5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm
Felsen zurück zum Ankerplatz ihres Kahnes. Sogar im stillen Wasser hüpfte dieser sanft auf und ab.
»Hallo - Hüpfer!« begrüßte ihn Brummer. »Dachtest du, wir kämen überhaupt nicht mehr? Hast du auf unsere Sachen gut aufgepaßt? Lieber kleiner Kahn!«
»Kindskopf!« grinste Richard. »Komm, Julius, die schweren Stücke übernehmen wir beide. Die Mädchen und Brummer können den Kleinkram unter sich verteilen. He, Schelm, was denkst du dir eigentlich?«
Schelm hatte sich einige Päckchen geschnappt und hüpfte mit ihnen davon. »Ist schon recht«, beruhigte ihn Brummer. »Schelm hilft mir immer. Er geht oft mit mir einkaufen und trägt auch etwas nach Hause. Laßt ihn helfen, er tut es so gern.«
Und tatsächlich - der Affe machte sich nützlich. Er sprang hierhin und dorthin, beförderte alles mögliche und schnatterte glücklich vor sich hin. Tim beobachtete ihn mit eingezogenem Schwanz. Aus seinen Augen sprach deutlich der Wunsch, es Schelm gleichzutun, seine Pfoten so flink wie er gebrauchen zu können. Georg gab ihm einen zärtlichen Klaps.
»Sei nicht traurig, Tim, Lieber! Hier, nimm diesen Korb!«
Tim packte mit dem Maul den Korb beim Henkel und sprang freudig die Stufen zum Leuchtturm hinauf. Er konnte es Schelm zwar nicht in allem gleichtun, aber immerhin konnte er einen Korb tragen.
»Den Kahn lassen wir hier weiter auf und ab hüpfen«, erklärte Brummer. »Solange er angebunden ist, kann ihm nichts geschehen, wenn die See nicht sehr, sehr rauh wird. Dann müßten wir ihn ein Stück auf die Stufen hinaufziehen.«
»Wir wollen erst auspacken und essen, bevor wir uns hier häuslich einrichten«, schlug Anne vor. »Ich habe jetzt auch herzhaften Hunger. Welche Mahlzeit wollen wir jetzt einlegen? Ich wäre für so etwas wie ein Kaffeestündchen.«
»Das ist das schlimmste bei einem Aufenthalt in einem Leuchtturm«, versicherte Brummer ganz ernsthaft. »Man hat fast ständig schrecklichen Hunger. Ich habe fünf- oder sechsmal am Tage gegessen, als ich mit meinem Vater hier war.«
»Engelsmusik in meinen Ohren!« schmunzelte Richard. »Sollen wir nicht ›Kaffee-Essen‹ halten? Eine Mischung aus Nachmittagskaffee und Abendessen. »Kaffee- Essen!«
Ein Teil der Habseligkeiten wurde im Schlafzimmer verstaut, ein Teil im Wohnzimmer. Es dauerte nicht lange, da hatte Brummer den Spirituskocher in Gang gebracht und setzte einen Topf voll Wasser zum Kochen darauf. Das anhaltende Regenwetter hatte für reichlichen Wasservorrat im Tank gesorgt, der so überaus praktisch vom Wohnzimmer aus zu bedienen war. Brummer drehte am Hahn, und klares Regenwasser sprudelte heraus.
»Wunderbar!« staunte Anne. »Ich komme mir vor wie in einem Traum.«
Eier wurden in den Topf gelegt, und bald waren sie gekocht. »Genau dreiundeinehalbe Minute«, verkündete Anne, während sie die Eier mit einem Löffel herausfischte. »Zwei für jeden! Bei diesem Verbrauch werden wir täglich einkaufen gehen müssen. Georg, streiche du das Brot. Es ist in diesem Beutel - aber der Himmel weiß, wo die Butter ist! Gekauft haben wir welche.«
»Was meint ihr: Sollen wir ein paar von Hannas Fleischpasteten essen?« fragte Richard und hob den Deckel einer großen viereckigen Dose. »Junge! Unmengen sind hier! Und Kirschtörtchen! Und Haselnußmakronen - Hannas Spezialität. Das wird ein Festmahl!«
»Was sollen wir trinken?« Julius blickte sich fragend im Kreise um. »Malzbier? Limonade? Oder sollen wir uns Tee kochen?«
Alle stimmten für Malzbier. Es wurde ein herrliches Essen, mit dem sich die fünf Freunde und Brummer und Schelm selbst im Leuchtturm willkommen hießen. Draußen schrien die Möwen und heulte der Sturm, und das Rauschen des Meeres schwoll auf und ab - es war wundervoll.
Nach dem Essen besorgten Georg und Anne das Geschirrspülen.
»Och, spült doch nicht ab - wischt nur einmal drüber«, riet Brummer. »So.«
»O nein!« jammerte Anne. »Typisch Junge! Diese Dinge überlasse doch besser mir. Weißt du, ich tue so etwas sogar gern!«
»Typisch Mädchen!« äffte Brummer sie grinsend nach.
»Nein, das stimmt nicht«, mischte sich Georg ein. »Ich verabscheue diese Dinge, und ich bin ein Mädchen! Obwohl ich wünschte, keines zu sein.«
»Mach dir nichts draus - aussehen tust du wie ein Junge und bist auch oft so derb wie ein Junge - und übermäßig viel Umgangsformen hast du auch nicht«, versicherte ihr Brummer. Er glaubte, ihr mit dieser Feststellung einen Gefallen zu erweisen.
»Ich habe mehr
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