. Ich habe versucht, ihm zu helfen. Aber er muß in einem Kampf unbedingt wie ein ... äh ... vom Doparausch umnebelter Ivarchuck umhertänzeln.« Er schüttelte betrübt den Kopf. Ich unterdrückte ein Lächeln. Während eines jeden Kampfes hatte ich absichtlich meine Mätzchen gemacht, um den guten alten Fweygo nicht merken zu lassen, daß ich tatsächlich einiges

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