50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
begehrte Old- und Youngtimer, die für deutlich geringere Preise zu haben sind. Er selbst gerät ins Schwärmen, wenn er über den Steyr-Puch 650 TR spricht. Der österreichische Hersteller wollte in den 1950er-Jahren das Geld für die Entwicklung einer eigenen Karosserie sparen und übernahm für den Kleinwagen Puch 500 die Rohkarosserie des Nuova 500 von Fiat. Ein paar Jahre später kam dieses Fahrzeug unter der Modellbezeichnung 650 T und 650 TR stärker motorisiert auf den Markt. Alle Motoren für diese Reihe stammten von Steyr-Puch. Diese italienisch-österreichische Automobil-Kooperation findet bis heute ihre Liebhaber. Auch die Limousine Fiat Topolino 500 C Cabrio aus den 1950er-Jahren erfreut sich hoher Wertschätzung. Diesen Oldie gibt es meist schon – je nach Erhaltungszustand und Dokumentation – für deutlich unter 10.000 Euro.
Bleiben wir noch einen Moment bei Oldtimern italienischer Provenienz. Ein bei Freunden klassischer Automobile weithin geschätztes Modell ist der Fiat Dino, der in den 1960er-Jahren entstand. Die Besonderheit: Das Fahrzeug wurde von einem Ferrari-Motor angetrieben. Ein Fiat mit Ferrari-Triebwerk – das hat etwas, nach wie vor. Solche Oldies werden überwiegend für Preise zwischen 15.000 und 25.000 Euro angeboten.
Zu den begehrtesten Oldtimern dürften die Daimler-Benz-Baureihen W114 und W115 zählen, die in Insiderkreisen nur als Mercedes/8 (»Strich-acht«) bezeichnet werden, was auf das Erscheinungsjahr 1968 Bezug nimmt. Diese Fahrzeuge wurden vor allem wegen ihrer nahezu unglaublichen Zuverlässigkeit geschätzt. Somit sind noch zahlreiche »Strich-acht-Mercedes« im Einsatz. Diese Fahrzeuge wurden im Sommer 2010 für Preise zwischen 10.000 und 15.000 Euro angeboten.
Deutlich mehr investieren muss man, wenn man sich für den Jaguar E-Type entscheidet. Dieses Sportwagen-Modell des englischen Herstellers wurde im März 1961 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt. Der Sechszylinder-Reihenmotor brachte es schon damals auf 269 PS. Doch nicht nur diese Leistung elektrisierte die Fans. Vor allem das von Malcolm Sayer entwickelte Design gilt bis heute als atemberaubend. Gut erhaltene Fahrzeuge von diesem Typ wurden im Jahr 2010 im oberen fünfstelligen Bereich gehandelt. Wer sich einen günstigeren Oldie-Sportwagen anschaffen möchte, sollte sich vielleicht für einen Porsche 914 aus den Jahren 1974/75 entscheiden. Damals wurde dieses Modell als »Volks-Porsche« verspottet, weil es in einer Kooperation von VW und Porsche entstanden war. Heute ist dieser VW-Porsche ein begehrter Oldtimer, für den Sie etwa zwischen 13.000 und 16.000 Euro rechnen sollten.
Wobei man natürlich mit einiger Berechtigung die Frage stellen darf, ob es sich bei einem Fahrzeug aus den 1970er-Jahren wirklich um einen Oldtimer handelt. »Fahrzeuge, die älter als 30 Jahre sind, gelten inzwischen als Oldtimer«, erläutert Rainer M. Bertl, dessen skeptisches Mienenspiel aber erkennen lässt, dass er dieser Definition nicht ohne Weiteres zu folgen bereit ist. Immerhin würde dies bedeuten, dass ein Fahrzeug aus dem Baujahr 1980 schon in Kürze als Oldtimer bezeichnet werden dürfte. Youngtimer wären demzufolge Autos aus den 1990er-Jahren. »Ich würde nur Fahrzeuge, die bis Ende der 1960er-Jahre produziert wurden, als echte Oldtimer bezeichnen. Youngtimer sind für mich Autos aus den 1980er- und 1990er-Jahren, die heute ab etwa 10.000 Euro erhältlich sind«, sagt Bertl.
Informationen sammeln, Preise recherchieren
Ganz gleich, ob Oldtimer oder Youngtimer: Waren historische Fahrzeuge gestern noch ein Luxusspielzeug für mechanikverliebte Freaks, so interessieren sich heute vermehrt Anleger für die alten Autos. Ihnen ist egal, was unter der Motorhaube steckt, und sie wollen mit dem Fahrzeug nicht angeben. Sie interessieren sich einzig und allein für die Rendite. Dafür gibt es zahlreiche bemerkenswerte Beispiele. Schauen wir uns einen Mercedes 190 SL an. Er erzielte in den vergangenen Jahren jährlich einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 5,9 Prozent. Vor Ausbruch der Finanzkrise legten gesuchte Oldtimer in extremen Fällen um bis zu 50 Prozent pro Jahr zu.
Dennoch warnen Experten davor, ohne Erfahrung und nur mit Blick auf möglichst hohe Renditen alte Autos zu kaufen. Der Markt sei sehr schwierig und ein wenig mit der Börse zu vergleichen, heißt es. Diejenigen, die sich am intensivsten damit beschäftigen und frühzeitig Trends erkennen, sind am erfolgreichsten.
Das mag in der Theorie einfach
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