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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

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genommen - oder sonst etwas.«
    »Nun - wir werden es ja gleich sehen«, brummte Julius grimmig und rannte eilig die erste Runde der Wendeltreppe hinauf.

XIV
Unter dem Leuchtturm
     
    Julius und Richard liefen von Stockwerk zu Stockwerk und unterzogen jeden Raum einer genauen Prüfung. Warum hatten sie bloß nicht darauf geachtet, daß Brummer die Tür abschloß und den Schlüssel einsteckte! Ja - einige Dinge fehlten tatsächlich!
    »Meine Decke!« seufzte Georg. »Weg!«
    »Und mein Portemonnaie«, jammerte Anne. »Ich hatte es auf dem Tisch liegengelassen. Auch weg!«
    »Und mein kleiner Reisewecker!« rief Julius. »Warum habe ich ihn überhaupt mitgenommen? Ich wäre mit meiner Armbanduhr ausgekommen.«
    Noch einige andere unbedeutende Dinge fehlten.
    »Gräßlicher Kerl - wer es auch war sich hier einzu- schleichen, während wir weg sind, und unsere Sachen mitgehen lassen!« klagte Anne. Sie war dem Weinen nahe. »Wer kann es gewesen sein? Man müßte ihn doch vom Kai aus beobachtet haben.«
    »Ja, da hast du recht«, pflichtete ihr Julius bei. »Allerdings wird sich der Dieb angeschlichen haben, als es in Strömen goß und der Kai menschenleer war. Ich denke, wir müssen die Polizei verständigen. Wir wollen jetzt essen, dann nehme ich den Kahn und fahre zum Dorf hinüber. Inzwischen wird die Flut die Felsen überspült haben. Zum Kuckuck mit diesem Dieb! Wie habe ich mich auf einen schönen, gemütlichen Nachmittag hinter meinem Buch gefreut!«
    Als sie gegessen hatten, ruderte Julius zur Mole hinüber und ging geradewegs zur Polizeistation, wo ein Beamter mit unerschütterlicher Ruhe seine Meldung entgegennahm und bedächtig in sein Buch Notizen machte.
    »Hast du einen Verdacht, wer der Dieb sein könnte?« fragte der Polizist. »Oder wer während eurer Abwesenheit beim Leuchtturm draußen war?«
    »Es scheinen zwei Leute dort gewesen zu sein«, berichtete Julius. »Der Milchmann, der uns zwei Flaschen Milch vor die Tür stellte, und der Postbote, denn auf der Fußmatte lag ein Brief für uns. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Hm, soviel kann ich euch versichern: Willy, der Milchmann, und der Postbote sind grundehrlich«, sagte der Beamte. »Es muß einen dritten Besucher gegeben haben. Jemand, der weder Milch noch Brief zurückließ. Ich werde mal herumhören, ob heute morgen jemand am Kai war, der den Dieb über die Teufelsfelsen gehen sah. Habt ihr vielleicht jemanden im Verdacht?«
    »Nein, niemanden«, antwortete Julius. »Wir kennen ja niemanden hier - es sei denn, Sie wollen Jeremias Boonsen oder Tom, den Tabakwarenhändler, in Betracht ziehen.«
    »Nein. Ich denke, die beiden können wir von der Liste streichen«, brummte der Polizist. »Nun, ich werde tun, was ich kann, und euch benachrichtigen, wenn ich etwas in Erfahrung gebracht habe. Guten Tag, Junge. Übrigens: Da ihr die Tür nun ja nicht mehr abschließen könnt und sich offensichtlich Diebe herumtreiben, würde ich den Leuchtturm nicht mehr unbewacht lassen. Verstehst du?«
    »Ja, ja. Ich habe auch schon daran gedacht«, nickte Julius. »Wenn wir zu Hause sind, kann ich die Tür mit irgend etwas verrammeln, aber wenn wir draußen sind, geht das nicht.«
    »Nun - es sieht so aus, als hätten wir eine Reihe von Schlechtwettertagen zu erwarten«, meinte der Polizeibeamte. »Es wird also vielleicht keine große Überwindung kosten, das Haus zu hüten. Ich hoffe, ihr fühlt euch wohl dort im Leuchtturm. Scheint mir ein verlockender Ferienort zu sein.«
    »Oh, wir fühlen uns sehr wohl!« versicherte ihm Julius. »Warum besuchen Sie uns nicht einmal?«
    »Danke für die Einladung«, sagte der Beamte und geleitete Julius zur Tür.
    Mit seiner Vorhersage von anhaltendem Regenwetter sollte er recht behalten. Es goß in Strömen - den ganzen Nachmittag, und die kleine Gesellschaft im Leuchtturm vertrieb sich die Zeit mit Kartenspielen. Julius und Richard hatten im Vorratsraum einen schweren Holzklotz entdeckt und ihn innen vor der Tür aufgebaut. Das gab ihnen ein Gefühl von Sicherheit. Jetzt konnte niemand eindringen, ohne Lärm zu machen.
    »Ich bin ganz steif«, klagte Georg nach einiger Zeit. »Ich muß meine Beine ein wenig vertreten. Am liebsten würde ich ein halbes dutzendmal die Wendeltreppe 'rauf- und 'runterrennen.«
    »Dann tu's doch!« ermunterte Richard sie. »Es hindert dich niemand daran.«
    »Wie weit hinunter reicht denn der Leuchtturm eigentlich, Brummer?« fragte Georg. »Wir haben es immer so eilig, nach oben zu kommen, daß

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