5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT
Unternehmen bedeutet mir alles.“ Jetzt war es an der Zeit, sie darauf vorzubereiten, dass er mehr Zeit mit ihr verbringen wollte. „Übrigens muss ich in Kürze ein neues Hotel in den USA eröffnen. Deswegen werde ich auch in die Staaten fliegen.“
„Du bist wirklich rührend um deine Hotelgäste bemüht, das kann ich nur bestätigen.“ Misstrauisch sah sie ihn an. „Wo ist denn dieses neue Hotel?“
„Zufällig auch in Los Angeles.“ Und das stimmte sogar. Es handelte sich um eine der letzten Neuerwerbungen des Garrison-Unternehmens und stand kurz vor der Eröffnung.
Sie runzelte die Stirn. „Ja, na klar doch, ganz zufällig hast du ein neues Hotel in der Stadt, in der ich lebe“, erwiderte sie misstrauisch. „Wo denn in Los Angeles?“
Er nannte ihr die Adresse. Es war eine der feinsten Gegenden der Stadt, und es hatte ihn sehr viel Geld, Zeit und Mühe gekostet, dort ein Grundstück zu erwerben.
„Donnerwetter“, murmelte sie. „Da hast du wirklich ein Hotel?“
„Bella, in so einer Sache würde ich dich doch nicht anlügen. Das könnte ich auch gar nicht. So etwas lässt sich leicht nachprüfen.“
„Ja, natürlich. Es tut mir leid.“ Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück. „Ich weiß nur immer noch nicht, was ich von dir halten soll. Eigentlich warst du die ganze Zeit unheimlich nett zu mir. Aber andererseits hast du hinter meinem Rücken Charlotte angerufen – wenn auch sicherlich in bester Absicht.“
Nervös fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar. „Momentan fällt es mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, ich bin einfach zu durcheinander. Deshalb bin ich wahrscheinlich auch übermäßig misstrauisch. Es macht mich unheimlich nervös, dass ich zurückmuss und bei der Premiere von ‚Ehre‘ alle wiedertreffe. Mit der Krebserkrankung meiner Großmutter umzugehen ist schon schlimm genug. Aber dann sehe ich obendrein noch meine Eltern wieder und muss so tun, als würden mich ihre Eheprobleme nicht sonderlich beunruhigen.“ Sie atmete tief durch. „Und zu allem Unglück … wird natürlich auch Ridley bei der Premiere sein.“
Ridley, die Ratte? Sam spürte Eifersucht in sich aufsteigen. „Es wird bestimmt hart für dich, ihn wiederzusehen.“
„Ich darf nicht mal daran denken, sonst werde ich schon wieder wütend. Die Premierenfeier für ‚Ehre‘ zu Weihnachten sollte eigentlich einer der schönsten Tage meines Lebens werden, aber er macht alles kaputt. Er wird dort sicherlich mit seiner neuen Freundin auftauchen – irgend so einer blöden Blondine –, und wen bringe ich mit? Meinen Hund.“
Er beugte sich zu ihr hinüber. „Nimm doch einfach mich.“
„Wie bitte?“
Je länger er darüber nachdachte, desto einleuchtender erschien es ihm. Er hatte nach einer Masche gesucht, ihr nahe sein zu können, und jetzt präsentierte sie sie ihm auf einem Silbertablett. „Ja, nimm mich als dein Date mit zur Premierenfeier. Benutz mich, um deinem missratenen Ex zu zeigen, dass du ihm keine Träne nachweinst. Ich möchte jetzt wirklich nicht wie ein Angeber klingen, aber wenn ich den Zeitschriften Glauben schenken darf, bin ich gar keine so schlechte Partie.“
„Das glaube ich unbesehen.“ Nervös nestelte sie an der Kette mit dem Weihnachtsglöckchen über ihrem Dekolleté, was ihn schon wieder ziemlich erregte. „Aber dich so für meine Zwecke zu benutzen … wäre das nicht ziemlich mies von mir?“
„Nicht wenn wir beide etwas davon haben.“
„Und was hättest du davon?“
Bella in seinem Bett natürlich.
Aber das durfte er selbstverständlich nicht laut sagen. Er musste ihr ein anderes Argument präsentieren. „Ich will endlich von all diesen Listen der sogenannten heißesten Junggesellen verschwinden. Jedes Mal, wenn so eine Aufstellung irgendwo abgedruckt wird, stehen bei mir die Mütter Schlange, die ihre Töchter anpreisen. Das ist entwürdigend, nicht nur für die Frauen selbst, sondern auch für die jungen Damen. Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie mir das auf die Nerven geht.“
„Gut, das leuchtet mir ein.“ Sie nickte nachdenklich. „Ich muss aber wirklich morgen schon fliegen.“
„Das ist kein Problem für mich.“ Er brauchte ohnehin nur ein paar Stunden Schlaf. Noch schnell ein paar Sachen abwickeln, und bei Sonnenaufgang wäre er mit allem durch. In der Woche nach Weihnachten hätte er sowieso fliegen müssen. „Sonst noch Fragen?“
„Ja“, antwortete sie. „Eine ganz wichtige. Warum ich? Warum willst du ausgerechnet mich
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