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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm Kostenlos Bücher Online Lesen
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Das ist mein Reich! Hinaus! Ich werde den Kindern die Höhle zeigen!«
    Ebenezer stürzte schreiend mit erhobenen Händen auf den alten Jeremias los. »Hab' ich dir nicht schon mehr als hundertmal gesagt, du sollst es nicht wagen, in die Höhlen zu kommen? Hab' ich dir nicht gesagt, daß ich derjenige bin, der die Leute herumführt - ich und Jacob?«
    »Schenkt ihm gar keine Beachtung«, riet Jeremias den Kindern und drehte dem wütenden Kerl den Rücken zu. »Er ist ein Feigling mit einem großen Maul. Genau wie sein Bruder Jacob.«
    »Vorsicht!« rief Julius, als er sah, wie Ebenezer bebend vor Zorn mit geballten Fäusten zum Angriff überging. »Vorsicht!«

XVII
Die uralte Räuberhöhle
     
    Als Jeremias sah, daß der andere wutschnaubend auf ihn einstürmte, trat er im richtigen Augenblick einen wohlberechneten Schritt zur Seite. Ebenezer konnte nicht mehr bremsen, geriet im vollen Schwung seines Angriffs auf einen Streifen glitschigen Tangs - und landete in ganzer Länge bäuchlings in einer Ecke.
    »Hoho!« rief Jeremias vergnügt. »Prima, Ebenezer! Steh auf und versuch es noch einmal!«
    »Ich rate es ihm nicht!« mischte sich jetzt Julius ein mit der männlichsten Stimme, die ihm zu Gebote stand. »Ich zeige ihn sonst bei der Polizei an - und das macht dann zwei aus einer Familie innerhalb von zwei Tagen. Jacob kam gestern in Schwierigkeiten und heute scheint Ebenezer dran zu sein.«
    Ebenezer hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und starrte Jeremias mit wutverzerrtem Gesicht an. Jeremias grinste freundlich zurück. »Kommst noch mal, Ebby?« fragte er.
    Ebenezer jedoch hatte es mit der Angst bekommen, Julius könnte seine Drohung wahr machen und Anzeige gegen ihn erstatten. Er rieb seine Schulter, mit der er gegen einen Felsbrocken gestoßen war, und überlegte.
    »Kommt weiter«, wandte sich Jeremias an die fünf Kinder. »Ich zeige euch jetzt die Räuberhöhle. Ebby kann mitkommen, wenn er sich anständig benimmt. Aber vielleicht möchte er lieber nach Hause laufen und seine Schulter pflegen.«
    Das saß! Aus sicherer Entfernung pausenlos unflätige Bemerkungen ausstoßend, folgte Ebenezer der kleinen Gesellschaft.
    Wie wünschten sie jetzt Tim herbei! Er hätte mit diesem Spitzbuben kurzen Prozeß gemacht.
    »Schenkt ihm keine Beachtung«, wies Julius die übrigen an. »Lassen Sie uns weitergehen, Jeremias. Huch, ist das aber dunkel hier unten! Ein Glück, daß wir alle unsere Taschenlampen haben.«
    Der Tunnel endete schließlich in einer Höhle, die sich von den anderen merklich unterschied. Die Decke war wider Erwarten hoch und dir unregelmäßigen Seitenwände tief gefurcht. Auf vorstehenden Riffen standen verschmutzte alte Kisten, zwei Schachteln und ein paar Säcke.
    »Was ist denn das?« fragte Richard und fing die seltsamen Lagerbestände mit dem Schein seiner Taschenlampe ein.
    »Ja, Junge, das ist genau das, wonach es aussieht ganz gewöhnliche Schachteln und Säcke!« erklärte Jeremias. »Aufgebaut von Jacob und Ebenezer, um die Leute zum Narren zu halten. Sie erzählen allen Besuchern, diese Kisten und Säcke wären die Beute der alten Strandräuber aus den gescheiterten Schiffen. Ho-ho-ho! Wer solche Lügen glaubt, der verdient es, daß man ihm einen Bären aufbindet. Die Sachen stammen alle aus Ebbys Hinterhof. Hab' sie selbst dort liegen sehen. Ho-ho-ho!«
    Die Wände warfen das Echo seines Gelächters zurück. Ebenezer fauchte und knurrte darauf wie ein bissiger Hund.
    »Ich erzähle diesen Kindern keine Märchen«, sagte Jeremias zu ihm. »Du und deine Säcke und Kisten! Ich weiß, wo die alten Sachen sind, die echten alten Sachen - o ja, ich weiß es!«
    »Sie sehen nicht besser aus als die Säcke und Kisten hier - wo sie auch sein mögen«, brummte Ebenezer. »Du lügst, alter Jeremias du weißt gar nichts!«
    »Führen Sie uns weiter«, bat Richard. »Es muß doch noch mehr dieser aufregenden Höhlen geben. Haben die Räuber nun eigentlich ihre Beute wirklich hier versteckt - oder ist das nur eine Sage?«
    »O doch, das ist ihre Höhle, daran besteht kein Zweifel. Ein bißchen zurechtgemacht von Ebby hier«, antwortete Jeremias. »Aber ich kenne noch andere Höhlen weiter unten. Ebby nicht. Er ist bange, sich weiter unter den Meeresgrund zu wagen. Stimmt's nicht, Ebby?«
    Ebbys Antwort bestand aus einer Reihe grober Schimpfworte. Julius war Feuer und Flamme, als er sich an Jeremias wandte.
    »O bitte, führen Sie uns hinunter - wenn es nicht zu gefährlich ist.«
    »Ich gehe

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