5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT
fallen. „Ich denke, du bist Schauspielerin. Ändere deinen Gang ein bisschen, leg dir einen falschen Akzent zu. Den Rest überlass mir. Ich wette, du kannst deine ganze Weihnachtseinkaufsliste abhaken, bevor auch nur ein Foto geschossen wird.“
Skeptisch sah sie ihn an, schien aber nicht gänzlich abgeneigt zu sein. Offenbar ging sein Plan auf.
„Jetzt komm schon, Bella. Ich muss meine Weihnachtseinkäufe auch noch erledigen. Du könntest mir dabei helfen, etwas Passendes für meine Mutter zu finden.“ Gewinnend lächelte er sie an. „Also? Machen wir es so?“
„Na ja … bisher hatte ich noch nicht die Zeit, meine Geschenke zu kaufen.“ Sie seufzte auf. „Also schön. Geh erst mal Muffin suchen, dann kannst du mich zum Shoppen ausführen.“
Mühsam unterdrückte er ein Siegerlächeln.
„Ich muss derweil noch duschen.“
Die Vorstellung, sie nackt unter der Dusche zu sehen, erregte ihn. Am liebsten hätte er sie überredet, die Weihnachtseinkäufe bleiben zu lassen und stattdessen den Tag mit ihm im Bett zu verbringen.
Wieder tippte sie ihm mit dem Finger auf die Brust. „Damit das klar ist – zum Duschen bist du definitiv nicht eingeladen.“
„Schade. Muffin und ich werden auf dich warten“, erwiderte er grinsend.
5. KAPITEL
Wenn nur jeder Tag so schön enden könnte, dachte Bella. In der Gesellschaft eines attraktiven Mannes einen Kaffee genießen, den Eiffelturm im Hintergrund.
Sie verknotete die Enden ihres Kopftuchs. Die Sonnenbrille hatte sie abgelegt, weil der Abend bereits dämmerte und sie sich in einem kleinen Café befanden. Espressoduft lag in der Luft.
Es war Sam erstaunlich gut gelungen, der Presse auszuweichen. Trickreich hatte er eventuelle Schnüffler auf eine falsche Fährte gelockt. Er hatte vor einem Nebeneingang eine Limousine vorfahren und Security-Personal aufmarschieren lassen – und war dann mit ihr durch einen anderen Ausgang geflüchtet und in ein Privatauto gestiegen. Der Plan hatte wunderbar funktioniert, und auch sonst hatte er noch einige Überraschungen für sie in petto.
Es war ja die Rede davon gewesen, Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Aber er hatte sie nicht darauf vorbereitet, dass sie in seinem Privatjet nach Paris fliegen würden.
Muffin hatten sie im Hotel gelassen. Sam hatte ihr versichert, dass sein Privatsekretär Parrington sich voller Fürsorge um das Hündchen kümmern würde. Das wäre mit Sicherheit auch angenehmer für das Tier, als den ganzen Tag über im Tragekörbchen überallhin mitgeschleppt zu werden.
Es wäre für Bella ohnehin schwierig gewesen, zusätzlich zu all ihren Einkaufstaschen noch das Körbchen zu tragen. Sie hatte schon so viel eingekauft, dass sie die Sachen bereits in der Limousine zwischengelagert hatten, mit der ein angemieteter Chauffeur sie durch die Stadt fuhr. Vorher hatte Bella wegen der hektischen Arbeit an „Ehre“ noch keine Zeit für Einkäufe gehabt, aber jetzt hatte sie fast alles beisammen.
Bellas Zorn über Sams Eigenmächtigkeit war schon halbwegs verraucht, aber so richtig schlau wurde sie immer noch nicht aus ihm, und wirklich vertrauen konnte sie ihm auch nicht. Welcher Mann ging schon freiwillig mit einer Frau shoppen? Er hatte auch noch keinen einzigen Annäherungsversuch unternommen, seit sie das Hotel verlassen hatten. Nun, auf jeden Fall würde sie ein wachsames Auge auf ihn haben.
Während ein Gitarrenspieler in der Ecke des Cafés ein französisches Weihnachtslied sang, nippte Bella zufrieden an ihrem schwarzen Kaffee. Nachdenklich betrachtete sie den Rest ihres Desserts und fragte sich, ob sie wirklich noch mehr Kalorien in sich hineinstopfen sollte.
Die Antwort war ein klares Ja. Die poire au chocolat schmeckte einfach zu lecker!
„Ich passe bestimmt nicht mehr in mein Kleid, das ich für die Filmpremiere ausgesucht habe, wenn du mich weiter so mästest“, ermahnte sie Sam gespielt vorwurfsvoll.
Erstaunt zog er eine Augenbraue hoch. „Du siehst großartig aus, und das weißt du auch. Also hör auf damit. Es ist sonnenklar, dass du nur auf Komplimente aus bist.“
„Autsch“, erwiderte sie verärgert. „Das war nicht besonders nett.“
Natürlich hatten die meisten Menschen keine Ahnung, wie hart eine Schauspielerin um ihr Gewicht kämpfen musste. Eine schlanke Figur war für die meisten Rollen im Filmgeschäft unerlässlich. Bella war zwar nie eine der Künstlerinnen gewesen, denen man Magersucht nachsagte, dafür aß sie viel zu gern. Dennoch musste sie, zumal sie ständig
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