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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
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reicher Mann sein, hätte es nicht einmal mehr nötig, Schiffe zum Kentern zu bringen.«
    »Warum wurden ihm seine Schätze nicht abgenommen?« wunderte sich Julius.
    »Er hatte sie versteckt«, sagte der alte Mann. »Ja, er hatte sie vortrefflich versteckt! Nicht einmal Nossy, sein Sohn, und Bart, sein Neffe, wußten, wo sie verborgen waren. Sie nahmen mit Sicherheit an, er hätte sie in eine der Felsenhöhlen geschafft. Doch sie mochten suchen, soviel sie wollten - sie fanden die Schätze nicht. Sie waren zwar auch ins Gefängnis gekommen, aber lange, bevor Ein-Ohr-Bill seine Zeit abgesessen hatte, wieder frei. Und wie sie hinter den Schätzen von Ein-Ohr-Bill herjagten!«
    »Holte Ein-Ohr-Bill sich das Gold und Silber, als er aus dem Gefängnis kam?« wollte Richard wissen. Diese Geschichte war aufregender und spannender als jedes Buch, das er je gelesen hatte - und außerdem war sie noch wahr!
    »Nein, er holte es nicht!« Jeremias sog befriedigt an seiner Pfeife. »Und darüber habe ich mich am meisten gefreut: Er ist im Gefängnis gestorben, der alte Bösewicht!«
    »Ja - und was geschah dann mit den Schätzen?« drang Georg in den alten Mann. »Wer fand sie?«
    »Niemand!« war die Antwort. »Keine Menschenseele. Sie ruhen noch immer dort, wo der alte Schuft sie versteckt hat. Er nahm das Geheimnis mit ins Grab. Nossy suchte sie, und Bart suchte sie. Ha, ich sah sie Tag für Tag in jenen Höhlen, und Nacht für Nacht, mit einer Laterne ausgerüstet. Aber sie fanden nicht einmal eine Perlenschnur. Hoho - das ist ein guter Witz, oder nicht? Die beiden sind längst tot, aber im Dorf leben noch Verwandte von ihnen, die froh wären über eine Handvoll Gold - arm wie Kirchenmäuse sind sie! Und die zwei Kinder so mager wie Gerippe!
    »Haben Sie nicht wenigstens eine Vermutung, wo der Schatz ruht?« fragte Julius. »Vielleicht in der Höhle, von der Sie uns erzählten - der Räuberhöhle?«
    »Ja, es gibt eine sogenannte Räuberhöhle, richtig«, sagte der alte Mann, während er seine Pfeife ausklopfte. »Meiner Schätzung nach waren fünftausend Leute schon drin, haben herumgeschnüffelt, in Löcher und Ecken geguckt in der Hoffnung, zu finden, was Bart und Nossy vergeblich suchten. Oder vielleicht waren es auch zehntausend. Ich gestehe ganz offen: Ich war auch dort - aber nicht die Spur von einer Goldmünze konnte ich entdecken! Wenn ihr wollt, führe ich euch einmal hin. Aber macht euch keine Hoffnungen. Ich bin überzeugt, daß Ein-Ohr-Bill dort den Schatz nie versteckte. Er behauptete es wahrscheinlich nur, um Bart und Nossy ein Schnippchen zu schlagen.«
    »Wir würden uns die Höhle gern ansehen«, sagte Richard, und Georg bekräftigte es mit begeistertem Nicken. »Nicht als Schatzsucher natürlich. Es ist ja inzwischen ziemlich klar, daß der Schatz dort nicht ist. Vielleicht fand ihn jemand und räumte ihn ganz heimlich aus dem Weg.«
    »Vielleicht«, stimmte ihm Jeremias zu. »Gut, junger Mann - kommt und sagt mir, wenn ihr gehen wollt. Ich sitze fast jeden Tag hier. Und wenn ihr ein paar Krümel Tabak habt, die ihr nicht braucht, dann denkt an mich, ja?«
    »Wir werden Ihnen sofort welchen besorgen«, versicherte Julius und kämpfte gegen ein Lachen an. »Welche Sorte rauchen Sie?«
    »Oh, ihr braucht Tom, dem Tabakwarenhändler, nur zu sagen, es ist für den alten Jeremias Boonsen - er gibt euch dann schon die richtige Sorte«, erklärte ihnen der Alte. »Und noch etwas: Schnüffelt nicht allein durch die Höhlen - ihr könntet verlorengehen. Es ist ein richtiges Labü ... Labü ...«
    »Labyrinth«, half Julius weiter. »In Ordnung wir werden uns vorsehen.«
    Die fünf Kinder verabschiedeten sich, Tim war froh, daß er nun nicht mehr länger zum Stillstehen verurteilt war. Ihn hatte natürlich die Geschichte des alten Mannes überhaupt nicht interessiert, und er konnte gar nicht verstehen, daß Georg deshalb seinen üblichen Morgenspaziergang ausfallen ließ. Er jaulte leise, und sie klopfte begütigend seinen dicken Kopf.
    »Entschuldige, Tim!« sagte sie. »Der alte Mann erzählte uns eine so spannende Geschichte, daß ich deinen Spaziergang völlig vergessen habe. Wir werden ihn jetzt nachholen.«
    »Wollen wir nicht erst zum Tabakwarenhändler gehen?« schlug Julius vor. »Unser alter Freund hat für diese Geschichte wahrhaftig eine Extrazuteilung an Tabak verdient. Der Himmel mag wissen, wieviel daran erfunden war - aber erzählt hat er wirklich sehr spannend.«
    »Selbstverständlich war nichts

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