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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
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also so schnell ihr könnt, Mädchen!«
    Die Mädchen sputeten sich sehr, und bald war die ganze Gesellschaft über die von der Ebbe freigelegten Felsen unterwegs zur Küste. Mit diesen Felsen war wahrlich nicht zu spaßen: Spitze Ecken und scharfe Kanten drohten den Schiffen.
    Bald hatten die Kinder die kleine Steinmole erreicht.
    »Wie hieß der alte Urgroßvater?« überlegte Richard mit gerunzelter Stirn.
    »Jeremias Boonsen.« Anne hatte ein gutes Gedächtnis. »Und er raucht eine lange Pfeife und schaut die Leute grimmig an.«
    »Ja - er müßte eigentlich zu finden sein«, meinte Julius. »Kommt, sicher sitzt er irgendwo am Kai.«
    »Dort ist er!« rief Georg und deutete auf einen alten Mann, dem eine lange Pfeife aus dem Mundwinkel hing. »Bestimmt - das ist Jeremias.«
    Ja, er war es. Er saß da, die Beine weit von sich gestreckt, ein alter Mann, und schmauchte eine sehr lange Pfeife.
    Ein schöner Bart umrahmte sein Gesicht, auf seinem Kopf saß schief eine Matrosenmütze, und so buschige, zottige Brauen beschatteten seine Augen, daß diese kaum zu sehen waren.
    Die fünf trotteten zu ihm hinüber, Tim hinterher, Schelm auf Brummers Schulter. Der alte Mann hatte Schelm sofort entdeckt.
    »Seht, seht - ein Affe«, brummte er. »Wie viele kleine Affen habe ich von meinen Fahrten mit nach Hause gebracht!«
    Er schnippte mit dem Finger und ließ tief aus seiner Kehle ein seltsames Geräusch aufsteigen. Schelm wandte lauschend den Kopf zu ihm. Dann sprang er von Brummers Schulter auf die des alten Mannes und rieb seinen Kopf an dem haarigen Ohr des alten Seefahrers.
    »Schelm!« staunte Brummer fassungslos. »Sieh dir das an, Georg! Er geht sonst nie zu Fremden.«
    »Ha, vielleicht kenne ich seinen Urgroßvater«, lachte der alte Seebär und kraulte Schelm am Hals. »Alle Affen mögen mich - und ich mag sie.«
    »Sind Sie Herr Jeremias Boonsen?« fragte Julius.
    »Jeremias Boonsen, ja, der bin ich«, kam die Antwort, wobei der Alte flüchtig die Hand an die Mütze legte.
    »Woher wißt ihr meinen Namen?«
    »Jackson, der uns hergefahren hat, sagte, er sei Ihr Großenkel«, erklärte Julius. »Wissen Sie, wir wohnen zur Zeit im alten Leuchtturm - und Jackson meinte, Sie könnten uns einiges über ihn erzählen - seine Geschichte. Und von den Strandräubern, die hier hausten, bevor der Leuchtturm erbaut wurde.«
    »O ja, Geschichten kann ich euch erzählen«, nickte Jeremias und blies ihnen eine Rauchwolke entgegen, so daß Schelm husten mußte. »Das ist mehr als die Tätigkeit meines törichten Großenkels. Er weiß nichts, überhaupt nichts - außer etwas über Autos. Ha, wer will schon ein Auto, diese häßlichen, stinkenden, lärmenden Ungeheuer! Pah! Dieser junge Georg Jackson ist ein Dummkopf!«
    »Das ist er nicht! Er ist der geschickteste Mechaniker des ganzen Ortes!« verteidigte ihn Georg ohne Zögern. »Es gibt nichts, was er über Autos nicht wüßte.«
    »Autos! Was sagte ich gerade häßliche, stinkende, lärmende Ungeheuer!« schnaubte Jacksons Urgroßvater.
    »Wir wollten aber gar nicht über Autos sprechen«, lenkte Julius ein. »Erzählen Sie uns von früher von den Strandräubern und all diesem.«
    »Ach - früher!« seufzte der Urgroßvater. »Ja, ich kannte selbst noch einige Strandräuber. Da war Ein- Ohr-Bill, nun ...«
    Und dann erzählte der alte Jeremias eine Geschichte, daß die fünf Kinder vor Spannung den Atem anhielten.
     

XII
»Als ich ein Junge war ...«
     
    »Als ich ein Junge war«, begann der alte Mann, »ein Junge nicht älter als dieser Schlingel hier«, und er bohrte seinen schwieligen Zeigefinger in Brummer hinein, »da gab es dort draußen noch keinen Leuchtturm - aber die gefährlichen Felsen gab's. Und so manches Mal geschah es, daß in der stürmischen Jahreszeit Schiffe von ihren Zähnen erfaßt wurden. Sie waren wie eine Falle, die auf die Schiffe lauerte. Ihr wißt doch, wie sie heißen?«
    »Ja, Teufelsfelsen«, antwortete Brummer für alle.
    »Nun, auf dem hohen Felsen dort lebte ein alter Bösewicht«, erzählte Jeremias weiter. »Und er hatte einen Sohn, der war so schlimm wie er selbst. Und sein Neffe auch. Die drei Strandräuber wurden sie genannt, ich werde euch erzählen, wie sie zu diesem Namen kamen.«
    »Haben Sie die drei gekannt?« wollte Richard wissen.
    »Ich kannte sie! Und wenn ich hinter einem Busch versteckt saß, wenn sie vorübergingen, warf ich einen Stein nach ihnen, bevor ich türmte«, fuhr der alte Mann fort. »Gemein und grausam und

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