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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
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erfunden!« entrüstete sich Georg. »Warum sollte er Märchen erzählen?«
    »Hm - vielleicht hat er es auf den Extratabak abgesehen, weißt du«, lacht Julius. »Ich nehme es ihm nicht übel. Es war eine tolle Geschichte! Aber, Georg, bitte, denke nun nicht, daß irgendwo noch ein Schatz ruht. Das ist Unsinn.«
    »So? Ich denke es aber doch!« gab Georg widerspenstig zurück. »Ich glaube, er hat die Wahrheit gesagt, Tabak hin, Tabak her. Was meinst du, Brummer?«
    »O ja«, pflichtete ihr Brummer bei. »Wartet nur, bis ihr all die Höhlen hier in der Gegend gesehen habt! Berge von Schätzen könnten dort liegen, und niemand würde es je merken! Ich habe mich einmal allein hineingewagt. Aber nur ein kleines Stück, diese Höhlen machen einem Angst. Als ich einmal hustete, kam das Echo hundertmal zurück, und ich bekam solche Angst, daß ich um mein Leben rannte - und platsch! in ein Wasserloch fiel!«
    Alles lachte. »Jetzt los - einkaufen!« kommandierte Richard. »Und wie wär's anschließend mit einem ausgedehnten Spaziergang?«
    »Hm, ich habe keine Lust, Eier und Brot und Milch meilenweit mitzuschleppen«, erhob Georg Einspruch. »Ich würde sagen: zuerst den Spaziergang - dann eine Portion Eis und dann die Besorgungen — und dann zurück zum Leuchtturm.«
    »Gut!« entschied Julius. »Komm, Tim! Wir gehen spazieren. Spazieren! Dieses Wort bringt sogar deinen Schwanz in Bewegung, nicht wahr? Sieh dir das mal an, Schelm! Überkommt dich da nicht der Wunsch, mit deinem Schwanz auch so wedeln zu können?«

XIII
Wer war der unliebsame Besucher?
     
    »Wohin geht unser Spaziergang eigentlich?« fragte Georg, als sie durch das Dorf wanderten. »Oh, seht mal - über dem winzigen Laden dort drüben steht ›Tom - Tabakwarenhändler‹! Wir könnten den Tabak einkaufen, während wir uns über ein Wanderziel einigen.«
    Sie betraten den Laden, und Julius klopfte auf den Ladentisch, um jemand auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Ein kleines Männchen tauchte wie ein Gnom aus einer dunklen Ecke auf.
    »Ich möchte bitte etwas Tabak für Jeremias Boonsen«, sagte Julius. »Ich nehme an, Sie wissen, welche Sorte er bevorzugt.«
    »Ja, das weiß ich«, nickte Tom und kramte in einem Regal herum. »Mit dem Tabak, den Jeremias verraucht hat, seit ich hier bin, könnte man ein Sonnwendfeuer jahrelang unterhalten. Hier, junger Mann - eine Mark achtzig, bitte.«
    »Er hat uns eine wundervolle Geschichte erzählt«, erklärte Julius, während er das Geld auf den Tisch legte.
    Tom lachte. »Sicher über Bart und Nossy und den ganzen alten Kram. Er ist schon eine tolle Nummer, der alte Jeremias! Nichts vergißt er, auch wenn achtzig oder mehr Jahre vergehen. Er verzeiht aber auch nichts. Da wohnen zwei Leute im Dorf, die spuckt er an, wenn er ihnen begegnet. Feine Umgangsformen, der Alte!«
    »Womit haben sie sich denn seine Spucke verdient?« erkundigte sich Richard.
     

     
    »Nun ja, sie gehören zur Sippe seines alten Feindes, des Ein-Ohr-Bill«, erklärte ihnen Tom. »Vermutlich hat er euch von ihm erzählt, oder nicht?«
    »Ja, er hat davon erzählt«, bestätigte Julius. »Aber diese Strandräubergeschichte liegt doch viele, viele Jahre zurück. Wie kann Jeremias seinen Zorn von Ein-Ohr- Bill auf dessen Verwandtschaft übertragen?«
    »Er tut es!« versicherte Tom. »Seht, die zwei Burschen, auf die er spuckt, verdienen ihren Unterhalt damit, daß sie Leute in die Höhlen hier in der Gegend führen - vor allem in die sogenannte Räuberhöhle. Ich vermute, dem alten Jeremias spukt noch immer Ein- Ohr-Bills Schatz im Kopf herum, und er fürchtet, daß die zwei Burschen ihn eines Tages finden. Finden! Jetzt sind es bald siebzig Jahre her, daß dies alles geschah. Der Leuchtturm dort drüben steht mehr als sechzig Jahre - und die Zeit des Strandräuberunwesens lag davor. Heute stolpert keiner mehr über den Schatz!«
    »Aber die Möglichkeit, daß ihn jemand findet, besteht doch noch immer«, wandte Georg ein. »Wenn das Versteck trocken und wasserdicht ist, können ihm die Jahre nichts geschadet haben. Immerhin vermodern ja Gold und Silber nicht, oder? Dort, wo der Schatz verborgen wurde, dort muß er noch sein!«
    »Das sagen alle Fremden, die herkommen«, meinte Tom. »Und das sagen auch Ebenezer und Jacob - das sind die beiden Burschen, die die Leute durch die Höhlen führen. Aber sie sagen das nur, um für die Besucher einen Anreiz zu schaffen, wißt ihr. Genau wie der alte Jeremias. Alles Bluff! Nun - ihr könnt

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