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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Getöse in meinem Kopf widerhallten, nur die Hälfte des tosenden Lärms aus.
    Ich öffnete meine verklebten Augenlider einen Spalt breit, und meinem Blick enthüllte sich eine Säule aus blutrotem Feuer, die in den Himmel emporragte. Sie wuchs genau an der Stelle aus dem Boden, an der das Prisma der Macht gelandet war. Die Spitze dieses aus undurchdringlichen Flammen bestehenden unheimlichen, funkensprühenden Zylinders spuckte eine schwarze Wolke aus, die sich mit rasender Geschwindigkeit über den Himmel verbreitete.
    Meine Kenntnisse der irdischen Wissenschaft des Zwanzigsten Jahrhunderts sagten mir, daß es sich bei dem Prisma der Macht auf keinen Fall um eine Atombombe handeln konnte. In diesem Fall wäre ich jetzt ein Häufchen verkohlte Asche gewesen, die radioaktives Verderben ausstrahlte.
    Von den Verfolger-Schwebern war nichts zu sehen.
    Die Schnelligkeit meines Schwebers, dessen Geschwindigkeitshebel ich mit dem Knie in der obersten Position festgehalten hatte, hatte mich außer Reichweite der verheerendsten Auswirkungen dieser Explosion geschafft. Die Flieger hinter mir hatten die volle Wirkung erleiden müssen. Nun waren sie in Stücke zertrümmert und eingeäschert.
    Ich atmete die heiße Luft ein. Mein Val! Wäre die ganze Welt in blaues Licht getaucht worden, hätte ich geglaubt, gleich von dem Riesenskorpion der Herren der Sterne ergriffen zu werden. Ich verzog die Lippen. Sie hätten mich warnen können. Aber das paßte natürlich nicht zu ihrer unergründlichen Art. Erst bei unseren letzten Zusammentreffen hatten sie scheinbar so etwas wie ein gewisses Interesse für mein Wohlergehen erkennen lassen. Wenn eines ihrer Werkzeuge versagte, wurde es normalerweise fallengelassen; zu diesem Zeitpunkt war ich davon fest überzeugt.
    Der Voller wirbelte durch die Luft. Als ich ihn wieder unter Kontrolle brachte, bemerkte ich mit einigem Erstaunen, daß der ganze Rumpf eingedellt war und der Flieger nun die Form einer Banane besaß. Doch er konnte sich – Opaz sei Dank! – noch in der Luft halten!
    Die Feuersäule ergoß sich tosend in den Himmel, und die ebenholzschwarze Wolke breitete einen unheilvollen Schleier über das ganze Land. Die Sterne und die Monde waren ausgelöscht. Mein Orientierungssinn verriet mir, daß sich Santoro zur Linken erhob. Ich steuerte das Flugboot in diese Richtung.
    Die Luft, die von der Flammensäule gierig angesogen wurde, verwandelte sich zunehmend in einen rasenden Sturmwind. Ich mußte den Schweber mühsam in die Tiefe zwingen und in dem schaurigen, blutroten Schein ständig nach dem Boden Ausschau halten. Böen rasten vorbei, und der Schweber jagte auf Santoro zu.
    Die Umrisse des schrägen Felsmassives, das sich einst aus dem Ödland in die Höhe geschoben hatte, waren von einem scharlachroten und orangefarbenen Glühen umgeben; es sah auf schwer in Worte zu fassende Weise kleiner aus. Die undurchdringliche Finsternis mit der Feuersäule in der Mitte hätte das Ib eines jeden Mannes erstarren lassen können. Diese bedrückende, nächtliche Landschaft war ein Anblick direkt aus einer Herrelldrinischen Hölle.
    Ich schlug einen großen Bogen um Santoro und hielt auf das auf der Rückseite liegende schwarze Schattenband zu. Da entdeckte ich einen Schweber, der sich im entfesselten roten Schein des Feuerzylinders davonmachte. Orangefarbene Lichtreflexe huschten über seine Seite. Ich erkannte ihn sofort.
    Ich steuerte wieder in die Höhe, ging auf Parallelkurs und sah, daß Armbrüste auf mich zielten. Ich winkte. Einen Augenblick lang befürchtete ich, sie würden das Feuer eröffnen, dann erkannte man mich und senkte die Waffen.
    »Was ist geschehen?« Der Ruf verhallte im stürmischen Wind.
    Ich deutete nach unten. Wir landeten Seite an Seite.
    Der furchteinflößende Anblick der Feuersäule hatte meine Jungs ernüchtert. Ich erzählte ihnen genug, um die Situation zu erklären. Allmählich verlor das brennende Chaos an Wut und Kraft. Doch das Gespenst einer dem Wahnsinn verfallenen blutroten Welt füllte unser Blickfeld weiterhin mit Flammen. Meine Jungs sprachen nicht viel. Langsam ließ der Wind nach. Die Flamme erstarb, die Finsternis trieb davon, Sterne und Monde kamen wieder zum Vorschein. Das Atmen fiel leichter.
    Meine Männer hatten sich in Santoros Schatten aufgehalten, als ich das Prisma der Macht fallenließ, und das hatte sie von den verhängnisvollen Auswirkungen dieser Tat bewahrt. Sie waren gestartet und hatten sich nach draußen gewagt, um zu sehen,

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