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5 Tage im Sommer

5 Tage im Sommer

Titel: 5 Tage im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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»Sie lebt schließlich im 21. Jahrhundert. Sind Sie es etwa nicht?«
    »Kann man eigentlich nicht sagen.« Snow warf einen Blick auf seine Notizen. »Darf ich Sie Bill nennen?«
    »Ich heiße Will.« Geary sah, dass Parker sich zu einem Lächeln zwingen wollte, aber es funktionierte nicht. Er sah aus, als sei er vollkommen am Ende seiner Kräfte.
    Der Kaffee war durchgelaufen. Geary nahm sich einen Becher aus dem Wandschrank und schenkte sich ein. Während er trank, hielt er die Ohren weiter offen. Sein Interesse war geweckt, aber er wusste nicht, warum. Sicher nicht nur, weil eine Frau vermisst wurde; da war noch etwas anderes.
    »Und wie gehen wir jetzt weiter vor?«, hörte er Parker fragen.
    »Um acht fängt die nächste Schicht an«, sagte Snow. »Ich habe dann Dienstschluss, aber der Fall Ihrer Frau wird weiterbearbeitet. Wir brauchen ein Foto, Will. Eins, auf dem Ihre Frau möglichst natürlich aussieht. Das Foto faxen wir dann an alle Wachen auf dem Cape und nach Middleboro, ins Präsidium.«
    »Und dann?«
    »Wir halten die Augen offen. Manchmal bekommen wir einen telefonischen Hinweis. Vielleicht hat jemand etwas gesehen.«
    »Was hat man Ihnen denn im Supermarkt gesagt?«
    Snow dachte zu lange nach, Geary merkte auf Anhieb, dass er sich gar nicht erst die Mühe gemacht hatte hinzufahren. Offenbar hatte Snow beschlossen abzuwarten, ob die Frau von selbst wieder auftauchte. Geary hatte so ein Verhalten schon oft erlebt. Zu oft. Denn dann war es auf einmal zu spät.
    »Nichts Ungewöhnliches«, antwortete Snow. »Niemand konnte sich an sie erinnern.«
    »Ich rufe meine Schwiegermutter an und bitte sie, ein Bild von Emily zu faxen«, sagte Parker. »An welche Nummer soll sie es schicken?«
    Snow ging zum Empfang, um sich zu erkundigen. Als er fort war, konnte Geary sich nicht mehr zurückhalten: »Ich will ja nicht neugierig sein …«
    »Ich habe Ihren Namen nicht mitbekommen?« Parkers Ton war unverschämt. Geary seufzte. Die jungen Leute verhielten sich oft so, sie hielten einen für zu alt, um die Beleidigung zu merken, oder rechneten damit, dass man sie schnell vergaß. Sie brauchten einen Punchingball, und da kam man gerade richtig.
    »Doktor John Geary, Special Agent des FBI im Ruhestand.« Geary hoffte, dass sein Titel Eindruck machen würde. Doch Will Parker ließ sich nicht so leicht beeindrucken.
    »Entschuldigen Sie, Dr. Geary aber wenn Sie im Ruhestand sind, was machen Sie dann hier?«
    »Ich bin aus demselben Grund hier wie Sie. Ich suche nach Menschen, die verschwunden sind. Ich schreibe ein Buch darüber.«
    Parker nickte. Er stand auf und fischte in seiner Tasche nach dem Handy. »Wohin ist er gegangen?«
    »Snow ist nicht der Schnellste. Geben Sie ihm ein paar Minuten.«
    Nervös ging Parker zum Fenster. Die Jalousie war ganz nach oben gezogen, und man sah, dass der Verkehr auf der Route 151 zugenommen hatte. Die blasse Morgensonne stieg an dem hellblauen Himmel in die Höhe.
    »Wenn ich Sie wäre«, versuchte Geary Parkers Eigeninitiative zu wecken, »würde ich selbst zu dem Supermarkt fahren. Ich würde nicht warten, bis ein Polizist seine Einkaufsliste geschrieben hat.«
    Parker lachte.
    Langsam wurde der Mann Geary sympathisch. Er beschloss, ihm seinen unverschämten Ton von vorher nicht übel zu nehmen.
    Snow kehrte zurück und brachte die junge Frau mit dem langen dunklen Haar mit. Geary schnaufte, aber glücklicherweise hörte es niemand. Er ging zurück zur Kaffeemaschine, schenkte sich noch einen Becher ein und blieb, um mit anzuhören, wie Snow seine Kollegin vorstellte.
    »Das hier ist Detective Amy Cardoza. Sie übernimmt die Ermittlungen für den Rest Tages. Amy wird sich um das Foto kümmern und den Fall Ihrer Frau beim Appell präsentieren.«
    Amy trat vor, um Parker die Hand zu schütteln. Sie war jünger als er, vielleicht dreißig, helle Haut und hübsche Augen.
    »Wir werden unser Bestes tun, Ihre Frau zu finden«, sagte Amy. Ihr Blick huschte zu Snow und dann zurück zu Parker. »Ich weiß, wie frustrierend das alles für Sie ist.«
    Parker schien das Verständnis zu schätzen. »Können Sie mir die Faxnummer geben?«
    Amy händigte ihm ein kleines Post-it aus. »Hinterher würde ich Ihnen gern noch ein paar Fragen stellen.«
    Parker drehte sich um und klappte sein Handy auf, um zu telefonieren.
    Keiner von ihnen bemerkte, wie Geary mit schnellen Schritten den Raum verließ. Er hatte sich an etwas erinnert.
    Die Fahrt zurück zu seinem Haus in Cotuit Bay Shores dauerte

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