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50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

Titel: 50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brückner
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Jahren mit etwas Glück ein ansehnlicher Wertzuwachs durchaus realistisch, dachte sich mancher Whisky-Freund und befasste sich etwas näher mit der scheinbar interessanten Offerte. Ein kurzer Blick in eines der Fachbücher oder auf eine der einschlägigen Seiten im Internet entlarvte den Anbieter jedoch als unseriösen Zeitgenossen, der seinen Kunden einen relativ einfachen Brand als alten Single-Malt-Whisky verkaufen wollte: Er hatte auf dem Etikett als Altersangabe ein Jahr genannt, in dem die Destillerie noch gar nicht existierte. Peinlich für den dreisten Fälscher, Glück für viele Whisky-Freunde, die ansonsten möglicherweise viel Geld für qualitativ minderwertige Ware ausgegeben hätten.
    Die Aktivitäten der Whisky-Fälscher machen zweierlei deutlich: Erstens wird Single Malt nicht länger als ein etwas schräges Investment angesehen, das Sammlern vor allem als Alibi dient. Und zweitens sind immer mehr Kunden bereit, viel Geld für ein rares Top-Destillat auszugeben. Ein paar Hundert Euro pro Flasche muss der Kunde und Anleger schon rechnen, wenn er einen gesuchten Whisky von einer der ersten Adressen kaufen möchte. Anspruchsvolle Sammler und Genießer bewegen sich sogar schnell im vierstelligen Bereich.
    Whisky als Asset-Klasse erscheint manchem noch immer reichlich exotisch. Wenn es schon »liquide Anlageformen« sein sollen, dann gelten nach wie vor rare Weine, vor allem aus dem Bordeaux, als erste Wahl. Dabei gibt es Whisky-Auktionen in größerem Umfang schon seit den 1980er-Jahren. Damals kamen im renommierten Auktionshaus Christie’s die ersten nach dem Zweiten Weltkrieg angelegten Whisky-Sammlungen unter den Hammer. Verwundert rieben sich da viele Freunde dieses Edelbrandes die Augen: Der Wert mancher Single Malts war in rund 30 Jahren um das Fünf- bis Zehnfache gestiegen.
    Im Jahr 2002 wurde eine Flasche (!) eines damals 62 Jahre alten Whiskys der renommierten Destillerie Dalmore für sage und schreibe 31.500 Euro versteigert. Ein glückliches Händchen bewies auch der Importeur ­Norbert Shelley, der in den 1990er-Jahren 76 Flaschen Macallan – von 30-jährigen bis zu Abfüllungen von 1856 – kaufte. Leider ist nicht bekannt, welchen Preis er für diese flüssigen Preziosen zahlte. Tatsache ist aber, dass der Wert dieser Sammlung innerhalb von drei Jahren auf rund 300.000 Euro stieg. Man darf getrost davon ausgehen, dass Norman Shelley kein schlechtes Geschäft machte.
    Aber es geht auch eine Nummer kleiner. Whisky-Experte Thomas B. Ide berichtet von Bränden, die vor zehn Jahren rund 180 Euro pro Flasche kosteten, mittlerweile aber so stark gefragt sind, dass sie locker bis 1.000 Euro bringen können. Eine ansehnliche Rendite – noch dazu garantiert quellensteuerfrei.
    Das klingt gut, doch sollte man bei Whisky-Investments vorsichtig sein. Selbst erfahrene Spirituosen-Experten trauen sich bisweilen an dieses Thema nicht heran. Und so mancher, der sich vom bernsteinfarbenen Getreidebrand aus Schottland einen kräftigen Schluck aus der Renditepulle genehmigte, erwachte mit einem finanziellen Kater.
    Nur Single Malts bergen Potenzial
    Grundsätzlich stehen die Zeichen gut, dass die Preise für die flüssigen Preziosen in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Der Grund: Rund um die Welt entdecken immer mehr renditeorientierte Genießer den besonderen Reiz einer Whisky-Sammlung. »Unter Investment-Gesichtspunkten sollte man ausschließlich in Single-Malt-Whiskys investieren. Hände weg von Blended Whiskys«, rät Thomas B. Ide, der vor vielen Jahren sein Hobby zum Beruf machte und in Rheinfelden die »Whisky-Chamber« aus der Taufe hob.
    In Schottland unterscheidet man vier Whisky-Regionen, als da wären: Highlands, Speyside, Island und die Lowlands. Differenzierter betrachtet, gilt es folgende Regionen und Unterregionen zu unterscheiden:
Northern Highlands
Western Highlands
Central Highlands
Eastern Highlands
Speyside
Islands
Islay
Campbeltown
Lowlands.
    Single Malts aus dem Süden überzeugen oft durch einen intensiven Geschmack. Aus dem Norden hingegen kommen die etwas milderen Varianten.
    Freunde des Malt-Whiskys schätzen vor allem die außerordentliche Geschmacksvielfalt dieser Nobelbrände. Eigentlich erstaunlich, wird doch jeder Single Malt – wie erwähnt – aus reinem Gerstenmalz gebrannt. Danach reift er mindestens drei Jahre in Fässern, in der Regel freilich wesentlich länger. Der Geschmack und die Aromen von Single Malts werden vor allem von vier Kriterien bestimmt. So

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