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5 Tage im Sommer

5 Tage im Sommer

Titel: 5 Tage im Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Atems.
    Dann zog er an dem Rand des schwarzen Klebebands über ihrem Mund, jedoch ohne Erfolg. Aus Angst, seiner Mutter wehzutun, hörte er auf. Zuerst würde er den Strick von ihren Knöcheln lösen und dann Sam losbinden. Er musste Mom wecken, sie mussten von hier verschwinden.
    Während er noch mit dem Strick um ihre Knöchel beschäftigt war, hörte er ein Geräusch. Er hielt inne.
    Jemand ging über das Boot, direkt über ihren Köpfen.

KAPITEL 33
    D as Läuten einer Klingel drängte sich in Amys Traum, und erst nach langen Minuten merkte sie, dass es von ihrer Türglocke kam. Sie lag angezogen auf dem Bett. Sie war so schnell eingeschlafen, dass sie sich nicht einmal mehr daran erinnerte, sich hingelegt zu haben. Gähnend zwang sie sich aufzustehen. Vom Schlafzimmerfenster erblickte sie Snows Streifenwagen vor ihrem Haus. Die Türglocke läutete und läutete. Sie ging ins Bad, bürstete sich das Haar, spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht und nahm sich vor, Al Snow höflich zu behandeln.
    Mit einem Lächeln öffnete sie ihre Vordertür.
    »Man hat das Boot gefunden«, sagte er. »Ich soll Sie abholen.«
    Ihr Lächeln verflog. »Wo?«
    Er eilte den Weg hinunter. Sie hatte noch nie gesehen, dass er sich so schnell bewegte, hatte nicht einmal gewusst, dass er dazu imstande war. Sie folgte ihm im Laufschritt. Er nahm auf dem Fahrersitz Platz, ohne sie anzusehen, und startete den Motor, noch bevor sie eingestiegen war. Kaum hatte sie die Tür geschlossen, setzte er auch schon rückwärts aus der Auffahrt und fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf dem Plum Hollow Drive in Richtung Hauptstraße.
    »Wo?« Sie legte den Sicherheitsgurt an.
    »Sie sind schon alle auf dem Weg.«
    »Aber wohin !«
    Die gewohnte Frustration stellte sich ein, aber sie ließ sich diesmal nicht von ihr unterkriegen.
    Seine Augenbrauen hoben sich. »Vierzig Minuten Schlaf reichen nicht, oder?«
    Sie sah auf ihre Uhr und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass sie tatsächlich keine Stunde lang zu Hause gewesen war.
    »Erzählen Sie mir alles, Al, bitte.«
    Sein Blick blieb auf die Straße gerichtet, und er antwortete nicht. Anscheinend konnte er nicht gleichzeitig reden und fahren. Sie unterdrückte ihr Bedürfnis, ihn am Steuer abzulösen.
    »Fahren Sie schneller«, forderte sie ihn auf und bedauerte es im selben Moment auch schon.
    Er verringerte das Tempo. Er würde also seinen Groll gegen sie bis zum bitteren Ende hegen. Sie hätte nicht als Portugiesin geboren werden und ihr gemischtes Blut auf seine schneeweiße Insel bringen sollen. Sie hätte nicht in seine Abteilung befördert werden sollen. Sie hätte sich weigern sollen, in seinem zivilen Dienstwagen mitzufahren, als Kaminer sie dazu eingeteilt hatte. Oder vielleicht hätte sie sich auch nur zu dem romantischen Picknick am Strand durchringen sollen, wie er es vorgeschlagen hatte. Hätte das diesen Versager vielleicht genug gebauchpinselt? Was wollte er überhaupt von ihr?
    Sie hielt ihre Zunge im Zaum, bis sie merkte, dass sie in Richtung Popponesset Bay fuhren, wo Bobby Robertson wohnte.
    »Hier?«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf und drosselte das Tempo vor einer Kurve.
    Sie zwang sich still zu sitzen und nichts zu sagen. Solange er sie hinbrachte, war alles egal. Auf dem Spinnaker Drive gab er Gas, und Amy sah zum ersten Mal ein Stück Ozean. Sie mussten bald da sein.
    Sie war verblüfft, keine anderen Polizeiwagen zu sehen. »Wo sind denn die anderen alle?«
    Er zuckte die Achseln.
    Das reichte: Wenn alles gesagt und getan war, würde sie mit Kaminer ein ernstes Gespräch führen. Sie konnte nicht mit Snow zusammenarbeiten, und sie würde ihrem Chef genau erläutern, warum.
    Sie bogen in die Simon’s Narrow Road ein und hielten an. Niemand war dort. Nichts als eine Sackgasse, ein Grashügel, der in eine stille Bucht abfiel – und ein einzelnes Boot.
    »Wir haben’s als Erste geschafft«, sagte er, als könne er es gar nicht glauben.
    Amy stieg aus dem Streifenwagen und eilte den Hügel hinunter. Snow folgte ihr langsamer. An dem kurzen, von der Sonne ausgebleichten Steg lag ein bescheidenes weißes Boot. Als sie näher herankam, sah sie, dass es nicht der SeaRay Sundancer war, nach dem sie gesucht hatten.
    »Das ist nicht Bells Boot.« Amy blieb abrupt stehen und drehte sich zu Snow um. »Was geht hier vor?«
    »Hier haben sie mich aber hergeschickt«, antwortete er. »Vielleicht haben sie sich geirrt.«
    »Wer hat Sie hergeschickt, Al?« Amy konnte ihre Ungeduld

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