50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
siebenmilliardste Erdenbürger geboren. Tendenz: weiter steigend. Parallel dazu werden der Bedarf an Lebensmitteln und der Energiehunger wachsen. Kein Wunder also, dass weitsichtige private und institutionelle Anleger zunehmend in Ackerland und Wald investieren. Obwohl dieses Investment so neu gar nicht ist. Kein Geringerer als Henry Ford (1863–1947) stellte einmal goldrichtig fest: »Land sollte man kaufen, denn dieses Produkt wird nicht mehr hergestellt.« Der ehemalige Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium zeigt sich gar euphorisch: »Die Preise für Wald und Acker steigen immer weiter. Wald ist als Geldanlage sogar sicherer als Gold.«
Langfristig eine gediegene Rendite
Schon in den vergangenen Jahren erwiesen sich solche Investments als höchst interessant. Der US-amerikanische NCREIF-Farmland-Index hat sich seit 1992 immerhin verdreifacht. Und der »Wald-Index« NCREIF Timberland legte seit 1987 jährlich im Schnitt um rund 15 Prozent zu. Sicher, die wichtigsten Aktienmärkte stiegen in diesen Jahren noch stärker, mussten jedoch gleichzeitig phasenweise erhebliche Rückschläge verkraften. Eigentümer von Wald und Ackerland hingegen verzeichneten eine stetige, gediegene Rendite. Längst sind es keine kauzigen Sonderlinge mehr, die diese Art des Investments favorisieren. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Heidelberger MLP, Bernhard Termühlen, investierte ebenso in Ackerland wie der legendäre Hedgefonds-Milliardär George Soros.
Grund und Boden kann man in Westdeutschland erstehen, im Osten der Republik sind die Preise hingegen etwas günstiger. Allerdings haben sich die Preise für Ackerland in Deutschland seit 2005 teilweise etwa verdoppelt. Interessant erscheinen ferner die baltischen Staaten, aber auch Polen und Rumänien. Allerdings kommt es nicht nur auf den Preis an, sondern vorrangig auf die Fruchtbarkeit des Bodens.
Der Investor hat zwei Möglichkeiten, mit dem erworbenen Ackerland umzugehen. Er kann
die Flächen verpachten oder
sie selbst bewirtschaften.
Wer die Flächen verpachtet, überträgt das unternehmerische Risiko etwa infolge von schlechten Ernten auf seinen Pächter, dafür fällt die Rendite bescheidener aus (im Schnitt zwei bis drei Prozent pro Jahr). Bei der Selbstbewirtschaftung sind die Renditen etwa doppelt so hoch. Das freilich kommt nur infrage, wenn die Fläche nicht so groß ist, dass Personal oder Bewirtschaftungsgesellschaften eingesetzt werden müssen. Außerdem besteht bei einer Selbstbewirtschaftung auf überschaubaren Flächen die Möglichkeit, selbst Lebensmittel anzubauen. Angesichts der Tatsache, dass Lebensmittel immer knapper und somit teurer werden, ist dies vielleicht keine schlechte Idee.
Die Sache mit dem Holz hat allerdings einen Haken: Die direkte Investition in Wald eignet sich sicher nicht für Kleinanleger. Angesichts der gestiegenen Bodenpreise muss der Investor mit Kaufpreisen von einer Million Euro aufwärts rechnen – sofern er in Deutschland überhaupt noch Waldflächen bekommt. Für Unternehmerfamilien wie die Pi ë chs oder Porsches kein Problem, doch der Kleinanleger sollte sich eher nach entsprechenden Fonds umschauen. Sie funktionieren nach dem klassischen Fondsprinzip. Das heißt, das eingesammelte Geld von vielen kleinen und mittleren Anlegern fließt in einen Topf. Mit dem Kapital ersteht das Fondsmanagement dann Wald – vor allem in Rumänien, wo die Bodenpreise noch deutlich geringer sind als in Deutschland. Im Idealfall profitiert der Anleger gleich auf dreifache Weise: erstens durch das biologische Wachstum der Bäume, zweitens von der Anpassung des Erntezeitpunktes an den aktuellen Holzpreis und drittens vom Anstieg der Bodenpreise.
Unternehmerische Risiken bedenken
Holz ist ein Rohstoff der Zukunft, keine Frage. Nicht von ungefähr stammt der Modebegriff »Nachhaltigkeit« aus der Forstwirtschaft. Er besagt ganz schlicht, dass jeweils nur so viele Bäume gefällt werden dürfen wie auch wieder nachwachsen. Hinzu kommt, dass man mit Holz wesentlich effizienter arbeiten kann als mit anderen Materialien. Ein Beispiel: Bei der Herstellung von Holzfenstern werden während des gesamten Produktionsprozesses weniger als 10 Prozent jener Energie verbraucht, die bei der Herstellung von Fenstern aus Kunststoff oder Aluminium erforderlich ist.
Doch sollte der Anleger auch Unsicherheitsfaktoren bedenken. Zum einen ist die Beteiligung an einem geschlossenen Fonds immer mit der Übernahme von unternehmerischen
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