50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
Risiken verbunden. Es gibt keine Garantien, wirklich dauerhaft Gewinne zu erzielen. Außerdem trägt der Anleger das Insolvenzrisiko der Fondsgesellschaft. Hinzu kommt, dass es mindestens 20 Jahre dauern kann, bis ein Baum aufgewachsen ist und anschließend gefällt und verkauft werden kann. Schließlich können Waldbrände oder Schädlinge die Bäume vernichten.
Zweifellos fällt Wald und Ackerland etwas aus dem Rahmen der ansonsten im vorliegenden Buch vorgestellten Sachwerte. Dennoch: Wer viel Geduld aufbringt und ökologisch investieren möchte, kann durchaus maximal 10 Prozent seines Vermögens in einen »Holzfonds« investieren. Doch auch dabei wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Bei zweistelligen Renditeversprechungen sollte man sehr auf der Hut sein.
Investmentkompass
Wie investieren?
Ein direktes Investment in Wald kommt normalerweise nur für Großanleger in Betracht. Für Anleger mit kleinerem oder mittlerem Investitionsvermögen bieten sich entsprechende Fonds an.
Wie hoch sind die Renditen?
Bei einem Direktinvestment zwischen 2 und 4 Prozent pro Jahr, abhängig von der Region und den vorherrschenden Baumarten. Manche Fonds werben mit zweistelligen Renditen. Bei solchen Angeboten ist Vorsicht angebracht. Außerdem: Wer in geschlossene Fonds investiert, erwirbt faktisch eine unternehmerische Beteiligung.
Perspektiven
Langfristig gute Aussichten auf eine stetige Rendite. Aber: Der Anleger sollte sich darüber im Klaren sein, dass Wald und Ackerland nicht für die kurzfristige Spekulation geeignet sind. Sie versprechen vielmehr Werterhalt, längerfristig Wertsteigerung und Inflationsschutz.
Weine – flüssige Werte als Outperformer
Weintrinker seien intelligent, sexy und gesund, stellte Hugh Johnson einmal fest. Ein solches Urteil kann nicht überraschen, denn immerhin stammt es von einem der weltweit bekanntesten Weinkritiker. Für ihn sind edle Gewächse ein durchaus lohnendes Geschäft. Aber eignen sich die flüssigen Werte wirklich als alternative Kapitalanlage? Offenkundig, denn die starke Nachfrage aus China katapultierte die Preise für »Investment-grade«-Weine in geradezu astronomische Höhen.
Diese Performance raubt nicht nur Weinfreunden den Atem: Der Preis für einen 1982er-Chateau Lâfite Rothschild hat in gut zehn Jahren um beinahe 1000 Prozent zugelegt. Auch andere Spitzenmarken aus dem Bordelais verzeichneten spektakuläre Preissteigerungen. Der Liv-ex-100 – also der in London ermittelte »Dax« für Blue-Chip-Weine – erklomm in den vergangenen Jahren ein Allzeithoch nach dem anderen. Und die führenden Auktionshäuser Sotheby’s und Acker Merrall & Ondit erzielten bei Weinversteigerungen vor wenigen Jahren in Hongkong einen neuen Umsatzrekord von 25 Millionen US-Dollar. Von einem wahren »Goldrausch« berichtet das Fachmagazin Falstaff .
Angesichts solcher rational kaum noch erklärbaren Preissprünge warnte sogar der renommierte Weinkritiker Robert M. Parker, von dessen Urteil die Wertentwicklung von Top-Gewächsen maßgeblich abhängt, indirekt vor einer Blasenbildung. »Bordeaux ist zu sehr auf den Wohlstand der asiatischen Märkte ausgerichtet. Doch unabhängig davon, dass es dort viele reiche Leute gibt, erscheinen ständig steigende Preise sehr gefährlich«. Man mag es kaum glauben: Wenige Jahre nach der Finanzkrise, die auch auf dem Weinmarkt vorübergehend für Einbrüche sorgte, erlebt die Branche ein sensationelles Comeback.
Bordeaux-Weine machen das Hauptgeschäft
»Keine Frage, hochwertige Bordeaux-Weine machen nach wie vor das Hauptgeschäft und eignen sich in besonderer Weise für ein Wein-Investment«, meint Stefan Sedlmeyr, Geschäftsführer und Mitinhaber des Auktionshauses Munich Wine Company. Vor allem die prestigeträchtigen Marken aus dem Bordelais interessieren gleichermaßen Sammler und Investoren. Namen wie Mouton Rothschild, Petrus, Cheval Blanc, Lafite Rothschild und andere erste Adressen dominieren denn auch im Index-Korb des Liv-ex 100 (siehe Tabelle unten). Im marktbreiteren Weinindex Liv-ex-500 werden ferner Spitzenweine aus dem Burgund, Italien, Portugal, aus der sogenannten »Neuen Welt« (Australien und Kalifornien) und natürlich Jahrgangschampagner berücksichtigt.
»Wie in anderen Luxussegmenten gilt gleichermaßen für Wein: Die Marke macht’s«, weiß Marc Fischer, Chef des Zürcher Weinauktionshauses Steinfels. Dieser Prestigefaktor erweist sich als ein wichtiger Preistreiber. Kleinere, unbekannte Marken von ähnlicher,
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