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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verschwunden. Das mußte zumindest die Wachen an der unsichtbaren Wand alarmieren.
    Als endlich der Ort meiner Suche in Sicht kam, standen dort wie erwartet ein paar Wächter auf ihren Posten. Die Kleidung der Paktuns im Schrein hatten dazu herhalten müssen, meine Waffen zu reinigen. Einige der schwarzen Seidenschlaufen meines Gewandes waren geschlossen, aber es standen genügend offen, damit ich sofort nach meinen Schwertern greifen konnte.
    Das Schweberdrom schwirrte nicht gerade vor Betriebsamkeit. Ich ging den überwachsenen Pfad mit dem entschlossenen priesterlichen Schritt entlang, der hier erwartet wurde. Die paar Schuppen auf der linken Seite paßten irgendwie nicht zu den reich verzierten Säulen und den schrägen Dächern der Gebäude an den Seiten. Auf der Landeplattform parkten fünf Flugboote. Sie waren alle von mittlerer Größe und hatten zwischen zehn und dreißig Sitze. Die meisten sahen neu aus, ein Zeichen für den Reichtum der Dokerty-Kultisten.
    Ich ging aufrecht daher und blieb für niemanden stehen. Ein Wächter, der die kurze rote Kutte über der Rüstung trug, sah auf. Er war ein Jiktar. Ich nickte ihm in der hochmütigen, überlegenen Weise der Priester zu und ging weiter. Er zögerte keinen Augenblick, sondern nahm sofort Haltung an und salutierte.
    Der erste Flieger kam nicht in Frage. Rechts von ihm stand ein vielversprechend aussehender Voller, und als ich mich ihm näherte, sah ich erleichtert, daß er nicht mit einer Kette gesichert war. Außer Sicht des Jiktars sprang ich über die Reling und setzte mich ins Cockpit. Jetzt oder nie!
    Genau in dem Augenblick, da ich die Hand nach dem Steuerhebel ausstreckte, ging das Geschrei los. Ich sah nicht genau, was da los war, doch ich konnte nicht mehr zurück. Der Flieger schwang sich in einem anmutigen Bogen in die Luft und tauchte in den rosig-goldenen Schein der Frau der Schleier, die nach der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln aufgegangen war. Ich sah nach unten.
    Rotgewandete Gestalten stürmten zu den Schwebern. Also gut. Ich schob den Geschwindigkeitshebel bis zum Anschlag vor, und der Voller schoß durch die Luft. Kurz darauf stiegen die dunklen Umrisse von Flugbooten in den Himmel und nahmen die Verfolgung auf. Mein Vorsprung war sehr knapp, und ich konnte nur hoffen, daß ich die richtige Wahl getroffen hatte. Der Voller war mit aufgemalten Rennstreifen verziert. Wenn ich diesen Schlamassel mit heiler Haut überstehen wollte, würde er alle Geschwindigkeit aufbieten müssen, zu der er fähig war.
    Da kam mir eine Idee, was ich tun konnte, falls sie mich einholten. Der Voller stieg in gerader Linie, getrieben vom unbarmherzigen Druck auf den Geschwindigkeitshebel. Die Verfolgerschweber ließen sich nicht abhängen.
    Ich stemmte das Knie gegen den Geschwindigkeitshebel, um ihn in dieser Position zu halten. So hatte ich beide Hände frei, um das Prisma der Macht hervorzuholen. Behutsam – sogar äußerst behutsam, bei Vox! – stemmte ich die Klingenspitze unter die Fuge des Symbols. Ich hielt den Behälter über Bord, kniff die Augen zu und drehte die Klinge ruckartig herum. Der Deckel flog auf.
    Eine blendendrote, gleißende Grelle brannte sich durch meine geschlossenen Lider und ließ alles blutüberströmt aussehen.
    Das rote Feuer verblaßte etwas. Ich schlug die Augen auf und sah zurück.
    Die Verfolger taumelten wie aufgewirbelte Blätter durch die Luft und versuchten wieder auf Kurs zu kommen. Rotes Licht tauchte alles in einen gespenstischen Schein.
    Alles schwamm in blutroter Glut.
    Die Welt explodierte.
    Gewaltige Erschütterungen schüttelten den Schweber; das sich ausbreitende unnatürliche Licht schlug wie eine Woge über ihm zusammen. Die Welt verlor ihre Ordnung, und ich stürzte in einen wirbelnden, blutroten Abgrund.

15
     
     
    Lawinen, Erdbeben, Vulkane und Wirbelstürme blutroten Feuers verbrannten die Welt zu rotbrüllendem Wahnsinn. Von Blitzen durchzuckte Sturmwinde verschlangen den Verstand. Ich schlug einen Salto nach dem anderen – schon längst hatte ich vergessen, wo oben war! Die Welt Kregens wirbelte um das Flugboot herum.
    Ich weiß nicht, wie lange der rote Alptraum andauerte. Allmählich kehrte eine gewisse Ordnung zurück. Meine Augen schmerzten, als wären sie voller Wüstensand. Das Luftholen war eine mühselige Tätigkeit geworden, die darin bestand, heiße Luft in meinen weit aufgerissenen Mund zu saugen. Das Brausen hielt an, jedoch machten die Glocken von Beng Kishi, die mit großem

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