Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
Vom Netzwerk:
also.‹‹ Er sah Mary ins Gesicht und sagte in sanftem Ton: ››Ruh dich ein wenig aus. Ich mache mir Sorgen um dich, Mary.‹‹
    ›› Das brauchst du nicht. Wir sehen uns am Montag im Gericht.‹‹
    ›› Gut, dann bis Montag. Und grüße Katie von mir.‹‹
    ›› Mache ich.‹‹
    Als Dillon aus der Tür war, war alles, was Mary denken konnte: Hoffentlich werde ich die Gelegenheit dazu bekommen.
    ***
    Susi kam gegen elf zurück. Es war ein schöner Abend gewesen, doch sie hatte ihn nicht so richtig genießen können, denn sie hatte die ganze Zeit an Mary und auch an Katie denken müssen.
Dennis hatte sie ins Kino und danach zum Essen ausgeführt und ihr zum Abschied einen Kuss gegeben. Susi konnte sich gut vorstellen, dass mehr daraus wurde, aber erst einmal musste sie mit Mary reden.
    Als sie die Tür aufschloss, blickte Mary, die auf dem Sessel im Flur saß, erschrocken hoch. ››Ach, Susi, du bist es nur.‹‹
    ›› Wer sollte es denn sonst sein? Und warum sitzt du hier im Flur?‹‹
    Mary benahm sich also immer noch so komisch wie vorher.
    ›› Ich … es ist alles in Ordnung. Ich fühle mich nur heute nicht sehr gut. Ich bin überarbeitet, gehe jetzt ins Bett‹‹, sagte Mary und stand auf.
Sie schwankte etwas und Susi war sofort an ihrer Seite.
    ›› Bist du sicher, dass das alles ist? Du bist nur ein bisschen überarbeitet? Ehrlich?‹‹ Sie glaubte Mary nicht so ganz.
    Doch die beruhigte sie sogleich. ››Ehrlich, Susi, mach dir keine Gedanken, ja?‹‹ Sie ging auf ihr Zimmer zu.
    ›› Wo schläft Katie heute noch mal?‹‹, rief sie Mary hinterher.
    Die blieb wie angewurzelt stehen.
››Bei einer Freundin‹‹, sagte sie dann, ohne sich umzudrehen.
    ›› Bei welcher Freundin?‹‹
    ›› Eine alte Bekannte von mir. Wir haben sie im Aquarium getroffen, ihre Tochter ist in Katies Alter. Sie haben sich auf Anhieb verstanden.‹‹
    Es hörte sich wie einstudiert an. Und es entsprach nicht der Geschichte, die Mary ihr noch am frühen Abend aufgetischt hatte.
    ›› Hattest du nicht gesagt, sie sei bei einer Klassenkameradin?‹‹, hakte Susi nach.
    Mary zögerte kurz. ››Da musst du dich verhört haben‹‹, sagte sie dann und ging in ihr Zimmer.
    ›› Gute Nacht!‹‹, rief Susi ihr nach.
Da ist irgendwas faul, aber ganz gewaltig, dachte sie und plötzlich überkam sie die Angst.
    ***
    Dillon Bradley war nicht sofort nach Hause gegangen, sondern hatte einen kleinen Abstecher in sein Lieblingsrestaurant gemacht. Er hatte noch nichts gegessen, hatte bis vor Kurzem noch gedacht, dass er das mit Mary gemeinsam tun würde. Doch Mary hatte ihm einen Korb gegeben.
    Hätte sie ihm kurzfristig abgesagt, weil ihr etwas dazwischen gekommen war, hätte es ihn nicht so getroffen. Aber da war eindeutig etwas anderes im Spiel.
Angeblich hatte sie sich nicht wohl gefühlt, doch das nahm Dillon ihr nicht ab. Mary Walters war eine Frau von Stärke. Sie war schon oft mit Kopfschmerzen im Gericht erschienen und hatte trotzdem noch den ganzen Tag im Büro ausgeharrt, hatte einen Fall nach dem anderen bearbeitet.
Selbst wenn sie gesundheitlich angeschlagen wäre, hätte sie sich dann nicht bei ihm gemeldet? Stattdessen hatte sie ihn antanzen lassen, war kurz angebunden gewesen und hatte ihn wieder weggeschickt. Hatte ihn aufs nächste Wochenende vertröstet.
    Irgendetwas stimmte da nicht. Er hatte ein ganz merkwürdiges Gefühl. So, als ob etwas geschehen war, über das Mary nicht reden wollte – oder konnte.
Es kam immer wieder vor, dass Richter oder auch Staatsanwälte bedroht wurden, erpresst wurden. Womöglich war genau das der Fall! Womöglich geschah gerade etwas in Marys Leben, das sie so nicht erwartet hatte. Vielleicht war sie in Gefahr.
    Ach, das ist doch Unsinn, sagte er sich. Du kannst nur nicht damit umgehen, dass sie dir eine Abfuhr erteilt hat. Er wusste, dass das stimmte. Er fühlte sich schon seit Längerem stark zu Mary, ihren wunderschönen grünen Augen und den langen braunen Haaren hingezogen und hatte gedacht, dass sie endlich dabei wären, sich näher zu kommen, wenn auch langsam. Da hatte er sich wohl getäuscht, und sein angeknackstes Ego wollte der Tatsache nicht ins Auge sehen.
    Dillon bestellte sich zu seinen Tagliatelle al forno ein Glas Rotwein.
Ja, er war schwer enttäuscht. Er hatte sich den Abend anders vorgestellt, hatte gehofft, dass sie sich heute vielleicht zum ersten Mal küssen würden. Doch nun war alles so gekommen: Er saß alleine in einem

Weitere Kostenlose Bücher