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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Kopf – und eine Träne rann ihm die Wange hinunter.
    Rührte mich diese Gefühlsregung? Natürlich tat sie das! Doch ich mußte mein Herz verhärten und dem Befehl der Herren der Sterne nachkommen, Balintol zu retten und die Zukunft von ganz Paz zu sichern.
    Wir hatten den Eingang fast erreicht, als die Wachen hereinstürmten, die er herbeigerufen hatte. Sie waren zu viert und trugen merkwürdigerweise kurze rote Kutten über ihren Schuppenpanzern. Sie alle waren Apim. Sie erkannten die Situation und griffen sofort an, ihre Schwerter funkelten im Licht der vielen Laternen.
    Ich versetzte dem armen alten Teufel neben mir einen Schlag auf die Schläfe, und er stürzte zu Boden. Meine beiden Schwerter ließen sich mühelos ziehen.
    Diese Wächter nahmen einen höheren Rang ein, wie die kurzen roten Kutten verrieten. Sie schlugen sich mit viel Geschick und hielten mich in Bewegung. Natürlich achtete ich darauf, zwischen ihnen und dem Flutubium zu bleiben, das hinter mir am Boden lag. Klingen trafen klirrend aufeinander. Einer brach zusammen, gefolgt vom nächsten. Die beiden verbliebenen Wächter kämpften sehr geschickt, und ich bemerkte das goldenen Funkeln an ihren Hälsen. Sie keuchten. Dann zogen sie sich langsam zurück und warteten nur auf den richtigen Augenblick, um sich vom Tanz der Klingen lösen und die Flucht ergreifen zu können. Das konnte ich nicht zulassen.
    Mit einem Bedauern, das vermutlich fehl am Platz war, da ich doch sah, wer und was sie waren, beendete ich den Kampf. Ohne jeden Zweifel waren sie einst ehrliche Paktuns gewesen, die sich ihren Sold verdient hatten. Aber Dokerty hatte sie verdorben, und ihr Aufstieg endete damit, daß sie in seinem verdammten Schrein in einer Lache ihres eigenen Blutes starben.
    Aus diesem Grund nahm ich ihre Goldringe und die Pakais nicht an mich. Sie waren besudelt.
    Die Vernunft gebot, diesen Tempel des Bösen so schnell wie möglich weit hinter sich zu lassen. Ein rascher Blick in die Gasse der Statuen zeigte ein rotes Aufblitzen am anderen Ende. Verstärkung? Also schlug ich mich in die Büsche und kam auf einer wohlriechenden Lichtung wieder heraus. Nach dem Gestank des Illusionszauberers war das belebend.
    Die Aussicht, mich wieder durch den ganzen opazverfluchten Berg kämpfen zu müssen, sagte mir gar nicht zu. O nein, bei Krun! Es gab einen viel besseren Weg.
    Im Schutz eines Gebüschs sah ich mir das Schwingenpaar genauer an. Man konnte es abbrechen, so daß nur das Basisstück mit dem ovalen Symbol übrig blieb, in dem meiner Überzeugung nach das Prisma der Macht aufbewahrt wurde. Ich stopfte mir den Rest des Flutubiums unters Gewand. Dann machte ich mich ernsthaft daran, einen Weg aus dieser blasphemischen Bergfestung zu finden, wo das Böse und die Freude in gleichen Maßen herrschten.
    Obwohl ich die Tür des Schreins hinter mir geschlossen hatte und an diesem Ort nicht gerade viel los war, konnte ich mir nicht vorstellen, daß es lange dauerte, bis Alarm geschlagen würde. Auch wenn die Bewegungen am Ende der Gasse der Statuen nicht von herbeieilenden Wachen verursacht worden waren, gab es sicher Leute, die dem Schrein von Zeit zu Zeit einen Besuch abstatteten. Als ich mit angespannten Sinnen durch die Nacht eilte, fing ich an, mir wegen der ausbleibenden Verfolgung Sorgen zu machen.
    Das Prisma der Macht war erstaunlich leicht zu stehlen gewesen. Bedeutete das etwa, daß man mich noch immer zum Narren hielt? Unwillkürlich mußte ich an den verdammte heimtückischen Ausdruck auf Fortro N'Norgoils verzerrtem Gesicht denken. Das war Anlaß genug, sich sofort ins nächste Gebüsch zu schlagen, um das Flutubium zu überprüfen.
    Das ovale Symbol war tatsächlich der Deckel eines Behälters. Es kostete keine große Mühe, ihn mit der Schwertspitze aufzubrechen. Ein Licht wie zahllose rote Sonnenaufgänge flammte auf. Ich schlug blitzschnell den Unterarm vor die Augen. Tränenblind und mit zitternden Fingern schloß ich den Deckel. Also, so etwas!
    Wenn das kein Beweis war, daß es sich hier um das echte Flutubium handelte!
    Außerdem war es gefährlich.
    Ich steckte es wieder unter das rote Gewand und eilte weiter.
    Ich rief mir die Zeit ins Gedächtnis zurück, als ich mit meinem Schweber das Felsmassiv umkreist hatte. Das Flugboot, das so plötzlich unseren Blicken entschwunden war, konnte nur hier gelandet sein. Ich ging in die richtige Richtung.
    Mit großer Wahrscheinlichkeit waren mittlerweile die ganzen Illusionen, die es hier gegeben hatte,

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