50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
klingen, in der Praxis aber lässt sich diese Empfehlung schwer umsetzen. Wer sich für einen Oldtimer als Kapitalanlage entscheidet, sollte sich daher zunächst gründlich informieren. Fachbücher und Zeitschriften vermitteln erstes Basiswissen, seriöse Preisinformationen lassen sich im Internet abrufen (www.classic-data.de). Beinahe für alle begehrten Old- und Youngtimer-Marken gibt es inzwischen Internetforen, wo sich Einsteiger informieren und gegebenenfalls auch Fragen stellen können. Haben Sie sich für ein bestimmtes Modell entschieden, empfiehlt sich eine Preisrecherche im Internet. Schauen Sie durchaus auch bei ebay vorbei. Sie müssen dort ja nicht unbedingt kaufen, falls Ihnen dieser Weg zu unsicher erscheint, aber mitunter finden Sie auf diesen Seiten durchaus interessante Angebote.
Darüber hinaus sollte man vor dem Kauf auf jeden Fall einen unabhängigen Profi zurate ziehen, empfiehlt der Verband der Automobilindustrie. Nur erfahrene Experten könnten den technischen Zustand des Wagens überprüfen. Oldtimer-Liebhaber Bertl rät Einsteigern, Top-Fahrzeuge nur bei renommierten Händlern oder auf Auktionen zu erstehen. Neben dem österreichischen Dorotheum versteigern unter anderem die deutschen Auktionshäuser Lankes und Henry’s sowie das Schweizer Unternehmen Oldtimer Galerie Toffen historische Fahrzeuge. Eine erste Adresse für besonders hochwertige historische Autos ist ferner die bereits erwähnte E. Thiesen KG. In den einschlägigen Fachmagazinen finden Sie zahlreiche private Angebote. In der Regel handelt es sich um Sammler, die sich von einem ihrer Schätze trennen möchten, um ein anderes Objekt ihrer Begierde zu erstehen.
Wichtig: Wer schlecht erhaltene Oldtimer kauft, zahlt zwar einen günstigeren Preis, doch die Folgekosten sind – zumal für Einsteiger – schwer kalkulierbar. Alte Fahrzeuge im Nachhinein restaurieren zu lassen oder gar trotz mangelnder Kenntnisse selbst Hand anzulegen, bringt nur in Ausnahmefällen den erhofften Gewinn. Im Gegensatz dazu kann sich der Käufer bei einem Fahrzeug edler Herkunft fast sicher sein, dass der Wert steigen wird. Besonders gefragt sind Oldtimer mit prominenten Vorbesitzern oder einer Karriere im Rennsport. Der eingangs erwähnte Banker Dietrich Hatlapa etwa fuhr im Herbst 2009 beim englischen Goodwool Revival mit seinem Porsche RS 60 Spyder vor. Dieses Modell war fast 40 Jahre zuvor in Le Mans zum Einsatz gekommen. Hinter dem Steuer hatte damals die Rennfahrer-Legende Carel Godin de Beaufort gesessen.
Ein heikler Punkt bleibt die Ersatzteilbeschaffung. Was tun, wenn bei einem Old- oder Youngtimer das eine oder andere Verschleißteil ausgetauscht werden muss? Auf die Hersteller darf man dann nur in Ausnahmefällen hoffen. »Bei Old- und Youngtimern aus deutscher und englischer Produktion stellt sich die Ersatzteilversorgung relativ gut dar«, weiß Experte Rainer M. Bertl. Freunde historischer Fahrzeuge aus Italien hingegen sollten über eine gute Spürnase verfügen, wenn sie sich Ersatzteile für den geliebten Oldie beschaffen wollen, denn die Italiener haben diesen Markt lange vernachlässigt. Vor allem bei Alfa-Modellen kann es mitunter Probleme geben. Bei Old- und Youngtimern aus französischer Produktion kommt es auf die Marke und das Modell an. »Besser als Italien, aber schlechter als Deutschland«, lautet das Urteil der Experten.
Schließlich sollte man bedenken, dass ein Investment in historische Fahrzeuge einerseits keine laufenden Erträge einbringt. Zugleich entstehen aber regelmäßige Kosten. Wichtig ist, dass der Oldtimer-Investor über eine vernünftige Garage verfügt. Bleibt es nicht bei einem Fahrzeug, entsteht also zusätzlicher Raumbedarf, dann können hierfür nicht unbeträchtliche Kosten anfallen. Gut dran ist also, wer selbst Eigentümer einer ausreichend geschützten Garage oder Scheune ist, sodass keine laufenden Mietkosten entstehen. Wichtig erscheint überdies eine kompetente Werkstatt, die das Fahrzeug regelmäßig pflegt und technisch in Schuss hält. Etwa alle zwei Jahren sollte der Oldie von einem kundigen Mechaniker gewartet werden. Allein auf die eigenen mechanischen Fähigkeiten sollte man nicht vertrauen. »Ich empfehle, dass sich eine gute Werkstatt in regelmäßigen Abständen um das Fahrzeug kümmert. Die hierfür entstehenden Kosten sind meist noch überschaubar. Es gibt teurere Hobbys«, sagt Rainer M. Bertl augenzwinkernd. Über die Club-Szene und ihre Foren im Internet erhalten Sie oft gute
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