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50 Einfache Dinge, Die Maenner über Sex Wissen Sollten

50 Einfache Dinge, Die Maenner über Sex Wissen Sollten

Titel: 50 Einfache Dinge, Die Maenner über Sex Wissen Sollten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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zeigen würde, hätte ziemlich schnell den Ruf weg, gestört zu sein.
    Damit sind wir bei der zweiten Einschränkung: Wenn die Minderheit, der man angehört, allzu klein wird und man vielleicht sogar als Einzelner mit einer bestimmten Neigung da-steht, und mag sie moralisch noch so unbedenklich sein - man gerät damit ins Abseits und bekommt Probleme. So habe ich beispielsweise für mein Buch Der Kick im Kopf einen Fetischisten interviewt. Nun ist es an und für sich nichts Ungewöhnliches, einen sexuellen Fetisch zu haben, also etwas, wovon man besonders erregt wird. Für die einen sind es schlanke Frauen-beine, ein Waschbrettbauch, eine behaarte Männerbrust oder reizvolle Dessous, für den anderen Leder, Lack und Latex. Für meinen Interviewpartner war es Käse. Er gelangte fast nur infolge von kreativen Sexualpraktiken zum Höhepunkt, bei denen dieses Milchprodukt eine Rolle spielte. Es ist nachvollziehbar, dass dieses Faible es ihm schwermachte, eine passende Partnerin zu finden, er es vor allem bei Prostituierten für viel Geld ausleben musste und selbst diese sich befremdet zeigten.
    Das alles macht einen Menschen nicht gerade glücklich. Damit hätten wir neben moralischen Einwänden das zweite Kriterium dafür, dass eine bestimmte sexuelle Neigung problematisch sein könnte: Sie ist dermaßen ausgefallen, dass durch die ausbleibende sexuelle Erfüllung ein Leidensdruck entsteht.
    Das meines Erachtens dritte Kriterium wäre: Ihre Neigung besitzt stark zwangsneurotische Züge. Erotische Spiele mit Augenbinden sind fein, aber wenn Sie ausschließlich zum Orgasmus gelangen, wenn Sie die Augen verbunden haben, dürfte das ein Problem darstellen. Das gilt umso mehr, wenn Ihre Neigung andere wichtige Bereiche Ihres Lebens beeinträchtigt. Beispielsweise schauen sich Millionen von Menschen Internetpornos an. Wenn Sie das aber zwanghaft sechs Stunden pro Tag machen müssen, so dass Ihre Arbeit liegenbleibt und Sie kaum mehr unter Leute kommen, dann ist auch das ein klares Handicap.

    Alles in allem halte ich »Bin ich normal?« für die falsche Frage. Viel wichtiger erscheint mir: »Mache ich mit meiner Form von Sexualität mich und andere glücklich oder unglücklich?« Wenn letzteres der Fall ist, sollten Sie nach einer Lösung suchen, die unter anderem vielleicht durch eine Psychotherapie erreicht werden kann. Deren Ergebnis muss nicht so aussehen, dass Ihre Neigung völlig verschwindet (was ohnehin so gut wie nie zu erreichen ist), sondern vermutlich eher darin, dass Sie besser mit ihr zurechtkommen. Wenn Sie mit ihr jedoch vollkommen zufrieden sind und auch niemand anderen schädigen, können Sie selbstbewusst dazu stehen. Es ist dann noch nicht einmal nötig, dass Sie sich vor anderen dafür recht-fertigen - obwohl eine Diskussion über unterschiedliche Auffassungen von Sexualität sehr spannend und erfrischend sein kann.
    Und was ist, wenn Ihre Partnerin oder die Frau, für die Sie sich interessieren, sexuelle Vorlieben hat, die Sie kurios finden?
    Auch ihr sollten Sie dann natürlich nicht an den Kopf werfen, dass sie »abartig« oder »gestört« sei. Sie können ihr aber mitteilen, dass Sie selbst mit dieser Form von Sexualität so gar nicht klarkommen und auch kein großes Interesse haben, sich damit anzufreunden. Wenn Sie miteinander ins Bett gehen möchten, sollten Sie schon etwas finden, was Ihnen beiden Spaß macht. In dieser Hinsicht unterscheiden sich weit verbreitete und sehr ungewöhnliche Praktiken überhaupt nicht voneinander.

    Ein bisschen schwul

    Wenn es um das Thema Homosexualität geht, sind wir gewohnt, Menschen in zwei Gruppen einzuteilen: Homo- und Heterosexuelle (vielleicht noch mit den Bisexuellen als dritter Gruppe dazwischen). Die einen schlafen mit Menschen des eigenen, die anderen mit Menschen des anderen Geschlechts. So zu denken ist weit verbreitet - und trotzdem irreführend. Das lässt sich am besten erkennen, wenn wir uns einmal beispielhaft das Sexualverhalten verschiedener Männer anschauen:

    - Daniel ist 13. Er sitzt schon mal mit ein paar Kumpels zusammen und onaniert um die Wette.
    - Peter hatte bisher nur mit Frauen Sex. Er arbeitet hauptberuflich als Erotik-Autor und hat schon viele seiner heißen Phantasien über Sex mit Männern an verschiedene Verlage verkauft.
    - Klaus sitzt seit drei Jahren im Knast und hatte dabei mehrere intime Erlebnisse mit anderen männlichen Häftlingen, wobei er sich aber jedes Mal vorstellte, er sei mit einer Frau im Bett.
    - Jörg

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