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5 Auch Geister können sich verlieben

5 Auch Geister können sich verlieben

Titel: 5 Auch Geister können sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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damit er nichts von dem Typen verriet, den ich nachts in meinem Zimmer versteckte.
    Jedenfalls war mein Geschirreinsatz so etwas wie ein Signal, dass die Mahlzeit beendet war. Denn nun standen alle auf und gingen auf die Veranda hinaus, um sich den neuen Whirlpool anzuschauen, den Andy stolz jedem neuen Gast präsentierte, ob der nun wollte oder nicht. Ich ließ in der Küche Wasser über die Teller laufen, bevor ich sie in den Geschirrspüler stellte. Da bemerkte ich, dass Neils Geisterschatten und ich
allein waren. Er stand so nahe neben mir – und starrte durch die Glasschiebetür zu den anderen nach draußen -, dass ich mit einer seifentriefenden Hand an seinem Hemd zupfen konnte, ohne dass jemand es bemerkte.
    Das schockte den Typen ziemlich. Wütend und zugleich ungläubig wirbelte er zu mir herum. Logisch – er hatte keinen Schimmer gehabt, dass ich ihn sehen konnte.
    »Hey«, raunte ich ihm zu. Alle anderen unterhielten sich draußen über den Chlorgehalt des Wassers und über den Flan, den Andy zum Nachtisch vorbereitet hatte. »Wir müssen uns mal unterhalten.«
    Der Typ starrte mich entsetzt an.
    »Du … du kannst mich sehen?«, stotterte er.
    »Tja, wie du bemerkt hast«, sagte ich.
    Er blinzelte und deutete dann auf die Glasschiebetür. »Die da draußen … aber nicht?«
    »Nein«, antwortete ich.
    »Aber wieso?«, fragte er. »Ich meine, warum du und sie nicht?«
    »Weil ich eine Mittlerin bin«, erklärte ich.
    Er schüttelte verständnislos den Kopf. »Eine was?«
    »Augenblick mal«, sagte ich, weil ich aus dem Augenwinkel gesehen hatte, wie meine Mutter auf die Tür zukam.
    »Brrr.« Sie schob die Scheibe hinter sich zu. »Nach
Sonnenuntergang ist es schon ganz schön frisch da draußen. Brauchst du vielleicht Hilfe mit dem Geschirr, Susie?«
    »Nein, danke, ich hab alles im Griff«, sagte ich munter.
    »Sicher? Eigentlich war Brad doch heute mit Spülen dran, oder nicht?«
    »Ach, das macht nichts.« Ich konnte nur hoffen, dass sie mein Lächeln nicht als aufgesetzt enttarnte.
    Aber sie tat es doch.
    »Susie, Schätzchen«, sagte Mom. »Stimmt irgendwas nicht? Bist du sauer wegen dem, was Brad erzählt hat? Von dem Jungen, der für dein Amt nominiert wird?«
    »Ach was«, wehrte ich mit einem Seitenblick auf den Geistertypen ab, der über die unliebsame Unterbrechung ziemlich angesäuert zu sein schien. Ich konnte es ihm auch kaum verübeln. Es war ja schon eher unprofessionell, ein Mutter-Tochter-Gespräch mitten in einer Mittler-Unterhaltung zu führen. »Alles bestens, Mom. Das stört mich wirklich nicht im Geringsten.«
    Und das war nicht gelogen. Wenn ich nicht mehr im Schülerrat saß, würde mir das einen Haufen Zeit freischaufeln. Zeit, mit der ich allerdings noch nicht viel Sinnvolles anzufangen wusste, da es ja kaum so aussah, als würde ich mit Jesse auf den Schwingen einer
romantischen Beziehung davonfliegen können. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr?
    Mom stand weiterhin reglos auf der Türschwelle und sah mich besorgt an.
    »Also, mein Schatz«, sagte sie. »Du solltest dir stattdessen dann wohl irgendwelche Wahlfächer aussuchen. So was macht sich immer gut in der Bewerbung fürs College. Und du hast nur noch knapp zwei Jahre Zeit. Ach je, nicht mal zwei Jahre, und du bist weg!«
    Herrschaftszeiten! Mom wusste nicht mal von Jesses Existenz, und trotzdem tat sie alles, was in ihrer Macht stand, um uns schön voneinander fernzuhalten. Dabei sorgte Jesse doch schon selbst dafür, dass wir uns nicht zu nahe kamen.
    »Okay, Mom«, sagte ich. Dabei ließ ich den Geistertypen nicht aus den Augen. Mir gefiel es nämlich nicht besonders, dass er die ganze Unterhaltung mitbekam. »Ich melde mich in der Schwimm-Mannschaft an. Bist du dann zufrieden? Wenn du mich jeden Tag zum nachmittäglichen Training fahren musst?«
    »Das war nicht besonders überzeugend, Susie«, erwiderte meine Mutter trocken. »Nie im Leben würdest du der Schwimm-Mannschaft beitreten. Dafür machst du dir viel zu viele Sorgen um deine Haare und was das ganze Chemiezeugs im Wasser ihnen anhaben könnte.«

    Damit stapfte sie ins Wohnzimmer und ließ den Geist und mich allein.
    »Also«, sagte ich leise. »Wo waren wir stehen geblieben?«
    Der Typ schüttelte den Kopf. »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du mich sehen kannst. Ich meine, du weißt ja nicht… du kannst einfach nicht wissen, wie sich das anfühlt. Egal wo ich hinkomme, alle schauen einfach durch mich hindurch.«
    »Ja.« Ich warf das

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