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5 Auch Geister können sich verlieben

5 Auch Geister können sich verlieben

Titel: 5 Auch Geister können sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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okay?«
    Ich schielte vorsichtig zu Jesse hinüber, um zu sehen, wie er die ganze Unterhaltung aufnahm. Anscheinend hörte er jedoch gar nicht richtig zu, denn er starrte unverwandt auf die Rosen von Paul.

    Oh Mann, dachte ich. Sobald ich wieder zur Schule kann, mache ich den Typen kalt.
    »Wie wär’s mit …«, schlug ich vor, in der Hoffnung, CeeCee und Adam so schnell wie möglich wieder loszuwerden und ein bisschen Privatsphäre mit Jesse genießen zu können, »… Mit Suze gegen den Schüler-Blues ?«
    CeeCee, die neben den Plakaten kniete, sah zu mir hoch und legte den Kopf schief, sodass die Sonnenstrahlen, die durch mein Westfenster hereinsickerten, ihr weißblondes Haar in Goldgelb tauchten.
    » Mit Suze gegen den Schüler-Blues «, wiederholte sie langsam. »Ja. Ja, gefällt mir. Nicht übel, Suze.«
    Dann begann sie den Slogan auf die am Boden liegenden Blätter zu pinseln. Ganz klar – weder sie noch Adam würden so bald aus meinem Zimmer verschwinden. Ich spitzelte wieder zu Jesse hinüber, um ihm so subtil wie möglich zu verstehen zu geben, wie sehr mir diese Unterbrechung leidtat.
    Aber zu meiner großen Enttäuschung musste ich feststellen, dass Jesse verschwunden war.
    Typisch Mann: Endlich hat man ihn so weit, dass er die große Offenbarung starten will – wie auch immer die aussehen mag -, und dann ZACK!, weg isser.
    Dass der Mann tot ist, macht die Sache nur umso schlimmer. Da kann man ihn nicht mal anhand seines Autokennzeichens ausfindig machen oder so.

    Andererseits konnte ich es ihm kaum verdenken, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte. Ich an seiner Stelle hätte wahrscheinlich auch nicht ewig in einem Zimmer herumhängen wollen, das mittlerweile penetrant nach Leuchtstiften stank und von Leuten bevölkert wurde, die mich nicht sehen konnten.
    Wohin er wohl gegangen war? Hoffentlich hatte er sich auf Neil Jankows Spur gemacht, damit ich nicht noch einen Geist – nämlich Neils Bruder Craig – an der Backe hatte. Ich fragte mich, wann Jesse wohl zurückkommen würde.
    Erst als ich wieder zu Pauls Rosen hinschaute, dämmerte mir das ganze Ausmaß des Grauens. Denn die Frage war weniger, wann Jesse zurückkommen würde, sondern vielmehr ob überhaupt . Denn wieso sollte sich ein Kerl in so einer Situation überhaupt noch die Mühe machen, zurückzukommen?
    Offenbar sah man mir an, dass ich den Tränen nah war, denn CeeCee und Adam fragten beide besorgt nach. Aber ich behauptete, meine Augen würden nur wegen der ganzen Leuchtmarker-Dämpfe tränen. Sie schienen es mir abzukaufen.
    Pech, dass es einen Menschen gab, den ich nicht für blöd verkaufen konnte: mich selbst.

KAPITEL 13
    I ch brauchte nicht lange, um herauszufinden, wohin Jesse verschwunden war.
    Zumindest nicht lange in Relation zum Zeitverständnis des Universums. Anderthalb Tage, um genau zu sein. So lange brauchten nämlich meine Füße, um wieder halbwegs abzuschwellen und sich in ein Paar Steve-Madden-Slipper quetschen zu lassen, damit ich zur Schule gehen konnte.
    Wo ich prompt ins Büro des Direktors zitiert wurde.
    Ernsthaft. Die Ansage gehörte nämlich zu Pater Dominics frühmorgendlichen Ankündigungen. »Bitte erinnern Sie alle Ihre Eltern an das Fest zu Ehren von Pater Serra, das morgen hier stattfindet«, sagte er. »Um zehn Uhr geht es los. Es gibt Musik und Spiele, und für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Susannah Simon, bitte finden Sie sich nach der Versammlung im Direktorat ein, ja?«

    Genau so sagte er das.
    Wahrscheinlich wollte er sich mit eigenen Augen davon überzeugen, wie es mir ging. Schließlich war ich dank meiner Füße zwei Tage nicht in der Schule gewesen. Als netter Mensch wollte er wissen, ob alles verheilt war. Als netter Mensch machte er sich eben Gedanken um mein Wohlbefinden.
    Wie sich herausstellte, lag Pater Dominic mein Wohlbefinden in der Tat sehr am Herzen. Aber mehr das geistige als das körperliche.
    »Susannah«, sagte er, als ich sein Büro betrat – wenngleich immer noch in schneckenartiger Humpelmanier. Zum Glück waren die Slipper dick gepolstert, und das breite Abschlussband oben verdeckte die meisten der unansehnlichen Heftpflaster.
    Ich hatte trotzdem noch das Gefühl, auf Pilzkissen zu laufen. Ein paar Blasen an meinen Sohlen hatten sich verhärtet wie Beton.
    »Wann wollten Sie mir eigentlich von Ihrer Beziehung zu Jesse erzählen?«, fragte Pater Dominic.
    Ich blinzelte erschrocken. Ich saß auf dem Besuchersessel vor seinem Schreibtisch, wo ich immer

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