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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

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mit vereinten Kräften schleppten sie all ihre Habseligkeiten zu dem Kahn. Ein alter Mann, der daneben am Ufer saß, zog vor ihnen die Mütze. »Eine Nachricht kam vom Felsenhaus, ich solle das alte Boot für euch fertigmachen«, meldete er. »Wer von euch ist Herr Hayling?«
    »Ich!« strahlte Brummer. »Und das ist mein Kahn und mein Leuchtturm! Kommt alle - wir wollen nun hinüberrudern - kommt! Ich kann es kaum noch erwarten.«
     

IX
Wie ein Leuchtturm von innen aussieht
     
    Die fünf Kinder und Tim sprangen in das Boot, das seinem Namen ›Hüpfer‹ tatsächlich alle Ehre machte. Schelm stimmte ein lautes Angstgeschrei an, als er auf Brummers Arm in dem schaukelnden Boot saß.
    »Keine Angst, Schelm!« beruhigte ihn Brummer.
    »Kannst du dich nicht mehr an diesen kleinen Kahn erinnern? Aber du besteigst ja nie gern ein Schiff, stimmt's?«
    Der Kahn war mit zwei Ruderpaaren ausgestattet. Das eine Paar nahm Julius, und Georg wollte gerade nach dem anderen greifen, als Richard es ihr wegschnappte und ihr ins zornige Gesicht grinste.
    »Bedaure - die See ist ziemlich bewegt, wir haben es mit einigen beachtlichen Wellen zu tun. Ich bin ein klein bißchen kräftiger als du, Georg.«
    »Ich kann genauso gut rudern wie du!« plusterte sich Georg auf. Im selben Augenblick neigte sich das Boot so stark nach einer Seite, daß Georg nur mit Mühe einen ihrer Koffer vor dem Über-Bord-Gehen bewahren konnte.
    »Gut gemacht!« lobte Julius. »Gerade noch rechtzeitig. Mensch, was für ein Wellengang hier!«
    »Rudert ihr genau über die Felsen hinweg?« erkundigte sich Anne mit einem scheuen Blick hinab ins Wasser.
    »Jetzt sind sie unter Wasser - dem Boot werden sie nicht gefährlich.«
    »Dies sind die Felsen, über die wir zur Zeit der Ebbe gehen können«, berichtete Brummer. »Nur in einigen Felsklüften bleibt dann Wasser zurück. Einen dieser Tümpel hatte ich zu meiner Badeanstalt auserkoren. Er war von der Sonne so angewärmt, daß ich zur Abkühlung eine kalte Dusche nötig gehabt hätte.«
    Anne kicherte. »Ich wünschte, es wäre jetzt warm genug zum Baden! Seht mal hinunter, was das für schreckliche Felsen sind genau unter uns!«
    »Ja, sie haben bestimmt in vergangener Zeit schon manches Schiff aufgeschlitzt«, nickte Julius. »Kein Wunder, daß sie ›Teufelsfelsen‹ genannt werden! Das Wasser hat hier einen leichten Sog, nicht wahr, Richard?«
    »Jetzt bin ich einmal dran!« verkündete Georg und versuchte sich eines Ruders zu bemächtigen.
    »Nichts zu machen!« grinste Richard. »Achte du auf das Gepäck, Alte!«
    »Ist der Leuchtturm sehr alt?« forschte Anne, als die Entfernung zu ihm immer geringer wurde. »Er sieht danach aus.«
    »Ja, er ist es auch«, bestätigte Brummer. »Er ist kein alltäglicher kleiner Leuchtturm. Vor vielen, vielen Jahren ließ ihn ein reicher Mann erbauen. Seine Tochter war mit einem Schiff untergegangen, das auf diesen Felsen zerschellte. Deshalb ließ er den Turm errichten - teils zum Andenken an das Mädchen und teils, um weitere Unglücke zu verhindern.«
    Anne betrachtete ihn prüfend. Es war ein solider Bau von auffallender Höhe. Sein Fundament schien mit dem felsigen Untergrund verwachsen. Es mußte tief im Felsen liegen, damit der Turm überhaupt den Angriffen von Sturm und Wellen standhalten, konnte. Oben lief eine Galerie um den Turm wie eine Veranda, unmittelbar unter den Fenstern, durch die einst die Lampe ihren flackernden Schein aussandte. Welch wundervolle Aussicht mußte man von dort oben haben.
    Sie waren nun fast am Ziel. Steinerne Stufen führten von den Felsen zum Eingang hinauf, den die Wellen nicht mehr erreichen konnten.
    »Wird die Tür abgeschlossen sein?« fragte Richard plötzlich. »Es wäre ärgerlich, wenn wir den ganzen Weg umsonst gerudert wären, nur um festzustellen, daß wir nicht hinein können.«
    »Natürlich ist die Tür abgeschlossen«, nickte Brummer. »Hat jemand den Schlüssel?«
    »Oh, sei bloß ruhig!« sagte Julius, hielt mit Rudern inne und starrte Brummer an. »Soll das heißen, daß wir tatsächlich nicht hinein können?«
    »Kein Grund zur Aufregung!« lachte Brummer in das bestürzte Gesicht. »Ich habe nur Spaß gemacht! Hier ist der Schlüssel. Es ist mein Leuchtturm, und deshalb hat mein Vater mir den Schlüssel gegeben. Ich trage ihn immer bei mir, denn er ist sehr wertvoll.«
    Der Schlüssel war von beachtlicher Länge, und Georg wunderte sich, wie Brummer ihn in seiner Tasche unterbringen konnte. Lachend schwang er

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