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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

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Mond gesprungen. Ein guter Autofahrer hupt nie, wenn Kühe in der Nähe sind. Sie geraten beinahe aus dem Häuschen vor Angst und vollführen dann Sprünge wie Hasen. Da - seht ihr den Felsen, da vorne, wo die Küste den Bogen macht? Das ist der erste Teufelsfelsen. Jetzt sind wir gleich am Ziel.«
    »Woher stammt denn der Name?« fragte Georg.
    »Die Felsen sind so tückisch, daß man früher glaubte, daß nur ein arglistiger Teufel sie dorthin gelegt haben konnte«, antwortete der Fahrer. »Einige liegen knapp unter der Wasseroberfläche, gerade in richtiger Höhe, um sich in den Schiffsleib zu bohren und ihn aufzuschlitzen. Andre sind so scharf wie Haifischzähne, wieder andere bilden ein Riff, an dem die Schiffe in tausend Stücke zerschellen. Ja - es sind wirklich Teufelsfelsen!«
    »Wann kommt denn der Leuchtturm in Sicht?« wollte Brummer wissen.
    »Es kann doch nicht mehr lange dauern.«
    »Gleich, wenn wir oben auf dem Hügel sind«, erklärte ihm der Fahrer. »Und sage deinem Affen, er soll seine Pfote aus meiner Manteltasche nehmen. Ich habe keine Tomaten mehr darin.«
    »Benimm dich, Schelm!« befahl Brummer so streng, daß der kleine Kerl sein Gesicht in den Händen verbarg und wimmerte.
    »Kleiner Schwindler!« sagte Georg. »Er hat keine einzige Träne im Auge! Oh, seht - ist das dort der Leuchtturm?«
    »Ja, das ist er«, bestätigte der Fahrer. »Von diesem Hügel aus hat man einen guten Blick auf ihn. Schön, nicht wahr, für sein Alter? Ja, sie verstanden damals zu bauen. Der da ist aus Steinen gemauert. Und da er der Brandung ausgesetzt ist, mußte er eine gewisse Höhe haben, sonst wäre das Licht der Lampe vom Sprühen der Gischt verdunkelt worden.«
    »Wo wohnte denn der Leuchtturmwärter?« erkundigte sich Richard.
    »Genau unter dem Leuchtraum ist eine kleine Stube«, wußte der Mann zu berichten. »Mein Urgroßvater nahm mich einmal mit hinauf. Nie hat mich der Anblick der stürmischen See mehr beeindruckt als dort oben.«
    »Mein Vater wohnte dort einen ganzen Sommer lang«, brüstete sich Brummer. »Meistens war ich bei ihm. Es war großartig!«
    »Warum ist dein Vater denn in den Leuchtturm gezogen?« fragte der Fahrer verwundert. »Hat er sich versteckt oder so was?«
    »Natürlich nicht. Er ist ein Gelehrter und sagte, er brauche Ruhe und Stille ohne ein bimmelndes Telefon und lästige Besucher«, erklärte Brummer.
    »Willst du damit sagen, daß er hier in deiner Gesellschaft ungestörte Ruhe hatte?« neckte ihn der Fahrer. »So, so.«
    »So sehr ruhig ist es hier wirklich nicht«, meinte Brummer. »Die Wellen machen solchen Lärm und auch der Wind. Aber mein Vater nahm sie überhaupt nicht zur Kenntnis. Er nimmt nur bimmelnde Haustürglocken zur Kenntnis und redende Leute und Geklopfe an seiner Tür. Solche Sachen machen ihn böse. Den Leuchtturm hat er gern.«
    »Nun, ich wünsche euch jedenfalls viel Vergnügen«, schloß der Fahrer die Unterhaltung. »Mein Fall ist es nicht - nur Wellenrauschen und Möwengeschrei. Für euch mag's richtig sein.«
    Die Straße schlängelte sich den jenseitigen Hang des Hügels wieder hinab und immer mehr an den Leuchtturm heran. »Bald sind wir da«, rief Brummer fröhlich. »Freust du dich auch auf den Leuchtturm, Schelm? Weißt du noch, wie schnell du die Wendeltreppe 'rauf- und 'runtersausen konntest?«
    Das Auto brachte sie bis an das Wasser heran, wo der Leuchtturm jetzt frei vor ihren Blicken in einiger Entfernung aus dem Meer aufragte. An einer Steinmole tanzt ein kleiner Kahn auf dem Wasser. Als Brummer ihn entdeckte, stimmte er ein Freudengeschrei an. »Das ist unser Boot - das bewußte, auf das wir bei Flut angewiesen sind. Es heißt ›Hüpfer‹, und es hüpft wahrhaftig.«
    »Gehört es dir?« fragte Georg neiderfüllt.
    »Ja. Es wurde zusammen mit dem Leuchtturm verkauft, glaube ich wenigstens«, erwiderte Brummer. »Auf jeden Fall benützen wir es, wenn der Weg über die Felsen nicht gangbar ist.«
    »Gebt acht, daß ihr nicht in Seenot geratet«, riet der Fahrer und brachte den Wagen zum Stehen. »Der Seegang ist zwischen den Teufelsfelsen und der Mole bei Sturm zu hoch für dieses kleine Boot.«
    »Ich verstehe mit Booten umzugehen«, versicherte Georg. »Ich habe schon eines gehabt, als ich noch klein war.«
    »Ja, du verstehst damit umzugehen, das weiß ich«, sagte der Fahrer. »So - da wären wir! Setzt ihr gleich zum Leuchtturm über? Soll ich euch helfen, das Gepäck hinunterzutragen?«
    »Ja, vielen Dank«, sagte Julius. Und

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