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50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

Titel: 50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Verstand nicht aus. Weißt du es vielleicht?“
    „Zwölftausend.“
    „Zwölftausend Feinde in einer Minute! O Allah, Allah! Wenn das nicht Allah erfunden hätte, so könnte man sicher sein, daß nur der Teufel diese Erfindung gemacht habe. Wie sind die Flinten verpackt?“
    „In große Bastmatten.“
    „So sieht man von außen nicht, was darin ist?“
    „Nein.“
    „Gut. So behalten wir beide das Geheimnis noch für uns. Höchstens der Königin, Hilal und Tarik teilen wir es mit. Jetzt aber schaffen wir die Gewehre nach der Ruine. Dort können sie so verwahrt werden, daß es den wenigen Anhängern des Riesen unmöglich ist, zu ihnen zu gelangen. Bist du einverstanden?“
    „Ja. Es ist dies das Beste, was wir tun können.“
    „Hast du sonst noch etwas zu sagen oder zu fragen?“
    „Nur noch das, ob Ibrahim Pascha und der Russe vielleicht entfliehen können?“
    „Ich werde von heute an die Wachen verdoppeln. Die beiden sind zwar Gäste des Stammes, so daß ich sie nicht zurückhalten kann, wenn sie uns verlassen wollen, aber ich würde es dir sofort melden lassen, damit es dir möglich ist, ihnen augenblicklich nachzujagen. Jetzt aber komm und laß uns zu den Kamelen gehen.“
    Sie kehrten in das Lager zurück, durch das sie zu schreiten hatten. Da begegnete ihnen der Muezzin, der vorher die Beschlüsse der Versammlung von der Ruine herab ausgerufen hatte. Der Alte hielt ihn fest und sagte:
    „Kennst du diesen Mann?“
    „Nein.“
    „Das ist der Geist der Ruine, vor dem du vorhin so ausgerissen bist.“
    „O nein. Das ist ja ein Mensch, ein Mann!“
    „Natürlich!“
    „Der Geist hat ja Feuer gespien.“
    „Dieser Mann tat es.“
    „Das ist unmöglich!“
    „Soll ich etwa jetzt noch einmal Flammen speien?“ fragte Steinbach, indem er dem Muezzin nähertrat.
    „Nein, nein! Allah behüte mich vor dem neunundneunzigmal geschwänzten Teufel! Gott ist groß; er ist der einzige, und Mohammed ist sein Prophet!“
    Dann riß er sich von dem Alten los und eilte ganz entsetzt von dannen. Die beiden gingen weiter, wurden aber baldigst wieder angehalten. Ein junger Araber trat auf Steinbach zu und sagte zu ihm in freudigem Ton:
    „Allah sei Dank, daß ich dich finde. Ich habe dich gesucht.“
    „Wer bist du?“
    „Du kennst mich nicht? Ja, es ist hier finster, und ich trage beduinische Kleidung. Schau her!“
    Er warf die Kapuze ab, und nun erkannte ihn Steinbach.
    „Said, der Arabadschi!“
    „Ja, der bin ich, Herr!“
    „Gut, daß ich dich treffe! Wie ist es gekommen, daß ihr zu den Beni Sallah gegangen seid?“
    „Ich weiß es nicht. Mein Herr hat mir nichts gesagt.“
    „Wir haben euch überall gesucht, doch vergebens.“
    „Wir blieben nur kurze Zeit in Alexandrien und gingen dann nur für einen Tag nach Kairo. Dann reisten wir nach hier weiter.“
    „Auch euer Schiff suchte ich und fand es nicht.“
    „Wir wurden an Land gesetzt, und dann ging es sogleich wieder fort; wohin, das weiß ich nicht. Kannst du mir nicht sagen, wo sich Zykyma, meine Gebieterin, befindet?“
    „Sie ist in der Ruine bei der Königin.“
    „Wird sie dort bleiben?“
    „Ja.“
    „Herr, laß mich zu ihr! Ich will bei ihr sein, nicht aber bei dem Pascha, den ich hasse.“
    „Wo ist er jetzt?“
    „Der Riese kam zu ihm, um ihn abzuholen. Beide wollen mit dem Russen das Lager umwandern, um die Wächter zu inspizieren.“
    „Ah, da treffen sie wohl auch auf meine Kamele. Wir müssen eilen. Komm mit, Said!“
    Sie mußten an der Ruine vorüber. Dort führte Steinbach den Arabadschi hinauf zur Königin, um ihn ihr zu empfehlen. Dann ging er mit dem Alten weiter.
    Als sie den Rand der Oase erreichten, erblickten sie in der wüsten Ebene, da, wo Steinbach die Kamele mit den Fellahs gelassen hatte, das Licht einer Fackel, und zugleich hörten sie von dorther laute Stimmen ertönen.
    „Komm!“ sagte Steinbach. „Es scheint sich da draußen etwas zu begeben.“
    Sie eilten fort. Je näher sie der Stelle kamen, desto lauter ertönten die Stimmen. Als sie den Ort erreichten, erkannten sie den Riesen, den Pascha und den Russen. Diese drei standen den beiden Brüdern Hilal und Tarik gegenüber, die sich hinaus zu den Tieren begeben hatten, auf daß der kostbaren Ladung nichts geschehe. Dann war Falehd mit seinen Begleitern und einem Fackelträger gekommen und hatte Zank begonnen.
    „Hier wird kein Lager geduldet!“ sagte er. „Diese Kamele haben nach der Oase zu kommen!“
    „Das werden sie auch“, antwortete

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