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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf jeden Fall weiter«, verkündete Brummer plötzlich. »Schelm ist noch nicht zurückgekommen - also muß er sich verlaufen haben - und ich werde ihn suchen gehen!«
    Julius sah, daß es Brummer mit diesem Entschluß ernst war.
    »Gut«, sagte er, »wir kommen mit. Jeremias, zeigen Sie uns den Weg? Es ist doch nicht wirklich gefährlich, oder doch? Ich meine wir wollen natürlich nicht, daß uns plötzlich das Meer wegspült.«
    »Noch hat die Flut nicht eingesetzt«, sagte Jeremias. »Einstweilen ist alles in Ordnung. Wenn die Flut kommt, steigt sie bis in diese Gänge hier. An der Räuberhöhle macht sie halt - sie liegt zu hoch, versteht ihr? Der Gang führt jetzt weiter abwärts genau unter euren Leuchtturm. Habt ihr ihn nicht bemerkt unten am Grund des Schachts?«
    »Ja! Tatsächlich!« erinnerte sich Julius. »Ich bin in den Schacht hinuntergestiegen - das Meerwasser strudelte dort durch eine Öffnung am Grund ein und aus. Meinen Sie wirklich, daß das Wasser bei Flut bis zu diesem Gang hier steigt?«
    »Ja, ja, so ist es!« nickte Jeremias. »Man kann von hier aus durch die Felsengänge im Meeresgrund direkt in den Schacht des Leuchtturms gelangen. Aber niemand wagt es. Die Flut ist zu schnell. Man muß damit rechnen, daß sie einen einholt und den Tod mitbringt.«
    Ebby machte wieder einmal seinem Zorn in unflätigen Bemerkungen Luft - es klang so wie: Jeremias solle doch gehen und ersaufen.
    »Kommt weiter!« trieb Richard die anderen an. »Kommen Sie, Jeremias!«
    So führte Jeremias sie also weiter, tiefer unter den Meeresgrund hinunter. Unheimlich und fürchterlich hörten sie über sich das ununterbrochene Brausen des Meeres. Im Licht ihrer Taschenlampen wurden schlammüberzogene Wände, Riffe und Höhlungen sichtbar.
    »Seht mal - das wäre hervorragend als Versteck für einen Schatz geeignet!« Julius machte die anderen auf eine kleine Höhlung in der Decke des Tunnels aufmerksam. »Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie jemand ausgerechnet auf diesen Platz verfallen sollte - es gibt ja Hunderte von Winkeln und Ritzen hier. Und kalt ist es in diesem Tunnel!«
    »Wenn wir doch Schelm endlich fänden«, sagte Anne zu Georg. »Schau den armen Brummer an. Er weint. Er will es nicht zeigen, aber ich hab' die Tränen über seine Backen kullern sehen, als er vorhin einmal im Lichtkegel meiner Lampe war.«
    Als sie stehenblieben, um ein seltsames geleeartiges Ding näher zu betrachten, das wie eine riesige Anemone auf dem Weg wuchs, holte Ebby sie ein und stieß unsanft gegen Richard. Wütend drehte sich dieser zu ihm um.
    »Bleiben Sie weg! Kommen Sie meinetwegen hinterher, wenn Sie wollen, aber nicht zu nahe! Wir mögen Sie nicht!«
    Ungeachtet dieser Zurechtweisung blieb Ebby so dicht wie möglich hinter Richard. ›Wahrscheinlich hat er Angst‹, dachte Richard. Dann, als der Gang wieder eine Biegung machte und den Blick in eine neue Höhle freigab, stieß Brummer einen Schrei aus, daß das Echo hallte. »Schelm! Seht, dort ist er! Schelm!«
    Ohne Zweifel, dort hockte zusammengekauert und vor Furcht zitternd der kleine Affe unter einem schmalen Felsvorsprung. Er wagte nicht einmal, zu Brummer hinzulaufen: Brummer mußte ihn aufheben und preßte ihn fest an sich.
    »Schelm, armer Schelm! Hast du solche Angst?« flüsterte er. »Du zitterst ja. Du hättest aber auch nicht weglaufen dürfen. Du hättest doch für immer verloren- gellen können.«
    Schelm hielt die Faust fest um etwas geschlossen. Als er schnatternd seinen dünnen haarigen Arm um Brummers Hals schlang, öffnete er die Faust, und klirrend rollte etwas über den Boden.
    »Was hast du denn fallen lassen, Schelm?« fragte Richard und suchte mit der Taschenlampe den Boden ab. Dort glitzerte etwas - etwas Rundes, Gelbes - und zog wie ein Magnet die Blicke aller an. Julius, der am nächsten dabeistand, durchfuhr es wie ein Blitz. »Eine Goldmünze!« rief er und bückte sich. »So blank wie frisch geprägt. Schelm, woher hast du sie? Richard, Georg, seht - echtes Gold!«
    Alle waren wie elektrisiert. Ein Gedanke spukte in allen Köpfen herum. Der Schatz! Schelm mußte den Schatz entdeckt haben! Es war eine alte Münze - eine sehr alte. Wo konnte Schelm sie gefunden haben?
    »Laßt uns doch weitergehen und suchen!« rief Richard erregt. »Jeremias, es muß der Schatz sein! Schelm führt uns zu ihm.«
    Doch Schelm dachte gar nicht daran! Er wollte auf keinen Fall ein zweites Mal in die Irre laufen. Er saß auf Brummers Schulter, einen Arm zur

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