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47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

Titel: 47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Ufer, an welchem der Mann auf ihn wartete.
    „Mitkommen“, sagte dieser einfach, indem er sich wieder stromabwärts wendete, von woher er gekommen war.
    Sternaus Pferd stand noch da, wo er von demselben abgestiegen war. Er band es los, setzte sich auf und folgte dem Wilden im Galopp. Der Ritt war kein kurzer. Er währte lang, und der Indianer hielt erst an, als sie wohl eine Wegstunde zurückgelegt hatten. Dort hielten sämtliche Reiter, welche am rechten Ufer gesucht hatten, und auch die Boote lagen an Land. Man sah es jedoch der Aufstellung dieser Leute an, daß sie einen Platz zwischen sich hatten, von welchem sie ihre Pferde zurückhielten.
    Dort saß ein Indianer auf der Erde. Die Rabenfeder, welche er im Schopf trug, deutete an, daß er unter den übrigen eine Art von Rang einnahm. Er mochte die Suche geleitet haben und erhob sich, als er Sternau sah.
    „Der ‚Fürst des Felsens‘ mag zu mir kommen“, sagte er.
    Sternau stieg ab, übergab die Zügel seines Pferdes einem anderen und trat zu dem Mann, welcher gesprochen hatte. Dieser deutete zur Erde.
    „Mein weißer Bruder sehe!“
    Sternau blickte zu Boden, wurde aufmerksam und bückte sich hinab.
    „Ah, die Spur eines Reiters“, sagte er.
    „Bemerkt mein Bruder die Anzahl seiner Pferde?“
    „Ja. Eins hat er geritten und das andere geführt. Er hat zwei Tiere bei sich gehabt.“
    „Mein Bruder gehe weiter!“
    Er deutete dabei mit der Hand nach dem Ufer hin. Sternau folgte dieser Richtung, indem er dabei die Spur im Auge behielt.
    „Er ist in den Fluß geritten“, sagte er, „vorher aber abgestiegen, um Schilf abzuschneiden. Er hat also über den Fluß gewollt und einige Schilfbündel gemacht, welche seinem Pferd die Last erleichtern sollte, indem sie als Schwimmgürtel dienten.“
    „Mein Bruder hat das richtige geraten. Wer mag der Mann gewesen sein?“
    „Vielleicht der Jäger, welcher uns heute begegnete. Seine Richtung ging ungefähr auf diese Stelle zu. Man müßte nach Anzeichen forschen.“
    „Die roten Männer haben dies bereits getan.“
    „Haben sie etwas gefunden?“
    „Ja. Der ‚Fürst des Felsens‘ mag hier herübertreten und die Fährte betrachten.“
    Er zeigte einen Ort, welcher von Pferdehufen ziemlich zerstampft war. Hier klug zu werden war jedenfalls ein Meisterstück der Spürkunst, dennoch aber sagte Sternau bereits nach einigen Sekunden:
    „Hier haben die Pferde geweidet, indem er das Schilf abschnitt; sie sind dabei in einen kleinen Streit geraten. Es steht anzunehmen, daß sie sich gebissen haben. Vielleicht sind dabei Haare verlorengegangen. Man müßte suchen, ob welche zu finden sind.“
    „Die roten Männer haben bereits gesucht. Mein Bruder betrachte dieses Haar aus dem Schwanz eines Pferdes.“
    Er reichte Sternau ein Pferdehaar hin, welches allerdings so lang war, daß es nur vom Schwanz stammen konnte.
    „Ein schwarzes Pferd“, sagte Sternau.
    „Und dieses Büschel?“
    Er zeigte in der anderen Hand eine Anzahl zusammengefilzter Haare, welche von keiner großen Länge waren. Sternau betrachtete sie genau und sagte:
    „Rotbraun! Dieses Büschel besteht aus unteren Kammhaaren. Das eine Pferd ist also schwarz und das andere rotbraun gewesen. Der Jäger, welcher uns heute begegnete, ist's, kein anderer. Er hatte zwei solche Pferde.“
    „Uff! Die roten Männer sind noch sorgfältiger gewesen.“
    Bei diesen Worten zeigte der Indianer nach dem Wald zurück, aus welchem soeben zwei Apachen auf schaumbedeckten Pferden hervorkamen.
    „Wo sind sie gewesen?“ fragte Sternau.
    „Mein Bruder spreche mit ihnen selbst.“
    Als sie herbeigekommen waren, fragte Sternau sie:
    „Meine Brüder haben wohl die Fährte rückwärts verfolgt?“
    „Der Fürst des Felsens‘ hat es erraten“, antwortete der eine.
    „Wohin führt die Fährte?“
    „Genau in die Richtung des Ortes, wo wir dem Jäger begegneten.“
    „So ist er es also gewesen?“
    „Er war es.“
    Sternau konnte sich denken, daß man ihm noch nicht alles gesagt hatte.
    „Aber warum widmen meine roten Brüder diesem Jäger eine solche Aufmerksamkeit?“ fragte er den Anführer. „Haben sie noch mehr entdeckt?“
    „Ja. Der ‚Fürst des Felsens‘ denkt, der Jäger ist über den Fluß geritten?“
    „Allem Anschein nach hat er es getan.“
    „Die Krieger der Apachen haben es auch gedacht, aber als sie weiter abwärts ritten, haben sie seine Fährte wiedergefunden.“
    „Er ist also hier in den Fluß geritten und hat ihn weiter unten wieder

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