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47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

Titel: 47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Wir können nicht warten, bis Juarez uns Truppen zur Verfügung stellt. Unser Freund Arbellez ist in Gefahr, und es ist unsere Pflicht, ihm so schnell wie möglich beizustehen.“
    Da leuchteten die Augen ‚Büffelstirns‘ freudig auf.
    „Ich wußte, daß mein Bruder mitreiten würde“, sagte er. „Nun werden wir die Franzosen nicht zu fürchten haben, denn wenn der ‚Fürst des Felsens‘ bei uns ist, so werden wir nicht unterliegen.“
    „Also die Mixtekas werden kommen, sobald sie das Feuerzeichen sehen?“
    „Ja. Das Harz und Pech liegt schon seit mehr als hundert Jahren in der Erde, aber es wird seine Wirkung tun.“
    „Was aber werden Emma und Karja sagen?“
    „Sie werden bei Juarez bleiben“, sagte Helmers.
    „Nehmen wir nicht Abschied von ihnen?“
    „O nein. Sie würden uns nur hindern.“
    „Und was soll Juarez sagen, wenn sie ihn fragen?“
    „Er mag sagen, daß wir auf Kundschaft ausgezogen sind. Das wird sie beruhigen und ist auch keine Unwahrheit, denn unser Unternehmen ist doch eigentlich ein Kundschafterritt in das vom Feind besetzte Land.“
    „So wollen wir sogleich mit ihm sprechen.“
    Juarez, der Lord und die anderen waren nicht wenig überrascht, als die vier Männer ihnen ihr kühnes Vorhaben mitteilten. Sie versuchten zunächst, ihnen abzureden. Als dies nichts fruchtete, boten sich Mariano und der Steuermann Helmers zur Begleitung an. Aber dies wurde abgeschlagen. Sternau wollte Mariano nicht von seiner Braut trennen, und der Steuermann war zu wenig Prärieläufer, um ihnen von großem Nutzen sein zu können. Auch der ‚Kleine André‘ wurde abgewiesen.
    „Nehmen Sie eine Anzahl Apachen mit!“ bat Juarez Sternau.
    „Auch darauf werden wir verzichten“, antwortete dieser. „Zu vier Personen wird es uns leichter, unbemerkt nach der Hacienda zu kommen.“
    „Hätte ich mehr Leute, so würde ich Ihnen so viel mitgeben, daß Sie Ihren Weg nicht heimlich zu machen brauchten. Doch ich hoffe, daß das Vertrauen, welches ‚Büffelstirn‘ in seine Mixtekas setzt, in Erfüllung geht. Dann werde ich in möglichst kürzester Frist zu Ihnen stoßen.“
    Nach einem herzlichen Abschied, an welchen kurz vorher niemand gedacht hatte, setzten sich die vier auf und ritten davon. Sie hatten sich einen Vorrat von Proviant mitgenommen, um unterwegs nicht der Jagd obliegen zu müssen, da sie sich durch Schüsse hätten verraten können.
    Erst als Juarez am dritten Tag darauf nach Cohahuila kam, hörte er von der amerikanischen Freischar, welche angekommen war. Er traf sofort Anstalt, sie an sich zu ziehen, und brach dann auf, um den Freunden nachzufolgen und Hilfe zu bringen, falls sie einen Mißerfolg gehabt hätten.
    Diese hatten einen Umweg eingeschlagen und sich in das weniger bewohnte Gebirge von Monclova hineingezogen. Darum brauchten sie länger, als es sonst der Fall gewesen wäre, doch erreichten sie unbemerkt die Hacienda, auf welcher sie sich allerdings nicht sehen ließen. Sie umritten dieselbe in weitem Kreis und hielten auf den Berg El Reparo zu.
    Es war dies jener Berg, in dessen Inneren sich die Höhle des Königsschatzes befand, und auf dessen Kuppel sich die grausigen Begebenheiten des Teiches der Krokodile zugetragen hatten.
    Sie waren in seiner Nähe angekommen und ritten zwischen dünnen Büschen hin, als der voranreitende ‚Büffelstirn‘ plötzlich sein Pferd anhielt.
    „Ein Reiter“, sagte er, den Arm ausstreckend.
    Die anderen blickten in der angedeuteten Richtung hin und erkannten einen Mann, der auf der Erde saß, während sein Pferd in der Nähe graste.
    „Wir müssen ihn umreiten, um nicht von ihm gesehen zu werden“, sagte Sternau.
    Die Sonne stand im Sinken, und der Berg warf seinen Schatten, aber man vermochte dennoch, eine ziemliche Strecke weit zu sehen.
    „Wir reiten hin!“ antwortete der Mixtekas, nachdem er sich den Mann genauer betrachtet hatte.
    „Kennt ihn mein Bruder?“
    „Ein Vaquero.“
    „Von del Erina?“
    „Ja. Ich erkenne ihn wieder, obgleich er älter geworden ist.“
    „Ob er treu ist?“
    „Er war dem Häuptling der Mixtekas stets freundlich gesinnt.“
    „So wollen wir sehen, ob er es noch ist.“
    Sie setzten also ihren Weg, ohne sich im Verborgenen zu halten, fort. Als der Mann sie erblickte, erhob er sich schnell, sprang auf sein Pferd und griff zur Büchse.
    „Aemilio braucht sich nicht zu fürchten“, rief ‚Büffelstirn‘ ihm zu. „Oder ist er vielleicht ein Feind der Mixtekas geworden?“
    Der Angeredete saß

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