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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
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fertig zum Abmarsch. »Wir wollen noch eine Karte an Tante Fanny schreiben, bevor wir aufbrechen«, riet Anne. »Dann ist das auch getan. Den Dieb erwähnen wir mit keinem Wort. Tante Fanny könnte sich aufregen und uns zurückrufen. Und was würden dann Onkel Quentin und Professor Hayling sagen!«
    »Die beiden kommen sich bestimmt wie im Himmel vor, halten sich den ganzen lieben langen Tag gegenseitig Vorträge, arbeiten Pläne aus und studieren Bücher«, lachte Julius. »Und ich gehe jede Wette ein, daß Tante Fanny mindestens zwanzigmal rufen muß, bis die beiden bei Tisch erscheinen.«
    Anne schrieb die Karte und klebte eine Marke drauf. »Jetzt bin ich fertig!« verkündete sie und stand auf. Tim raste begeistert die Treppe auf und ab.
    »Lieber Tim!« schmeichelte Georg. »Ich fürchte, du mußt als Leuchtturmwärter zurückbleiben. Sieh, wir haben keinen Schlüssel - und von außen können wir die Tür nicht verrammeln. Bitte, bitte, lieber Tim, bleibe hier - und paß auf. Das verstehst du doch, oder? Paß auf!«
    Tim zog den Schwanz ein und winselte leise. Er ließ sich so ungern von etwas ausschließen - schon gar nicht, wenn es sich um einen Spaziergang handelte. Behutsam streckte er eine Pfote nach Georg aus, als wollte er sagen: Bitte, überlege es dir noch einmal!
    »Tim, paß jetzt auf!« unterrichtete ihn Georg. »Wir sind für den Leuchtturm verantwortlich. Laß niemanden herein! Am besten legst du dich auf die Matte an der Tür.«
    Tim trottete langsam hinter Julius und den anderen die Treppe hinunter. Er war ein Bild des Jammers. »Nun leg dich hier hin«, redete Georg ihm zu und strich ihm noch einmal über den Kopf. »Wir wechseln uns ab: Das nächste Mal darfst du hinaus, und einer von uns bleibt als Wächter zurück. Dieses eine Mal jedoch möchten wir alle gehen. Paß auf!«
    Tim streckte sich auf die Matte aus, legte den Kopf auf die Pfoten und blickte mit seinen großen braunen Augen zu Georg auf.
    »Du bist ein treuer Hund«, lobte sie. »Wir bleiben nicht lange.«
    Sie warf die Tür ins Schloß und hüpfte die Stufen hinunter. Das Wasser war schon zurückgewichen und hatte die Felsen der Mole freigegeben.
    »Wir müssen rechtzeitig wieder zurück sein«, mahnte Julius. »Sonst müssen wir die nächste Ebbe abwarten. Vergeßt nicht: Unser Kahn liegt am Leuchtturm vor Anker!«
    Sie schlenderten die Ufermauer entlang, und wie es nicht anders zu erwarten gewesen war, saß dort der alte Jeremias Boonsen, seine lange Pfeife schmauchend, den Blick ernst zur See hinaus gewandt.
    »Guten Morgen, Jeremias!« grüßte Richard höflich. »Ich hoffe, wir haben bei Tom den richtigen Tabak gekauft.«
    »O ja«, antwortete Jeremias und hüllte sich in eine würzige Duftwolke. »Hallo, kleiner Affe! So - bist du wieder auf meine Schulter gekommen? Nun, welche Neuigkeiten gibt es aus dem Affenland?«
    Die Kinder lachten, als Schelm einen Schwall Affengeschnatter über den alten Mann ergoß.
    »Wir dachten, wir könnten heute die Höhlen ansehen«, begann Julius. »Vor allem die alte Räuberhöhle.«
    »Vertraut euch auf keinen Fall der Führung von Ebenezer an!« war das erste, was Jeremias zu diesem Thema äußerte. »Jacob ist nicht dort - oho - ich weiß, was ihm widerfahren ist! Das geschah ihm recht, muß seine Finger immer in alles stecken. Ebenezer ist von der gleichen Sorte. Er könnte einem den Knopf vom Mantel stehlen, ohne daß man es merkt. Nun - was haltet ihr davon, wenn ich euch die Höhlen zeige? Ich kenne sie und kann euch Dinge zeigen, von denen diese Ratte Ebenezer nicht einmal eine Ahnung hat.«
    »Ja - uns wäre es sogar bedeutend lieber, wenn Sie uns führen und nicht dieser Ebenezer«, versicherte Julius. »Ebenezer wird einen schönen Zorn auf uns haben, weil wir seinen Bruder wegen Diebstahls bei der Polizei angezeigt haben. Wir stiften gern noch einmal ein Päckchen Tabak, wenn Sie die Führung übernehmen.«
    »Gut, dann laßt uns gehen«, sagte Jeremias und richtete sich mit einem Ruck zu voller Größe auf. »Hier entlang!«
    Und die kleine Gesellschaft machte sich auf den Weg. Schelm, der Affe, erwies Jeremias die Ehre, auf seiner Schulter durch das Dorf zu ziehen, und verhalf ihm so zu dem wohltuenden Gefühl, die Zielscheibe unzähliger neugieriger und belustigter Blicke zu sein.
    Ein steiniger Pfad führte sie an einem hohen Felsen entlang. »Dort ist der Eingang!« Der alte Mann wies auf ein großes Loch, das sich nicht weit von ihnen entfernt wie ein gähnender Schlund in

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