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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wo stecken die Blintze?«
    Vermutlich hatte die verdammte Karawane unterwegs eine Rast eingelegt; das war die einzig vernünftige Erklärung. Sie konnte sich in jedem der Dörfer aufhalten, die wir überflogen hatten.
    Da stieß Molar Na-Fre einen Schrei aus. Er hatte, ganz im Einklang mit den Pflichten eines Pachaks, eines Söldners, dessen Leben er gewählt hatte, seinen Posten im Ausguck nicht verlassen. Er streckte den Arm aus. »Schweber!«
    Der Himmel war wolkenlos. Aus dem Nichts kam ein Flugboot heran, das sich niedrig über der Ödnis hielt. Es war offensichtlich, daß der Schweber uns nicht begegnen wollte. Er scherte jäh aus, schoß in einem langen Bogen in die Höhe und verschwand in einer Felsspalte. Seine Geschwindigkeit und sein Kurs hatten uns jede Abfangmöglichkeit genommen.
    »Das ist es!« Ich hatte nicht den geringsten Zweifel. »Bring uns runter!«
    Als ich ihnen meinen Plan mitteilte, gab es sofort eine heftige Diskussion. Doch ich wollte nichts davon hören. Ich brachte ihre Proteste zum Schweigen und lief in die tiefen Zwillingsschatten, die das Felsmassiv von Santoro warfen. Ich sah zu den einschüchternden Klippen hinauf. Ihre überwältigende Masse hob sich bedrohlich vom Himmel ab. Ich schluckte. Die Entscheidung war gefallen, es gab kein Zurück mehr.
    Ich suchte mir den ersten Hand- und Fußhalt und kletterte los.

11
     
     
    Staub und Steine regneten unter meinen Füßen in die Tiefe. Ich hielte inne und sah nach unten. Ich hatte die Bergmitte erreicht. Die schmalen Felssimse führten von links oben nach rechts unten, und der Wüstenboden war ein schönes Stück entfernt. Meine Nase war bereits vom Felsstaub verstopft, ich nieste, hielt mich gut fest und putzte mir die Nase. Verdammter Staub!
    Der Aufstieg selbst war nicht einmal besonders schwierig. Es gab keine der Probleme, mit denen ich es bei früheren Kletterpartien in die Gefahr zu tun gehabt hatte. Ich hoffte nur, daß es keine Augen gab, die mich beobachteten.
    Viereckige, zusammengemauerte Steinblöcke kamen in Sicht. Die mußte ich vorsichtig umgehen. Vermutlich handelte es sich hier um ein vorstehendes Bauwerk, wahrscheinlich eine Verteidigungsstellung. Das Ziel, das ich im Sinn hatte, lag höher, viel höher.
    Die Zwillingssonnen von Scorpio bewegten sich über den wolkenlosen Himmel. Ein Teil des zutagetretenden Felsens war im Licht glänzender Sandstein. Jenseits des ersten Bauwerks führte der Weg seitlich in die Höhe. Ich legte den Kopf in den Nacken und starrte nach oben. Das nächste Gebäude ragte direkt aus der Felswand. Hm. Anscheinend beschrieb der schmale Sims dort einen weiten Umweg. Ich schlug sofort eine andere Richtung ein und kletterte zentimeterweise steil nach links in die Höhe. Das brachte mich in die Schatten zurück, worüber ich dankbar war. Die Temperatur fiel beträchtlich.
    Als ich an dem Bau vorbeikletterte, der ins Nichts ragte, kam ich zu dem definitiven Schluß, daß es sich um den Teil einer Festung handelte. Die Brustwehr war mit Zinnen versehen, und ein Stück weiter hinten gab es Plattformen voller Varter, deren Spitzen äußerst bedrohlich aussahen. Jeder Angriff auf diesen Ort würde schwere Probleme mit sich bringen und eine sehr blutige Angelegenheit werden.
    Da es überall loses Geröll, Schieferstücke, Staub und von den Elementen verwitterte, losbröckelnde Steine gab, ging der Aufstieg nur langsam vonstatten. Es würde vor dem Gipfel bestimmt einen Zugang zu der Zitadelle geben – zumindest hoffte ich das, bei Djan!
    Es gibt bei jeder Bergbesteigung einen Zeitpunkt, an dem sich der Geist vom Körper löst. Es macht sich ein euphorisches Wohlbefinden breit, das sich in keiner Weise störend auf die technischen Aspekten des Kletterns auswirkt. Während des Aufstiegs dachte ich zum erstenmal über eine Sache nach, die vermutlich fast alle an der Angelegenheit Beteiligten für lächerlich gehalten hätten. Ich, Dray Prescot, war fest entschlossen, Dokertys Prisma der Macht zu zerstören. Das war die Aufgabe, die vor mir lag.
    Ja, doch andererseits – welches Recht hatte ich denn überhaupt, ein religiöses Symbol zu zerstören? Das Prisma wurde als heiliger Gegenstand betrachtet. Es war Dokerty geweiht. Ich war im Begriff, ein Sakrileg zu begehen. Dann rutschte mein Fuß ab, und ich mußte mich festklammern. Die Phantome der Philosophie verschwanden. Doch diese Frage war nicht völlig aus der Luft gegriffen, wie Sie noch hören werden, wenn es an der Zeit ist.
    Eine Reihe von

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