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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihn in der Luft herum. »Ich freue mich darauf, meinen Leuchtturm aufzuschließen!« strahlte er. »Ich wette, du wünschst, du hättest auch einen eigenen Leuchtturm, Georg.«
    »Hm, ja, zugegeben«, antwortete Georg. Ihre Augen hingen unverwandt an dem festungsähnlichen Turm vor ihnen.
    »Seid jetzt vorsichtig«, ermahnte Brummer die Ruderer. »Wartet auf eine große Welle und laßt euch von ihr über den Felsen fahren - den, der dort aus dem Wasser ragt. Dahinter ist die See aus irgendeinem Grund ruhig. Ihr könnt ohne Schwierigkeit an die Stufen heranrudern. Halte dort nach einem Steinpfosten Ausschau, Georg, und schling das Seil darum herum. Dein Platz ist dafür günstiger als meiner.«
    Alles ging leichter, als die fünf Kinder erwartet hatten. Nachdem eine Welle den Kahn über den Felsen in ruhiges Wasser gehoben hatte, steuerten die Jungen genauen Kurs auf die Stufen. Georg warf die Seilschlinge geschickt über den Pfosten - und sie waren am Ziel. Nur einige wenige trockene Felsbrocken trennten sie noch von den Stufen. Einer nach dem anderen sprang aus dem Boot, und alle blickten zuerst einmal am Turm hinauf. Jetzt, da sie unmittelbar davorstanden, wirkte er noch viel gewaltiger.
    »Ich werde aufschließen«, sagte Brummer voll Stolz und stieg Stufe um Stufe empor. »Seht ihr, aus welch riesigen Steinen mein Leuchtturm gebaut ist? Kein Wunder, daß er so standhaft ist.«
    Er steckte den Schlüssel ins Schloß der dicken Holztür und versuchte ihn umzudrehen. Er mühte sich eine Weile damit ab und wandte sich dann mit betretenem Gesicht zu den anderen um. »Ich bekomme die Tür nicht auf«, stammelte er. »Was nun?«
    »Laß mich versuchen«, erbot sich Julius. »Das Schloß wird eingerostet sein.« Er packte den Schlüssel mit beiden Händen und drehte ihn mit aller Kraft um, es gab einen Ruck, und die Tür war offen. Alle atmeten erleichtert auf. Julius schob die anderen hinein, wo sie Wind und Sprühregen nicht länger ausgesetzt waren, und machte die Tür fest hinter sich zu.
    »So - da sind wir«, schnaufte er. »Welche Finsternis! Zum Glück habe ich meine Taschenlampe dabei.«
    Er leuchtete mit der Lampe herum, doch alles, was in ihrem Schein sichtbar wurde, war eine Wendeltreppe, die sich steil emporwand.
    »Die Treppe führt bis ganz hinauf in den Leuchtraum«, erklärte Brummer. »Unterwegs windet sie sich durch einige Räume. Ich werde es euch zeigen. Haltet euch am Geländer fest, es könnte euch schwindlig werden bei der steilen Kletterpartie immer im Kreis herum.«
    Stolz übernahm Brummer die Führung, immer rundherum und rundherum. Ein kleiner dunkler Raum wurde von Brummer als ›Vorratsraum‹ vorgestellt, während er den Schein seiner Taschenlampe über die Wände huschen ließ. »Seht - dort sind auch die Konservendosen, von denen ich euch erzählte. Jetzt steigen wir zum Ölzimmer hinauf. Es ist nicht sehr groß.«
    »Was ist das, Ölzimmer?« fragte Anne.
    »Dort wurden die Kanister mit Petroleum aufbewahrt, das man für die Lampe oben benötigte. Es war eben noch eine Petroleumlampe, Elektrizität kannte man damals ja noch nicht. Seht - das ist das Ölzimmer.«
    Der Raum war niedrig, fensterlos und angefüllt mit alten Kanistern, der Geruch so widerlich, daß Anne sich die Nase zuhielt.
    »Das Zimmer gefällt mir nicht«, erklärte sie. »Hier herrscht ein schrecklicher Gestank und eine schreckliche Atmosphäre. Laßt uns weiter hinaufsteigen.«
    Zum nächsten Raum gehörte eines der wenigen Fenster des Turmes, und die soeben durch die Wolken brechende Sonne zauberte Licht und Freundlichkeit hinein.
    »Hier schliefen mein Vater und ich«, sagte Brummer. »Mensch - da haben wir doch vergessen, diese alte Matratze mitzunehmen! So ein Glück! Wir können sie gebrauchen.«
    Wieder stiegen sie die Wendeltreppe empor und kamen in einen Raum, dessen Decke höher und dessen Fenster zwar klein, aber unversehrt waren. Auch hier lachte die Sonne herein und gab dem Zimmer einen Hauch von Gemütlichkeit. Ein Tisch, drei Stühle und eine Kommode waren die Einrichtung. Auch ein altes Schreibpult stand darin und ein kleiner Petroleumofen zum Wasserkochen und Essenbereiten.
    »Dort ist meine alte Bratpfanne«, sagte Brummer. »Sie wird uns von Nutzen sein. Und ein Waschkessel und ein Tiegel. Und Löffel und Gabeln und Messer müssen auch noch hier sein, allerdings nicht genug für uns alle fünf, fürchte ich. Auch Geschirr ist da - doch längst nicht ausreichend. Ich habe eine Menge zerbrochen. Aber

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