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5 Tage im Sommer

5 Tage im Sommer

Titel: 5 Tage im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Jetzt würden alle erfahren, was für ein Dummkopf er war. Dad wusste es. Grandma wusste es. Sam wusste es. Eines Tages würde auch Maxi es wissen. Würde Mom es je erfahren?
    Sein großer Plan war gewesen, sich zum Stop & Shop zu begeben und von dort aus die Suche zu beginnen. Er wusste, dass der Supermarkt irgendwo an der Route 151 lag, aber dann war er an eine große Kreuzung gekommen, und nirgendwo hatte mehr 151 gestanden. Jetzt hieß die Straße Quinaquisset Avenue, und er hatte keine Ahnung, wo er war.
    Doch hier konnte er nicht sitzen bleiben. Mühsam machte er sich wieder auf den Weg. Als er an einer kühlen Brise merkte, dass das Meer nicht weit sein konnte, bog er in die nächste Querstraße ein. Simon’s Narrow Road. Hier waren weniger Autos unterwegs. Und ein Schild in Form eines Schwans versprach ihm, dass er in 500 Metern zu einem Restaurant käme, das ein Mittagsbüfett für drei Dollar fünfundneunzig anbot. Büfett war gut, dann konnte man so viel essen und trinken, wie man wollte. Er würde es schlau anstellen und einen großen Becher Wasser mitnehmen oder vielleicht sogar eine Flasche kaufen, wenn er noch genügend Geld hatte.
    David lief weiter. Die Aussicht auf Essen hatte seine Sinne belebt. Der Aikido-Sensei hatte ihnen einmal gesagt, dass sie einen »inneren Kompass« besäßen und dass sie dem »wahren Pfad« folgen würden, wenn sie auf diesen Kompass achteten. Entweder er befolgte diesen Ratschlag jetzt, oder er würde nie mehr irgendwo ankommen. Egal. Er war bereits einen Schritt weiter. Er konnte einfach nicht mehr bei Grandma rumsitzen wie ein dummer Junge und sich die Lügen der Erwachsenen anhören. Im Dojo hatte er gelernt, sich nicht vor anderen zu fürchten, und das tat er auch jetzt nicht, aber langsam bekam er Furcht vor sich selbst, und das war ein ganz neues Gefühl.
    Er kam an der Yardarm Road vorbei und am Spinnaker Drive, bis er schließlich gleich hinter Bryants Cove eine Art Schuppen sah, vor dem an Ketten dasselbe Schild in Form eines Schwans hing wie vorher an der Straße. Darauf stand Mute Swan , geöffnet . In Manhattan würde ein Lokal, das so aussah, Pleite gehen, aber hier war es ein Ort, den die Erwachsenen nur allzu gern aufsuchten. Es war unglaublich, wie wankelmütig sie waren.
    David ahnte, dass es seltsam aussehen würde, wenn er allein in ein Restaurant ging. Vielleicht sollte er so tun, als würden seine Eltern im Auto auf ihn warten. Er öffnete die Holztür und betrat eine Art Lobby mit einem Tresen, unter dem sich ein gläserner Schaukasten befand, und einer Registrierkasse. Hinter dem Glas war Konfekt ausgestellt, und David spürte, wie sich sein Magen vor Hunger verkrampfte. Er wollte nicht auffallen, also betätigte er die kleine Glocke neben der Kasse. Er würde sich so verhalten, als ob seine Eltern draußen im Auto auf ihn warteten.
    Ein Teenager erschien hinter dem Tresen. »Du hast geläutet?«
    David nickte. »Gibt’s das Büfett auch zum Mitnehmen?«
    Der Teenager schüttelte den Kopf. »Wir können aber ein Sandwich oder so was einpacken.«
    »Okay. Mit Thunfisch?« Er hätte am liebsten einen Hamburger gehabt, aber es würde zu lange dauern, den zu braten. Er wollte lieber nicht warten.
    »Weißbrot oder Vollkorn?«
    »Vollkorn, glaub ich. Und etwas Wasser, bitte.« David drehte sich um und winkte einem roten Kombi zu, in dem eine Frau saß.
    »Bin gleich wieder da.« Der Teenager verschwand um die Ecke.
    Das Restaurant war voller Gäste, aber David blickte keinen von ihnen an, weil er Angst hatte aufzufallen. Stattdessen betrachtete er den Schaukasten, der mit Konfekt gefüllt war sowie mit Beanie Babies und einheimischem Kunsthandwerk, Schnitzereien und winzigen Zeichnungen von Booten und Muscheln auf etwas Hartem und Cremefarbenem, das noch am ehesten an Knochen erinnerte. Er versuchte immer noch das Konfekt zu ignorieren, als ein Mädchen angerannt kam und anfing, die Beanie Babies im Schaukasten zu zählen.
    »Siebenundzwanzig«, sagte sie. »Nicht schlecht. Welche gefällt dir am besten?«
    David kümmerte sich nicht um sie. Sie war noch jünger als Sam, und kleine Mädchen nervten ihn.
    »Mir gefällt die bunt eingefärbte da vorne.« Sie drückte einen Finger gegen das Glas, und David sah es: ein silbernes Armband mit Glücksbringern genau wie das seiner Mutter. Sie bemerkte, dass er auf das Armband sah, und schüttelte das Handgelenk, um mit dem Schmuckstück anzugeben. »Das ist mein eigenes«, sagte sie.
    Plötzlich wurde David

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