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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mutmaßungen über unser Schicksal fachten seine Ängste noch mehr an. Er tat mir leid. Aber Zena Iztar hatte mich nicht ohne guten Grund hier abgesetzt. Als ich erwähnte, daß sich die Aragorn einen Spaß daraus machten, ihren Feinden die Eingeweide herauszureißen, wimmerte er auf und kauerte sich zusammen. Ich fuhr fort und brachte den Oblifex Cuisar zur Sprache. »Wenn er so mächtig ist, wie du sagst, San, und mit allem nötigen Respekt, hätte er denn dann nicht einfach einen Zauberer aus Loh bitten können ...«
    »Die?«
    »Ja, warum nicht, San? Oder vielleicht einen Zauberer aus Balintol.«
    »Denen vertraut er nicht.« Er fuhr sich über die Lippen.
    Ich fragte mich, warum er mir für meine Impertinenz nicht den Kopf wie einen Knallkörper hatte explodieren lassen. Er räusperte sich und erklärte, er sei Experte in der Kunst magischer Fallen, sowohl in der Errichtung als auch in der Entschärfung.
    Ich fühlte mich wie eine Person, der man ein paar Puzzlestücke gegeben und die nun die Aufgabe hat, sie zusammenzusetzen. Überall gab es Spuren, umherschwirrende Insekten, die man nur mit dem Netz einfangen mußte – in diesem Fall im Netz der Vernunft und Entschlossenheit.
    In dem Augenblick, da ich ihn fragte, wo die Aragorn sein Zauberbuch aufbewahrten, kannte ich schon die Antwort. Unter Portlos Stuhl natürlich!
    Die Zeit verstrich, und es gab noch viel zu tun, wie man in Clishdrin so sagt. Ich streckte die Arme und stand auf. »Was ...?« fragte er zittrig.
    »Mittlerweile dürften die meisten von ihnen betrunken sein.« Ich sah zur primitiven Decke hinauf, die lediglich aus ein paar Holzbrettern bestand, die das Loch verdeckten, von dem aus die Banditen ihren großartigen Kerker gegraben hatten. »Hm. Tür oder Decke?« Beide würden entschiedenem Druck nachgeben.
    Ich hatte diesen Ort bei meinem Eintreten als verpestet bezeichnet, und tatsächlich hing ein strenger Geruch in der Luft. Je schneller ich hinauskam, desto besser. Nach dem Grundriß zu urteilen, konnte man davon ausgehen, daß sich über der Decke der Saal befand, während die Leiter und der Gang, durch den man mich hier heruntergebracht hatte, direkt hinter dem Eingangstor ihren Anfang nahmen. Also die Tür. Ich packte die Bretter.
    »Was hast du vor?« quiekte San Quenlo entsetzt und kam mit ausgestreckter Hand auf die Füße. »Was? Was ...?«
    »Tja, San, ich habe genug von dem Gestank. Ich breche aus.«
    »Ich werde dich nicht begleiten ... die da oben sind alle makib ...«
    »Oh, keine Sorge. Ich komme zurück und hole dich. Du bist eine wichtige Person, und ich brauche dich später noch.«
    »Mich brauchen? Mich brauchen?« Anscheinend wiederholte er sich gern.
    Ich beachtete den armen Kerl nicht weiter und zog vorsichtig. Die Tür hielt stand. Also stellte ich den Fuß in Höhe des auf der anderen Seite befindlichen Riegels und trat zu. Zwei kräftige Stöße, und der Riegel schoß durch die Luft. Die Tür flog auf, als wäre sie von einem Swifter gerammt worden.
    Nicht alle Aragorn waren völlig betrunken.
    Der unangenehme haarige Angerim kam, seine Wut herausbrüllend, den kurzen Gang entlanggestürmt und zog das Schwert.
    Er hieb nach mir, doch ich wich aus, packte ihn am Hals und drückte kurz zu. Mit der anderen Hand nahm ich ihm das Schwert ab.
    Der Lärm war nicht bis nach oben gedrungen. Aber San Quenlo hatte es gehört. »Ich bin es nicht! Ich nicht!« kreischte er los. »Ich will nicht fliehen!«
    Ich wandte den Kopf. ›Halt den ...‹, wollte ich knurren, überlegte es mir dann aber anders und beschloß höflich zu bleiben. »Sei leise, San!«
    Ich zerrte den leblosen Angerim wie einen Sack Momolams hinter mir her in die Zelle. Seine in Streifen geschnittene Kleidung diente dazu, ihn zu fesseln und zu knebeln. San Quenlo sah mit weitaufgerissenen Augen zu. »Sobald du dein Buch zurück hast, San, ist wieder alles in Ordnung.«
    Er gab nur ein Wimmern von sich und kauerte sich in die Ecke.
    Lautlos huschte ich durch den Gang und kletterte rasch die Leiter hinauf, nachdem ich mich vergewissert hatte, daß oben niemand stand. Auf dem Platz vor der Tür, die zum Saal führte, stand nun ein aus Bambus gefertigter Wächterstuhl, der viel Ähnlichkeit mit denen in den Nebelbergen hatte. Der auf Posten sitzende Fristle war nicht allzu betrunken, konnte mich aber nicht daran hindern, ihn in Schlaf zu versetzen. Ich fügte seinen Braxter dem des Angerim hinzu und öffnete vorsichtig die Tür.
    Welch ein Anblick! Überall lagen

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