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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Vorsprüngen, an denen Hände und Füße Halt fanden – und die man wirklich nicht als sicher bezeichnen konnte, bei Krun! – führten schließlich zu einem Etwas, das man mit viel Humor als Weg bezeichnen konnte, der steil nach oben führte. Die Felswand war hier mit eingemauerten Ziegelsteinen verstärkt worden. Der schwarze Schatten, der über allem schwebte, entpuppte sich als zweistöckiger Wachturm.
    Der dunkle Umriß eines in einer Rüstung steckenden Mannes beugte sich über die Brüstung.
    »Wenda!« Seine Stimme, die mir »Wer geht da!« entgegenrief, klang heiser. Außerdem war er überrascht. Kein Wunder!
    »Hai, Dom!« rief ich so freundlich nach oben, wie mir möglich war. »Ich bin hocherfreut, dich zu sehen. Möge Dokerty mich erlösen. Reich mir bitte deine Hand, denn ich kann mich nicht länger halten.«
    Der kluge, durchtriebene Dray Prescot, das Plappermaul!
    Er zielte mit dem Bogen und schoß.
    Der Pfeil traf den Fels neben meinem Kopf, prallte ab und wurde ins Nichts geschleudert. Er machte dabei ein verdammt widerwärtiges Geräusch, das kann ich Ihnen sagen.
    Hier hing ich nun an der blanken Felswand fest wie ein zur Schau gestelltes, aufgespießtes Insekt, und dieser Kerl schoß auf mich.
    Keine empfehlenswerte Lage, bei Vox!
    Nun gibt es viele Leute, die für die gute alte kregische Gewohnheit, ein regelrechtes Waffenarsenal mit sich herumzuschleppen, nichts als Hohn und Spott übrighaben. In dieser Situation erschien diese verächtliche Einstellung dumm. Ich trug keine Scheiden voller Terchicks hinter die Schulter geschnallt, konnte dem Schützen also kein Wurfmesser entgegenschleudern. Der Bogen ragte wieder über die Brüstung. Die Pfeilspitze war schwarz und sah verdammt spitz und scharf aus. Das Ding war garantiert mit tückischen Widerhaken versehen.
    Er schoß. Diesmal saß der Pfeil genau im Ziel. In letzter Sekunde fuhr mein Braxter in die Höhe und wehrte das Geschoß ab.
    Ein Stück unterhalb dieses teuflischen Wächters und seiner Pfeile gab es eine Tür im Mauerwerk des Wachturms. Ich holte tief Luft, machte einen gewaltigen, gewagten Sprung in die Höhe und verschwand aus seiner Sicht, noch bevor er den nächsten Pfeil einspannen konnte. Es kümmerte mich nicht, ob er weiterschoß oder nicht.
    Ein über der Tür befindlicher Holzkran verriet, auf welche Weise sie Vorräte nach oben brachten. Die Axt öffnete mir die Tür, und ich taumelte hinein.
    Eine Fackel flackerte qualmend an der primitiven Steinwand. Der Gang führte geradeaus zur gegenüberliegenden Tür. Ich steckte die Axt weg, zog das Schwert und setzte mich in Bewegung. Die Tür öffnete sich – und da stand er, stämmig und kompromißlos. Der Bogen war gespannt und zielte genau auf mich.
    Der Pfeil zischte durch die Luft. Die Disziplinen der Krozairs von Zy bestimmten mein Handeln. Das Schwert fuhr ruckartig in die Höhe und wehrte das Geschoß rechtzeitig ab.
    Der Wächter fluchte, irgendeinen Hokuspokus, der mit Dokerty zu tun hatte, und spannte den nächsten Pfeil ein. Ich wich gedankenschnell zur Seite aus. Es gelang ihm, noch zwei weitere Schüsse auf mich abzugeben, und beide Male schlug der Braxter die tödlichen Pfeile klirrend beiseite.
    Dann hatte ich ihn fast erreicht. Er reagierte mit einer Schnelligkeit, für die ich sogar in dieser gefahrvollen Situation Bewunderung übrig hatte. Der Bogen fiel zu Boden. Er zog einen Dolch und stieß aus der derselben Bewegung heraus wild nach meinem Leib. Mein Unterarm zuckt abwehrbereit vor. Er traf den Arm des Kerls und zwang ihn beiseite, aber dessen wütender Schwung ließ ihn weiter in die Höhe schnellen – eine Bewegung, die von meinem Abwehrblock noch unterstützt wurde. Und so fuhr der Dolch mit gewaltiger Wucht nach oben. Er bohrte sich zwischen Kinn und Hals seines Besitzers. Drei Herzschläge lang standen wir da wie zwei Statuen.
    Ich trat einen Schritt zurück und sah ihn an. Blut strömte ihm aus dem Mund. Seine Augen starrten wütend. Er krümmte sich zusammen und sank auf die Knie. Der Kopf fiel ihm auf die Brust, bis das Kinn gegen den Dolchgriff stieß.
    Ich hatte ihn nicht töten wollen. Im Gegenteil, ich hatte ihm ein paar wichtige Fragen stellen wollen. Aber er hatte sich, im Prinzip, selbst getötet.
    Also blieb mir nur eines zu tun.
    Er war ein Apim, wie ich. Seine Uniform und die Rüstung, die durchaus brauchbar war, jedoch genügend prunkhafte Verzierungen aufwies, um die Vermutung zu rechtfertigen, daß der Wachtrupp, dem ihr toter

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