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5 Tage im Sommer

5 Tage im Sommer

Titel: 5 Tage im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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fragte Geary.
    »Die Ärztin sagt, sie ist bald wieder gesund. Ich muss sie aber bei mir behalten.«
    »Das dürfte kein Problem sein«, sagte Bell. »Er ist nur an den Jungs interessiert.«
    Wills Blick ruhte einen Augenblick auf Bell, als könne oder wolle er diese Aussage einfach nicht verarbeiten.
    »Tja, Boss, die Zeit läuft uns davon.« Geary versetzte Kaminer einen leichten Klaps auf die Schulter, ging hinüber zu Bell und Parker und setzte sich auf den letzten freien Stuhl.
    Kaminer schüttelte den Kopf, sodass sein lockiges blondes Haar wippte. » Noch bin ich nicht Ihr Boss.« Er wandte sich an Amy: »Den letzten Stand, bitte«, marschierte um seinen Schreibtisch herum und setzte sich auf seinen Chefsessel mit der hohen Rückenlehne.
    Amy war die Einzige, die stand. Will Parker erhob sich und bot ihr seinen Platz an. Geary bemerkte die Art, wie sie das Angebot von sich wies: stoisch, mit einem kurzen Kopfschütteln.
    Parker blieb stehen, und der Stuhl blieb leer.
    Amy sah zuerst auf Parker und dann zu Kaminer hinüber. »Sir?«
    »Er kann bleiben«, sagte Kaminer.
    »Aber …«
    Seine Augen blitzten sie an. Offenbar hatte er sich wieder einmal entschieden, mit zweischneidigem Schwert zu fechten. Er würde Parker Vertrauen schenken und gleichzeitig Amy grünes Licht geben, ihn unter die Lupe zu nehmen. Kaminers eigenwillige Ironie strapazierte ihre Nerven, aber er war nun mal der Boss.
    Amy berichtete von der Durchsuchung, die sie in Robertsons Haus vorgenommen hatten. Kaminer, Bell und Parker hörten aufmerksam zu.
    »Was ist mit dieser Harmon?«, fragte Kaminer.
    »Ich hab ihr gesagt, sie soll sich von Robertson fernhalten. Dass wir sie wegen Behinderung der Ermittlungen drankriegen, falls sie irgendetwas tut.«
    »Er wird zurzeit verfolgt?« Man sah an seinem Gesicht, wie Will kurz durchatmete. Geary wusste, dass all seine Hoffnungen jetzt darauf gerichtet waren, dass Robertson die Polizei ohne Umweg direkt zu Emily führen konnte.
    »In diesem Moment«, antwortete Amy.
    Geary schüttelte den Kopf. Bell beobachtete ihn abwartend. Geary wusste, dass sein alter Freund derselben Meinung wie er sein würde.
    »Mir behagt das nicht«, schaltete sich Geary ein. »Ich finde nicht, dass wir uns zufrieden geben sollen, nur weil Robertson pervers ist und die richtige Haarfarbe hat. Er passt nicht ins Profil.«
    Kaminer legte den Kopf in den Nacken. »Wie meinen Sie das?«
    Bell sprang Geary bei. »Ihr Mister Robertson ist ein ernst zu nehmender Verdächtiger, ohne Zweifel. Aber ich muss sagen, dass ich Dr. Gearys Unbehagen teile. Es erweist sich oft als Fehler, sich mit der erstbesten Lösung zufrieden zu geben. Voreilige Schlüsse führen häufig in die Irre. Finden Sie nicht auch, Mister Parker?«
    Will wirkte überrascht, von Bell angesprochen zu werden. »Das mag wohl sein.«
    Bell nahm die Gelegenheit wahr, Will jetzt auf eine Weise anzusehen, die unangemessen erschienen wäre, wenn er ihn nicht vorher angesprochen hätte. Ein kluger Schachzug. Bell war es nicht wirklich auf Wills Antwort angekommen. Geary fragte sich, wie lange sie wohl schon dort gesessen hatten, bevor er zusammen mit Amy aufgetaucht war. Worum sich das Gespräch wohl gedreht hatte? Er hatte Bell Hunderte Mal in Aktion gesehen, und sein Instinkt sagte ihm, dass Will die Prüfung bereits bestanden hatte.
    Kaminer beugte sich vor und stützte seine Ellbogen in das Durcheinander von Papieren auf dem Schreibtisch. »Hier ist der Plan. Ich hab die State Police und das FBI angefordert. Sie sind auf dem Weg. Wir werden mit ihnen zusammenarbeiten, und zwar ohne Rangeleien über die Zuständigkeit. Dafür steht zu viel auf dem Spiel. Und ich postiere jemanden oben am Gooseberry Way; wir müssen wissen, wer ein und aus geht. Zudem ziehe ich Caruso und Miles ab, denn die beiden brauchen Schlaf. Stattdessen setze ich Petersen und Shechter auf Robertson an.«
    Gut, dachte Geary – die beiden hatten Robertsons Pädophilie-Sammlung mit eigenen Augen gesehen und würden ihn wie hungrige Raubvögel im Auge behalten.
    »Sie beide«, sagte Kaminer und richtete den Blick auf Amy, aber Geary nahm an, dass er der Zweite sein sollte, »fahren rauf nach Taunton und reden mit der Mutter, die überlebt hat.«
    »Ausgezeichnete Idee.« Bell schürzte die Lippen unter seinem sorgfältig gestutzten Bart. »Die Frage ist nur, woran sie sich erinnern kann.«
    Das Taunton State Hospital stand wie ein baufälliges Schloss am Ende einer langen privaten Auffahrt. Als sie

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