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48 - Waldröschen 07 - Der Kaiser von Mexiko

48 - Waldröschen 07 - Der Kaiser von Mexiko

Titel: 48 - Waldröschen 07 - Der Kaiser von Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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überlegenen Weise den Beginn der wichtigen Mitteilung.
    „Was ich zu sagen habe, bedarf der Verschwiegenheit“, bemerkte Kurt.
    „Der unserigen bist du sicher“, meinte Sternau.
    „Ich weiß es; darum will ich es Ihnen sagen, daß in nächster Nacht Querétaro in unsere Hände fallen wird.“
    André sprang auf.
    „Wirklich? Endlich! Ah, das freut mich!“ rief er.
    Sternau aber fragte in seiner selbstbewußten Weise:
    „Will man einen Hauptsturm unternehmen? Eskobedo hat mir ja nichts davon gesagt!“
    „Es handelt sich nicht um einen Sturm“, antwortete Kurt. „Die Stadt wird durch Verrat fallen.“
    „Durch Verrat? Wieso?“ fragte Sternau befremdet.
    „Lopez wird dem General Velez die Ausfallpforte öffnen. Ich teile Ihnen das mit, weil ich Ihrer zur Ausführung eines schwierigen Vorhabens bedarf. Ich will den Kaiser retten.“
    Sternau bewegte unter einem leisen Lächeln den Kopf langsam hin und her und antwortete:
    „Du weißt doch, daß ich dich lieb habe. Darum kann mir nichts verborgen bleiben, obgleich du es mir zu verheimlichen strebst. Wie aber willst du in den Besitz des Kaisers kommen?“
    „Unter Umständen sehr leicht. Von Mitternacht an steht die Pforte offen. Velez schleicht sich mit zweihundert Mann ein –“
    „Ah!“ unterbrach ihn Sternau. „Der Schlaukopf. Er will sich erst überzeugen, ob man ihm nicht eine Falle legt.“
    „So ist es. Er hat Zutrauen zu mir gefaßt und mir eine Abteilung dieser Zweihundert übergeben. Er wird zwar sofort den Kaiser aufsuchen, um ihn gefangenzunehmen; aber ich hoffe, ihm zuvorzukommen. Der Kaiser ist von mir bereits benachrichtigt, nur Zivil anzulegen –“
    „Wohl durch die Prinzessin Salm?“
    „Was wissen Sie von dieser?“
    „Daß du mit ihr gesprochen hast, als sie von Juarez kam. Du siehst, daß ich mich mehr mit dir beschäftige, als du ahnst.“
    „Sie haben das Richtige erraten. An der Pforte bleibt nur ein Posten zurück. Gelingt ein Überfall, so sendet Velez nach Verstärkung. Vom Augenblick an, in welchem wir in das Fort de la Cruz dringen, bis zur Ankunft der Verstärkung wird mir Zeit genug bleiben, den Kaiser unerkannt durch die Pforte in das Freie zu bringen.“
    „Und der Posten?“
    „Verursacht keine Schwierigkeiten.“
    „Wenn man bemerkt, daß der Kaiser entkommen sei, und daß du mit einem zweiten die Pforte passiert hast, wird der Verdacht auf dich fallen.“
    „Es gibt Vorwände genug, den Posten auf einige Augenblicke zu beschäftigen, sodaß er nichts bemerkt.“
    „Gut also! Aber wohin mit dem Kaiser?“
    „Zunächst in mein Zelt, wo André auf ihn wartet.“
    „Ich?“ fragte der Kleine ganz begeistert. „Ich soll den Kaiser retten, den Señorita Emilia nicht zu retten vermochte?“
    „Ja“, antwortete Kurt. „Ich muß natürlich in das Fort zurück, nachdem ich Ihnen den Kaiser gebracht habe. Dann aber bringen Sie ihn außerhalb des Lagers einstweilen in Sicherheit.“
    „Wohin?“
    „Hm! Der Ort ist noch nicht bestimmt. Es kam zu schnell über mich. Ich bin noch nicht ganz vorbereitet. Wir werden uns über den Ort besprechen müssen.“
    „Er ist schon längst bestimmt“, lächelte Sternau.
    „Bestimmt? Schon längst?“ fragte Kurt überrascht.
    „Ja“, antwortete der Doktor. „Ich bin älter als du, und daher wirst du mir wohl erlauben, überlegt und umsichtig zu verfahren, nachdem ich einmal deine Absicht durchschaut hatte.“
    „Sie beschämen mich!“ bekannte Kurt.
    „Das ist nicht meine Absicht. Deine Verschwiegenheit war mir im Gegenteil ganz recht und willkommen.“
    „Welchen Ort meinen Sie denn?“
    „Diesen hier!“
    „Ihre Wohnung?“
    „Ja.“
    „Das ist außerordentlich gefährlich. Ich soll den flüchtigen Kaiser nach dem Hauptquartier Eskobedos schicken?“
    „Unter Umständen ist man in der Höhle des Löwen sicherer als anderswo. Du sorgst für eine Verkleidung und André bringt ihn zu Pferd zu mir.“
    „Aber hier kann er doch unmöglich bleiben.“
    „Allerdings nicht. Er wird nur fünf Minuten verweilen. Die Relais sind längst gelegt und harren nur der Benutzung.“
    „Was! Sie haben Relais gelegt?“
    „Ja, natürlich!“
    „Wohin?“
    „Kannst du das nicht erraten?“
    „Wie wäre mir das möglich?“
    „Es muß ein abgelegener Ort sein, wo niemand den Kaiser sucht, und wo er in Sicherheit und Verborgenheit leben kann, bis ihm der Weg nach der See geöffnet ist.“
    „Wo liegt ein solcher Ort?“
    „Ich werde dir es doch sagen müssen. Ich

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