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50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

Titel: 50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brückner
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Niveau des Kapitalmarktes haben könnte. »Entweder man investiert im hochpreisigen Segment und ersteht erlesene Fahrzeuge in gutem Erhaltungszustand – in diesem Fall sollte der Anleger mit einem Investment im hohen fünfstelligen Bereich rechnen. Oder aber, man bringt ausreichend Sachverstand und Zeit mit, um preisgünstigere Fahrzeuge selbst zu restaurieren. Dann bekommt der Anleger schon ab 10.000 Euro interessante und gesuchte Automobile.«
    Unter diesen Voraussetzungen können Oldtimer eine durchaus lukrative Kapitalanlage sein, selbst wenn sich nur die wenigsten Eigentümer von ihren Lieblingen wieder trennen möchten. Auf Zinsen und Dividenden muss der Anleger zwar verzichten, allerdings stehen ohnehin die Freude an der Mechanik und der Besitzerstolz im Vordergrund.
    Firmen, die sich auf wertvolle alte Autos spezialisiert haben, erhöhten ihre Umsätze in den vergangenen Jahren deutlich. Auch die Finanz- und Eurokrise in den Jahren 2008 bis 2012 änderte daran nicht allzu viel. Der Gesamtumsatz dieser Branche wird in Deutschland auf jährlich etwa sechs Milliarden Euro geschätzt. Annähernd 3.500 Unternehmen beschäftigen sich ausschließlich oder schwerpunktmäßig mit historischen Fahrzeugen. Sie bieten deutschlandweit immerhin über 25.000 Jobs. Keine Frage, das Geschäft mit Old- und Youngtimern mag zwar in einer Nische angesiedelt sein, hat aber durchaus volkswirtschaftliche Relevanz.
    Der Wert mancher Klassiker auf vier Rädern steigt rasant, weil historische Fahrzeuge immer beliebter werden. Die Nachfrage ist höher als das Angebot. Gab es in Deutschland 2001 noch 64.485 Fahrzeuge und Anhänger, die älter als 30 Jahre waren, so dürften es heute fast 200.000 sein – nur die angemeldeten Fahrzeuge, wohlgemerkt.
    Ein Stuttgarter Banker macht aus seiner Ansicht keinen Hehl: »Bei großen Vermögen wird breit gestreut – und da gehören auch Oldtimer dazu.« Ein Beispiel ist ein roter Mercedes-Benz 300 SL mit Flügeltüren aus den 50er-Jahren. Er wurde 2005 auf der Oldtimer-Messe »Retro Classics« für rund 250.000 Euro verkauft. Heute muss man dafür etwa das Doppelte zahlen. Für einen italienischen Gran Turismo mit handgefertigter Aluminiumkarosse oder für ein englisches Sportcoupé aus einer Kleinserie aus den 50er-Jahren darf es gern auch eine Million sein, wenn man sie überhaupt angeboten bekommt.
    Mittlerweile haben auch die Automobilhersteller das Potenzial dieses Marktes erkannt. Unternehmen wie Mercedes und Audi gründeten eigene Traditionsabteilungen. Und das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart genießt fast schon Kultstatus. Dort kann man unter zahlreichen weiteren historischen Modellen zum Beispiel die Mercedes Benz-700-Pullman-Limousine aus dem Jahr 1935 bewundern, in dem sich der japanische Kaiser Hirohito einst chauffieren ließ. Oder aber einen Mercedes-Benz 500 SL aus dem Jahr 1988, der dem Schauspieler Hardy Krüger gehörte und wohl noch zu den Youngtimern gerechnet werden darf.
    Doch natürlich geht es auch eine Nummer kleiner. Die »Oldtimerei« sei im Wesentlichen ein Hobby von Normalbürgern, weiß Mike Tetzlaff von der in Hamburg und Berlin ansässigen E. Thiesen KG, dem vermutlich ältesten Oldtimer-Händler seiner Art in Deutschland. Neun von zehn Oldtimer-Investoren seien Arbeitnehmer und keineswegs Millionäre. Je nach Erhaltungszustand, Jahrgang und Nachfrage schwanken die Preise beträchtlich. Im Jahr 2010 stand unter anderem Alfa Romeo im Fokus vieler Freunde historischer Fahrzeuge. Die seit 1987 zum italienischen Fiat-Konzern gehörende Marke feierte damals nämlich ihr 100-jähriges Jubiläum. An die stolze Historie dieses Herstellers erinnerte unter anderem Classic , das österreichische Magazin für Technikgeschichte, in einem umfassenden und interessanten Beitrag, der so manche Erkenntnis lieferte. Von eingeschworenen Alfa-Fans einmal abgesehen, wissen vermutlich nur die wenigsten, dass die ersten von diesem Unternehmen produzierten Fahrzeuge nicht »Alfa«, sondern »Darracq« hießen – benannt nach dem gebürtigen Franzosen ­Alexandre Darracq, der das Vorgänger-Unternehmen des späteren Alfa-Romeo-Konzerns einst in Neapel aus der Taufe hob.
    Wer sich aus diesem Anlass im Jahr 2010 einen historischen Alfa gönnen wollte, hatte bei der E. Thiesen KG die Wahl zwischen einem seltenen Alfa Romeo 6C 2500 Super Sports 1948 zum Preis von 365.000 Euro und einem deutlich jüngeren Alfa Romeo Montreal aus dem Jahr 1974 für 27.500 Euro.
    Rainer M. Bertl nennt weitere

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