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5 Tage im Sommer

5 Tage im Sommer

Titel: 5 Tage im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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»Berufstätig, zweifellos. Wahrscheinlich angestellt. Er schafft es, seine Opfer zu verstecken und selbst zu bestimmen, wann und wo er sie präsentiert. Das erfordert nicht nur Einfallsreichtum, sondern auch die entsprechenden Mittel.«
    Geary stimmte dieser Einschätzung zu. Aber soweit er sehen konnte, war bei Bobby Robertson beruflich alles Fehlanzeige, und außer Sozialhilfe hatte er wahrscheinlich keine Einkünfte. Der Mann war eine krankhafte Mischung aus Dreistigkeit und Nervosität, die Geary Magenschmerzen bereitete.
    »Sie haben Recht«, räumte Amy ein. »Wir sollten vorerst noch nichts ausschließen.«
    Sie öffnete die Tür, beugte sich in den Wagen und drückte energisch auf den Konsolenknopf, der die Verbindung zur Einsatzzentrale herstellte, von der sie doch nur durch die Steinmauer hinter sich getrennt waren. Eine Stimme antwortete mit einem butterweichen Hallo, nachdem sie krächzend eine Abfolge von Zahlencodes durch den Äther geschickt hatte.
    »Funken Sie Landberg und Graves an«, trug Amy der Stimme auf. »Sagen Sie ihnen, sie sollen zum Gooseberry Way Nr. 18 fahren. Die Spurensicherung soll ebenfalls dorthin. Wenn niemand zu Hause ist, sollen sie in die Garage gehen und dort einen zusammengerollten Teppich markieren, der in der linken Ecke bei der automatischen Tür steht. Wenn doch jemand zu Hause ist, sollen sie warten, ich bin mit dem Durchsuchungsbeschluss auf dem Weg.«
    Sie beendete das Gespräch und schlug mit Schwung die Wagentür zu. »Jetzt zufrieden?«
    » Zufrieden ist nicht das richtige Wort. Beeindruckt auch nicht. Sie haben den richtigen Instinkt, aber ziehen die falschen Schlüsse.«
    »Also, wo sollen wir uns denn sonst noch umsehen?«
    Geary schüttelte den Kopf. Nichts war schlimmer, als auf Sand zu bauen.
    »Ich werde jetzt beim Boss Bericht erstatten«, sagte sie. »Kommen Sie mit?«
    Auf dem Weg durch den Korridor streckte Amy ihren Kopf zur Tür der Einsatzzentrale hinein. »Haben Sie die beiden erreicht?«
    Offenbar hatte alles geklappt, denn in ihren dunklen Zügen stand nun jene Entschlossenheit, die er langsam immer besser kennen lernte. Sie schlängelte sich durch den Korridor und bog in die Eingangshalle ab, um ihre Telefonzettel zu holen. Komisch, dachte Geary, jetzt waren sie schon alle mit Handys und Pagern ausgerüstet, zusätzlich zu den hoch technisierten Kommunikationsgeräten in den Streifenwagen, und doch benutzten sie noch immer diese rosa Notizzettel, statt Nachrichten über Voice-Mail zu empfangen. Aber das war auch gut so, denn genau dabei hätte er nicht mehr mitgespielt und Kaminer gesagt, er möge seinen Namen von der Gehaltsliste fernhalten. Stattdessen hätte er dann weiter auf eigene Faust an dem Fall gearbeitet.
    Amy griff mit der Hand durch die schmale Öffnung in der Trennscheibe aus Plexiglas, schaute zu Suellen am Rezeptionstresen und blieb plötzlich mit dem Blick an etwas hängen. Geary trat hinter sie und sah, was es war. Links und rechts neben Suellen saßen, wie Assistenten, die beiden Parker-Jungen. Sie hatten Polizeimützen auf dem Kopf, Dienstmarken an ihren T-Shirts und spielten Karten.
    »Hallo?« Amys Atem ließ das Plexiglas beschlagen. »Was hat das hier zu bedeuten?«
    Geary zwinkerte den Jungen zu. Der Kleine winkte, und der Große starrte ihn nur an. Warum waren sie immer noch hier, fragte sich Geary. Wo war denn nun Parkers Schwester?
    »Sie sitzen hier bei mir, während ihr Dad sich mit dem Chief unterhält.« Suellen wirkte wie eine Großmutter, die ganz in ihrem Element ist. Geary musste wieder an Ruth denken. Sie hätte eine großartige Oma abgegeben, aber dafür hätte man erst einmal Kinder haben müssen. Er seufzte. Dafür war es nun zu spät.
    »Wo?«, fragte Amy.
    »In seinem Büro.«
    Geary folgte Amy durch die Korridore, bis sie zu einer Tür kamen, in deren Mitte das Staatssiegel von Massachusetts wie eine Zielscheibe prangte. Sie klopfte energisch an.
    Kaminer selbst öffnete schwungvoll die Tür. Roger Bell und Will Parker saßen nebeneinander auf zwei Besucherstühlen gegenüber von Kaminers großem Schreibtisch. Sie drehten sich zur Tür um. Bell nickte Geary zu. Grünes kurzärmeliges Hemd. Grüne Augenklappe. Klassisch Bell.
    Geary sah zu Will hinüber. »Ich habe Ihre Jungs vorne gesehen.«
    »Meine Schwester ist im Ausland. Aber Freunde sind auf dem Weg hierher.« Will wandte sich an Kaminer. »Ich möchte meine Jungs vom Cape wegbringen.«
    »Gute Idee«, sagte Kaminer.
    »Wie geht’s dem Baby?«,

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