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49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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langsam wurde er echt zu alt für diese Spielchen. Er war kein Al Capone, das Gangster-Gen steckte nicht in ihm. Er wollte nur endlich das Gaunerleben hinter sich bringen und zur Ruhe kommen – an einem stillen Ort, weit ab von allen kriminellen Machenschaften.
    Vielleicht würde er nach dieser Sache sein Geld nehmen und machen, dass er weg kam. Irgendwohin, wo es sicher war, wo er entspannen konnte. Er hatte schon immer davon geträumt, sich irgendwo in Mexiko niederzulassen und eine kleine Strandbar zu eröffnen. Vielleicht war es an der Zeit, das endlich zu tun. Und in den Ferien könnte ihn Ben besuchen kommen. Ja, der Gedanke daran zauberte ein Lächeln auf Carlos Gesicht.
    Beinahe hätte er verpasst, wie der Mann durch die Eingangshalle das Gebäude betrat. Es war ein Mann, den er kannte.
    ***
    Mary schreckte hoch und sah auf die Armbanduhr. Punkt neun! Wer konnte das sein? Waren das etwa die Kidnapper? Sie überkam ein Gefühl von Angst, doch dann fiel ihr wieder etwas ein und sie wusste, wer an der Tür war.
Dillon Bradley. Sie waren ja für 21:00 Uhr verabredet, sie hatte es völlig vergessen.
    Langsam und wie in Trance stand sie auf. Sie wäre so gerne liegen geblieben, am besten bis zum Gerichtstermin am Montagmorgen. Damit alles ganz schnell vorbei war, damit sie Katie ganz bald wieder in den Arm nehmen konnte.
    Wie zum Teufel ist Dillon hier hochgekommen, ohne dass der Pförtner ihn ihr angekündigt hatte? Vielleicht hatte gerade einer Schicht, der Dillon bereits von einem früheren Besuch kannte. Er war schon einige Male bei Mary in der Wohnung gewesen, rein beruflich natürlich. Trotzdem, Mary war sauer! Dass einfach jeder X-beliebige ins Gebäude und hoch in den 24. Stock spazieren konnte. Sie würde sich deswegen auf jeden Fall noch beschweren.
    Sie öffnete die Tür und versuchte zu lächeln. ››Dillon, guten Abend.‹‹
    ›› Guten Abend, Mary‹‹, sagte er mit seinem strahlendsten Lächeln.
    Unter anderen Umständen wäre Mary bei seinem Anblick auf verrückte Gedanken gekommen. Es war keiner im Haus, sie wären ganz allein … da hätte sie sich zu etwas hinreißen lassen können.
    Sofort wurde Mary wieder bewusst, warum sie ganz allein waren und sie verzerrte schmerzhaft das Gesicht.
    ›› Geht es dir nicht gut?‹‹, fragte Dillon besorgt.
    ›› Weißt du, ehrlich gesagt ...‹‹ Sie kam nicht zum Weitersprechen, denn das Telefon klingelte.
    Mary stürzte sich fast darauf und nahm ab. ››Ja?‹‹
    ›› Mary, Mary … was soll das denn jetzt? Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, den guten Mr. Bradley rauszuhalten?‹‹, hörte sie eine tiefe, scheinbar verstellte Stimme.
    ›› Ich wollte nicht, ich … ich hatte ganz vergessen, dass ...‹‹
    ›› Nun sagen Sie nichts Falsches. Werden Sie den guten Mann einfach nur schnell los. Und wie schon gesagt: kein falsches Wort!‹‹
    Es wurde aufgelegt. Mary war baff. Woher wussten die Entführer, dass Dillon bei ihr war? Beobachteten sie sie etwa?
    Sie drehte sich zu Dillon um, der inzwischen eingetreten war.
    ›› Alles in Ordnung?‹‹, fragte er.
    Wie gern hätte sie sich ihm anvertraut. Doch wenn sie beobachtet wurde, war es gut möglich, dass sie auch abgehört wurde. Womöglich hatten die Kerle ihre Wohnung verwanzt. Sie durfte kein falsches Wort verlieren, es ging um Leben und Tod.
    ›› Es ist alles okay, Dillon. Ich fühle mich nur nicht so besonders. Um ehrlich zu sein, hatte ich mich gerade ein wenig hingelegt, als du geklingelt hast.‹‹
    ›› Jetzt sag nicht, du hättest unsere Verabredung vergessen.‹‹
    Sie sah ihn an. ››Es tut mir leid, aber ja, so war es tatsächlich.‹‹
    Dillon sah mehr als ein wenig betroffen aus.
    ›› Ich mache es wieder gut, ja? Bitte nimm es mir nicht übel, aber ich würde jetzt wirklich gern einfach nur ins Bett gehen und schlafen. Ich glaube, ich habe mich ein wenig übernommen.‹‹
    ›› Das scheint mir auch so. Du arbeitest einfach zu viel, Mary. Schlaf dich am besten mal so richtig aus. Wie wäre es, wenn wir stattdessen morgen frühstücken würden? Bring doch Katie mit, ich habe sie lange nicht gesehen.‹‹
    Mary musste all ihre Kraft aufbringen, jetzt nicht zusammenzubrechen.
Stattdessen sagte sie: ››Oh, wir haben leider morgen schon etwas vor. Aber wie wäre es mit nächstem Sonntag? Wir könnten zu dritt etwas Schönes unternehmen. Ich halte mir den Tag frei, versprochen!‹‹
    ›› Na gut, ich nehme dich beim Wort. Nächsten Sonntag

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