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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: e-book LYX
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abzugeben, um endlich dem Tod entgegenzusehen. Meine Gefühle für ihn waren keine Schwäche, denn sie machten mich nicht schwach, sondern stark. Oscar hatte unrecht gehabt. Durch den Verlust von Matt, den Verlust der Liebe war ich nicht besser geworden. Eine bessere Leiterin. Keine bessere Person. Ich hatte niemals mit unserer Liebe abgeschlossen. In mir entstand auf einmal der übermächtige Wunsch, Matt das mitzuteilen. Während Gaiya mir von dem Engelsgericht erzählte, welches sie eigens für Matt einberufen würde, während sie immer weiter schlitzte und ich schrie und schrie, wurde dieser Wunsch in mir immer größer. Ich wollte Matt um Verzeihung bitten. Er hatte mich verlassen, aber das war es nicht, was mich zerstört hatte. Ich hatte ihm die Schuld für alles gegeben, für jeden meiner Fehler. Es war immer Matthew Delaware gewesen.
    Nun erst erkannte ich, dass er auch in allem Guten gewesen war.
    Meine ganze Vergangenheit, meine Kindheit, mein früheres Leben. Es war immer er gewesen, immer Matthew Delaware. Ich fand meinen Frieden. Die ganze Sache war erledigt. Ich konnte nichts mehr tun. Außer sterben.
    Und ich würde für ihn sterben. Für ihn. Für das Institut. Für Liza.
    »Ich habe keine Ahnung, wo Matthew Delaware sich aufhält«, brachte ich mit letzter Kraft hervor. Plötzlich drang eine Stimme aus meinem Headset, das mit dem Rest meines Hab und Guts auf dem Tisch lag. Verzerrt durch den schlechten Empfang zwar, aber doch unverkennbar Matts Stimme. »Grace? Gracy! Antworte, verdammt! Hörst du mich? Gracy, ich weiß, dass du sauer bist, aber bitte antworte! Gracy, es ist wichtig.«
    Gaiya lächelte überlegen. »Gracy?«

16
    Matthew
    London, das Institut, zehn Minuten zuvor
    Er hatte den Brief gelesen. Mehrmals. Mit der Geheimnistuerei war nun Schluss. Der Brief hatte fast die ganze Wahrheit enthalten. Er war ein Idiot gewesen, sie ihr nicht selbst zu sagen.
    Meine Gefühle für dich haben niemals aufgehört! Sie hatte ihn zwar mit ihren Worten verletzt, doch mehr verletzte ihn sein eigener Stolz.
    Er wollte an nichts von alledem denken, nur noch warten. In ihrem Büro auf sie warten, ihren Wein trinken und anschließend von ihren Sicherheitsleuten eingesperrt werden. Sie würde ihn nicht ausliefern, dafür kannte er sie zu gut. Wenn sie ihn hätte umbringen wollen, hätte sie es längst getan. Er wollte nur trinken und vergessen.
    Diese Frau musste aus seinem Leben verschwinden, auch wenn es ihn umbrachte. War es nicht sogar gerecht? Er hatte ihr Herz gebrochen, jetzt brach sie seins. Dieser kleine Funke in ihren Augen, als sie in der Bar gesessen hatten. Wieso hatte er sich auch nur für einen kleinen Moment wünschen können, dass zwischen ihnen alles in Ordnung kommen würde? Und wieso, verdammt, ging sie ihm jetzt nicht mehr aus dem Kopf?
    Wieso hatte er solche Hemmungen, sich an ihrem Wein zu bedienen?
    Er wollte zum Himmel schreien, wollte alles kurz und klein schlagen, wollte saufen und rauchen und all die Sachen tun, die sein Pflichtgefühl und seine Moralvorstellungen ihm sonst verboten, und das alles nur, weil er sie vergessen wollte, wenn auch nur, bis sie wieder im Türrahmen erscheinen würde, durchnässt und mit tränenfeuchten Augen und zerwühltem Haar und noch immer schöner als jede andere Frau. Sie würde im Türrahmen stehen und bereits zu einem wütenden Schrei ansetzen, doch die Wut würde ihre Augen nicht erreichen, sondern untergehen in der weiblichen Sinnlichkeit, die in ihrem Blick lag, wenn sie sich nicht streng kontrollierte. Er würde seinen Zorn vergessen und sich ihr vor die Füße werfen, und obwohl er sich dafür hassen würde, würde er sie unter Tränen bitten, ihm zu vergeben. Die Vergebung würde nicht von langer Dauer sein, dafür würde ihr Pflichtgefühl sorgen. Doch vielleicht würde es reichen, um eine Lösung für ihr gemeinsames Problem zu finden, oder auch nur, um sich noch einen letzten Kuss zu stehlen, der sie beide für immer verdammen würde. Die Schöne und das Biest.
    Doch nicht die Schöne erschien in der Tür. Es war Liza.
    »Was um Gottes willen suchst du noch hier?«, rief sie empört, und ehe er zu einer Antwort ansetzen konnte, fügte sie bissig hinzu: »Und wenn du jetzt wieder diesen dämlichen Das Glück, aber es versteckt sich -Spruch loslässt, dann gnade dir Gott!«
    »Ich bin jetzt wirklich nicht in Stimmung«, fauchte er. »Entweder du meldest mich oder du lässt es bleiben.« Schickte Grace jetzt schon Liza, um ihn

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